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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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dort Feinde?«
    »Nein, wahrhaftig nicht. Aber Königin Blanka war einige Zeit dort und ist jetzt auf dem Weg nach Näs, wo die Burg des Königs liegt …«
    »Du weißt ganz genau, dass ich schon einmal dort war!«
    »Richtig, als Knut damals Karl Sverkersson erschlug. Jetzt ist Königin Blanka jedenfalls auf dem Weg nach Näs, und ich bin mir sicher, dass Cecilia sie begleitet. Die zwei hängen zusammen wie Pech und Schwefel. Immer mit der Ruhe, starr mich nicht so an!«
    »Ich bin ruhig! Vollkommen ruhig.«
    »Ja, das sehe ich. Dann hör mir weiter zu. In zwei Tagen muss ich zu einer Ratssitzung nach Näs reiten, um dort den König, den Jarl und eine Schar Bischöfe zu treffen. Ich glaube, dass sich alle freuen würden, wenn du mich begleiten würdest.«
    Arn war auf die Knie gefallen und hatte seine Hände zum Gebet gefaltet. Eskil hatte keinen Grund, ihn zu stören, auch wenn ihm diese ständigen Kniefälle fremd waren. Stattdessen erhob er sich nachdenklich, als sei ihm gerade ein Einfall gekommen, nickte und schlich sich dann auf die Treppe, die hinunter zur Waffenkammer führte. Was er holen wollte, konnte er auch gleich holen, da er sich schon einmal dazu entschlossen hatte.
    Er kam keuchend die Treppe wieder herauf, ohne dass sich Arn hätte stören lassen. Eskil setzte sich und wartete,
bis er fand, dass das Herunterleiern von Gebeten lange genug gedauert hatte. Da räusperte er sich.
    Als Arn sich erhob, leuchteten seine Augen vor Glück, was Eskil reichlich kindisch vorkam. Außerdem fand er, dass dieser dümmliche Gesichtsausdruck schlecht zu einem Mann passte, der in einem kostbaren Ringpanzer steckte und dessen stahlverstärkte Stiefel Sporen aus Gold hatten.
    »Schau!«, sagte Eskil und schob Arn ein Waffenhemd über den Tisch. »Wenn du schon die Kleider eines Kriegers tragen willst, dann solltest du wenigstens von jetzt ab diese Farben hochhalten.«
    Wortlos breitete Arn das Waffenhemd aus und betrachtete den auf den Hinterbeinen stehenden Löwen der Folkunger, ehe er mit einer schnellen Bewegung das Kleidungsstück überzog. Eskil erhob sich daraufhin mit einem blauen Mantel in den Händen, blickte Arn ernst in die Augen und legte ihm dann den Folkungermantel um.
    »Sei ein zweites Mal willkommen. Nicht nur auf Arnäs, sondern auch bei unseren Farben«, sagte er.
    Als Eskil nun zur Bekräftigung seinen Bruder umarmen wollte, den er so ohne weiteres wieder in das Geschlecht der Folkerunger aufgenommen und damit auch in die Erbfolge wiedereingesetzt hatte, ließ sich dieser erneut zum Gebet auf die Knie sinken. Eskil seufzte, bemerkte aber, wie Arn mit einer geübten Geste den Mantel links zusammenraffte, damit er sich nicht im Schwertgriff verfangen konnte, als sei er jederzeit bereit, mit gezogenem Schwert aufzuspringen.
    Diesmal war Arn jedoch nicht so lange ins Gebet versunken, und als er sich erhob, umarmte er Arn.
    »Ich erinnere mich an die Gesetze, die für Pilger und Büßer gelten, und mir ist bewusst, was du eben getan
hast. Ich schwöre den Eid eines Tempelritters, dass ich diese Farben immer ehren werde«, sagte Arn.
    »Von mir aus kannst du als Folkunger schwören, das wäre mir lieber«, entgegnete Eskil.
    »Ja, das lässt sich wohl machen!«, sagte Arn lachend und breitete den Mantel aus, dass er wie ein Raubvogel aussah, worüber beide lachen mussten.
    »Und jetzt ist es verdammt nochmal Zeit für das erste Bier unter zwei Brüdern in blauen Farben, die sich nach langen Jahren endlich wiedersehen!«, rief Eskil laut, aber bereute es, als er sah, wie Arn bei dieser gottlosen Sprache zusammenzuckte. Um sich so schnell wie möglich aus der Verlegenheit zu befreien, stand er auf und ging zu einer der Schießscharten. Er brüllte etwas auf den Burghof hinunter, was Arn nicht hören konnte, was aber vermutlich Bier betraf.
    »Jetzt zu meiner nächsten Frage. Verzeih mir meine Selbstsucht, da es sicher anderes gibt, was für unser Land wichtiger ist als für Arnäs«, sagte Arn. »Aber als ich die Reise, die mir als Buße auferlegt war, antrat, erwartete Cecilia Algotsdotter ein Kind von mir …«
    Es war, als wage Arn nicht, die Frage zu beenden. Eskil, der wusste, dass er ihm etwas Erfreuliches mitteilen konnte, zog die Antwort in die Länge und meinte, er hätte einen viel zu trockenen Hals, um darüber sprechen zu können, ehe sein Bier gekommen sei. Dann stand er ungeduldig auf, ging ein zweites Mal zur Schießscharte und brüllte einen Befehl hinunter. Doch er hätte nicht ein

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