Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
weiteres Mal zu rufen brauchen, denn schon war ein Paar eiliger nackter Füße unten auf der Wendeltreppe zu hören. Bald standen zwei schäumende Holzkrüge vor ihnen, und die Magd, die sie gebracht hatte, verschwand wie eine Erscheinung.
Die Brüder tranken einander zu, und Eskil leerte seinen Krug weitaus schneller und mannhafter als Arn, was keinen von ihnen überraschte.
»Nun will ich dir sagen, wie es um diese Sache steht«, begann Eskil und setzte sich etwas näher an den Tisch, zog das eine Knie hoch und stellte den Bierkrug darauf. »Richtig, es ging um deinen Sohn …«
»Meinen Sohn !«, unterbrach ihn Arn.
»Ja. Deinen Sohn. Er heißt Magnus. Beim Bruder seines Großvaters Birger Brosa ist er aufgewachsen. Er hat jedoch weder deinen Namen angenommen noch den Namen Birgersson. Er nennt sich Magnus Månesköld und führt auf seinem Schild neben unserem Löwen einen Mond. Man hat ihn auf dem Thing in unsere Familie aufgenommen, und damit ist er ein echter Folkunger. Er weiß, dass er dein Sohn ist, und er hat viel geübt, um der beste Bogenschütze im Östlichen Götaland zu werden, da er gehört hat, dass du auf diesem Gebiet ganz hervorragend sein sollst. Was willst du noch wissen?«
»Wie kann er etwas über meine Fähigkeiten als Bogenschütze wissen? Weiß er auch, wer seine Mutter ist?«, fragte Arn ebenso verlegen wie aufgeregt.
»Es werden Lieder über dich gesungen, mein lieber Bruder, und Sagas erzählt. Einiges über den Thing der Götar, als du im Zweikampf siegtest gegen … wie hieß der andere noch gleich?«
»Emund Ulvbane.«
»Genauso hieß er, ja. Und die Mönche haben auch das eine oder andere darüber erzählt, wie du fünfundzwanzigtausend Tempelritter am Berg der Gierigen zu einem leuchtenden Sieg geführt hast, wie hunderttausend Ungläubige unter eurem Schwert gefallen sind, ganz zu schweigen von …«
»Der Berg der Gierigen? Im Heiligen Land?«
Plötzlich brach Arn in schallendes Gelächter aus. Leise sprach er »Berg der Gierigen« vor sich hin, lachte noch mehr, hob seinen Bierkrug und versuchte zu trinken wie ein Mann, verschluckte sich aber sofort. Nachdem er sich den Mund getrocknet hatte, dachte er nach. Plötzlich strahlte er.
»Mont Gisard«, sagte er, »die Schlacht war am Mont Gisard, und wir zählten vierhundert Tempelritter gegen fünftausend Sarazenen.«
»Na, das ist ja auch nicht übel«, sagte Eskil lächelnd. »Dann war es doch die Wahrheit, und die Wahrheit fällt in Liedern und Sagas eben immer glanzvoller aus. Aber wo waren wir stehengeblieben? Richtig! Magnus weiß aus solchen Erzählungen, wer du bist, deswegen übt er sich ständig im Bogenschießen. Seine Mutter Cecilia hat er übrigens kennengelernt. Die beiden kommen gut miteinander aus.«
»Wo wohnt er?«
»Auf Bjälbo bei Birger Brosa. Er ist bei Birger und Brigida aufgewachsen. Brigida kennst du noch gar nicht. Sie ist die Tochter von König Harald Gille und spricht immer noch wie eine Norwegerin, so wie du immer noch wie ein Däne sprichst. Nun, viele Jahre lebte er auf Bjälbo und hielt sich selbst für einen Sohn Birgers und Brigidas. Mittlerweile gilt er als Pflegebruder von Birger, deswegen führt er auch einen Mond im Wappen statt der Birgerschen Lilie. Was willst du sonst wissen?«
»Ich vermute, dass ich deiner Meinung nach andere Fragen zuerst hätte stellen sollen. Aber ich hoffe, dass du mir verzeihst. Erst sah ich dich, dann unseren Vater Magnus und musste nicht mehr nach dem fragen, was am naheliegendsten und offenkundigsten war. Aber ich habe
in allen Kriegen vor jeder Schlacht für Cecilia und für das Kind gebetet, das ich nicht kannte. Und auf der langen Reise über die Meere habe ich an nichts anderes denken können. Doch nun erzähl von dir und den Deinen und von Vater und Erika Joarsdotter.«
»Wohl gesprochen, mein lieber Bruder«, sagte Eskil und schmatzte übertrieben genießerisch, als er seinen Krug absetzte, als enthalte er den vortrefflichsten Wein. »Du weißt deine Worte wohl zu wählen, und vielleicht hast du dafür später noch Verwendung, wenn du die Schar der Bischöfe im königlichen Rat auf deine Seite bringen musst. Aber denk daran, dass ich dein Bruder bin und dass wir uns immer nahestanden. Gott helfe uns, dass das immer so bleiben wird. Du musst bei mir nicht schöntun, du kannst mit mir immer als dem sprechen, der ich bin, nämlich dein Bruder!«
Arn hob zustimmend seinen Krug.
Daraufhin erzählte Eskil in knappen Worten alles Notwendige, was
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