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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bilden lassen, die nun weitere Kanonenkugeln aus den Kammern anreichten. Trotzdem wusste der Kronprinz bereits jetzt, dass Charis an diesem Tag einen vernichtenden Sieg errungen hatte. Er wusste es, und doch war er innerlich so unruhig wie eine eingesperrte Peitschenechse, als Manthyr versuchte, dem Flaggschiff noch ein wenig mehr an Geschwindigkeit abzuringen.
    Zügig näherte sich Caylebs eigenes Geschwader – mittlerweile deutlich ungeordneter geworden, weil die schnelleren Schiffe, wie etwa die Destruction, die langsameren vor ihnen überholten, aber doch immer noch weitgehend in Formation – den Flüchtlingen aus Herzog Black Waters Flotte. Im Norden hatten Staynair furchtbare Verwüstung unter den Schiffen der westlichen Hälfte von Black Waters ursprünglicher Flotte angerichtet, und mehr als zwanzig Galeeren unter chisholmianischer Flagge hatten nach nur minimalem Widerstand kapituliert. Zumindest einigen entschlossenen emeraldianischen und corisandianischen Captains war es im dicken Qualm und dem allgemeinen Chaos gelungen, beiden Galeonen-Geschwadern Caylebs zu entkommen und nach Norden zu flüchten. Doch es waren kaum mehr als zwei Hand voll, und zumindest zwei Drittel der Schiffe, die immer noch Black Waters Befehlen folgten, befanden sich unentwirrbar im Nahkampf mit den Galeeren, die zur Flotte seines Vaters gehörten.
    Nur etwa dreißig Corisandianer konnten überhaupt noch darauf hoffen, diesem Getümmel zu entkommen. Sie versuchten gerade, die Westseite der gewaltigen Schlacht zu passieren, wollten zwischen ihren Schwesternschiffen und dem Hauptteil der königlichen Flotte hindurchschlüpfen. Cayleb und sein Geschwader folgten ihnen, griffen bereits die hintersten Einheiten an, doch einige von ihnen würden vielleicht tatsächlich entkommen.
    Nur dass jetzt sechs charisianische Galeeren geradewegs auf sie zuhielten. Black Water blickte achteraus. Er konnte die Bramsegel der nächststehenden Galeonen nun erkennen; bedrohlich ragten sie aus der alles verdeckenden Rauchwolke empor. Sie waren immer noch weit hinter seinem eigenen Schiff, doch sie näherten sich zügig, und der Tag war noch lang.
    Der Herzog hatte die Lippen fest zusammengepresst, als er nun zu Captain Myrgyn hinüberschaute, und im Blick seines Flag Captains sah er, dass dieser zu genau dem gleichen Schluss gekommen war.
    »Wenigstens können wir noch ein paar von denen mitnehmen«, sagte der Herzog grimmig, und Myrgyn nickte entschlossen. Die HMS Königin Zhessyka stellte sich der Corisande in den Weg, als Black Waters Flaggschiff nun zum Angriff überging. Vorsichtig schätzte der Captain der Königin Zhessyka relative Positionen und Geschwindigkeiten ab und machte sich schon daran, seine Galeere längsseits zum corisandianischen Flaggschiff zu bringen, doch Captain Myrgyn stand währenddessen angespannt neben seinem Rudergänger und war mit genau den gleichen Abschätzungen beschäftigt.
    Mit einer Annäherungsgeschwindigkeit von fast fünfzehn Knoten kamen die beiden Schiffe aufeinander zu, wobei die Königin Zhessyka leicht leewärtig geneigt war, und Myrgyn ließ in einem schmalen Lächeln die Zähne aufblitzen. Ungerührt schaute er zu dem charisianischen Schiff hinüber, wartete auf den Augenblick, in dem die andere Galeere ihre Ruder einziehen würde. Sobald das geschah, würde ihr Captain seine Entertruppen ausschicken, und Myrgyn wartete … wartete … wartete …
    »Jetzt!«, bellte er, und sein Rudergänger riss das Steuer hart nach Lee.
    Die Corisande schwenkte zur Seite – nicht mit dem Wind, geradewegs in die charisianische Galeere hinein, sondern luvseitig, sodass sie sich vom gegnerischen Schiff entfernte. Die Königin Zhessyka versuchte, diese Bewegung auszugleichen und ihr zu folgen, doch der Captain der charisianischen Galeere hatte damit gerechnet, dass sein Gegner, der immer noch Segel gesetzt hatte, sich mit dem Wind bewegen würde, nicht in die entgegengesetzte Richtung. Dennoch gelang es ihm, die Corisande backbord achtern kurz zu streifen, und sofort flogen mindestens ein Dutzend Enterhaken über die Lücke zwischen den beiden Schiffen hinweg. Doch der Schwung der beiden Galeeren – beide mehr als zweitausend Tonnen Holz – und die Tatsache, dass sie sich auch noch in unterschiedliche Richtungen bewegten, ließen die Taue der Enterhaken reißen, als wären sie Bindfäden.
    Die Corisande geriet ins Wanken, Planken kreischten, als die Heckgalerie eingedrückt wurde, und vom Achterkastell verschwanden

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