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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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warum sollte er dann keine Galeonen bauen, deren Rümpfe nicht ganz so aussehen wie gewöhnlich?«
    »Und«, warf nun Cayleb ein, und jegliche Versuchung, Merlin zu widersprechen, war nun plötzlichem offenen Enthusiasmus gewichen, »die Tatsache, dass wir sie ganz offen bauen lassen, würde sogar ausgezeichnet verschleiern, was wir wirklich ›im Schilde führen‹! Weder Hektor noch Nahrmahn werden ja wohl damit rechnen, dass wir unsere ›Geheimwaffe‹ in aller Öffentlichkeit bauen lassen!«
    »Hmmm.« Gedankenverloren tippte sich Gray Harbor kurz gegen die Kinnspitze, dann nickte er. »Ich denke, Ihr habt recht, Merlin. Tatsächlich habt Ihr beide recht. Ich werde seiner Majestät empfehlen, diesen Vorschlag ernstlich in Erwägung zu ziehen. Aber ich denke, ich werde auch empfehlen, die Besitzer der jeweiligen Werften nicht in das Geheimnis einzuweihen – es sei denn, das wäre absolut unumgänglich. Ich halte es für besser, eine Handvoll Schiffseigentümer auszuwählen, von denen wir wissen, dass wir ihnen trauen können, und sie dann als Mittelsmänner auftreten zu lassen. Sie können die entsprechenden Bauaufträge vorlegen, und wenn die Arbeiten dann abgeschlossen sind, dann wird eben die Staatskasse zahlen.«
    »Wenn das machbar ist, halte ich das für eine ausgezeichnete Idee, Mein Lord«, stimmte Merlin zu.
    »Also gut.« Erneut blickte Gray Harbor zum Experimental-Geschwader hinunter, das nach wie vor in der Hafenbucht vor Anker lag; dann holte er tief Luft.
    »Ich denke, es wird Zeit für mich, nach Tellesberg zurückzukehren«, sagte er. »Seine Majestät und ich werden einiges zu besprechen haben, aber wenigstens kann ich ihm berichten …« – er blickte Merlin und Cayleb an und lächelte breit – »… dass unsere Bemühungen hier in wirklich guten Händen sind.«

.III.
    Königlicher Palast, Eraystor
    »In letzter Zeit missfällt mir Hektors Ton zutiefst«, sagte Trahvys Ohlsyn.
    Auf der Terrasse saß Graf Pine Hollow unter dem Baldachin am Esstisch Prinz Nahrmahn gegenüber und schaute zu, wie sein Vetter genüsslich Meeresfrüchte aus ihren Schalen holte. Hahl Shandyr hatte sich zu ihnen gesellt, doch ganz offensichtlich war der Leiter der Spionageabteilung ohne seinen Appetit erschienen. Bislang hatte er kaum an dem Salat auf seinem Teller geknabbert.
    »Mir missfällt er ebenfalls«, gab Nahrmahn mit vollem Mund zurück. Er schluckte, dann spülte er sorgfältig mit einem Schluck Fruchtsaftschorle nach.
    »Mir missfällt sein Ton«, fuhr der Prinz fort und setzte das Glas ab, »und ich komme mehr und mehr zu dem Schluss, dass auch er selbst mir missfällt.«
    »Bedauerlicherweise, Mein Prinz«, sagte Shandyr, »scheint dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit zu beruhen.«
    Nahrmahn bedachte den Baron mit einem finsteren Blick. Shandyr stand bei dem Prinzen derzeit nicht gerade hoch im Kurs. Die Tatsache, dass Nahrmahn ebenso gut wusste wie Shandyr, dass die derzeitigen Probleme nicht alleine seine Schuld waren, machte den Prinzen nicht gerade glücklicher. Bedauerlicherweise konnte er Shandyr im Hinblick auf das, was er gerade gesagt hatte, nicht einmal widersprechen.
    »Es war noch nie mehr als ein aus der Notwendigkeit geborenes Bündnis«, sagte er nach kurzem Nachdenken und nahm sich mit seiner Silberzange ein weiteres Schalentier. »Es ist ja nun nicht gerade so, als würden wir einander lieben müssen.«
    »Nein«, stimmte Pine Hollow zu. »Aber was mich so sehr stört, ist seine ganze Einstellung. Schaut Euch doch nur das hier an.« Er tippte auf einen der Briefe, die er zu diesem Arbeitsessen mitgebracht hatte. »Er diskutiert nicht mit uns über Dinge; er erzählt uns, was er bereits beschlossen hat. Das ist die Art Schreiben, die ich an den Verwalter einer meiner weniger bedeutsamen Landgüter hätte abfassen können!«
    »Ganz so schlimm ist es nicht«, widersprach Nahrmahn. Sein Vetter schnaubte verächtlich, und der Prinz zuckte mit den Schultern. »Ich sage ja nicht, dass Sie unrecht haben, Trahvys! Ich sage nur, dass Hektor sich selbst schon immer als den Ranghöheren in unserer kleinen Partnerschaft hier gesehen hat. Soweit wir das beurteilen können, stehen die Dinge in Tellesberg für ihn nicht deutlich besser als für uns, also ist es sehr gut möglich, dass er deswegen ein wenig reizbarer ist als sonst.«
    »Es ist nicht die Beleidigung, die mich hier so ärgert, Nahrmahn. Oder zumindest nicht hauptsächlich. Es ist die dahinter stehende Einstellung. Wenn er schon so mit uns

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