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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sagte Gray Harbor nun mit fester Stimme. »Selbst wenn es mir in der feinfühligen Seele schmerzt, dass so viele Schiffe aus noch grünem Holz gebaut werden sollen.«
    Cayleb verzog das Gesicht und spiegelte so die Unzufriedenheit des Grafen perfekt wider. Schiffe aus nicht abgelagertem Holz verrotteten viel zu schnell. Die Teakholzbäume auf Safehold, die den gleichnamigen Bäumen von Terra tatsächlich erstaunlich ähnelten, waren das auf der ganzen Welt bevorzugte Holz für den Schiffsbau. Dieses Holz war sehr stabil und gegen Verrotten bemerkenswert widerstandsfähig − ob nun abgelagert oder nicht. Doch für die meisten der neuen Schiffe wurde kein Teakholz verwendet. Charis verfügte zwar über große Teakholz-Vorräte, und zumindest die Hälfte davon gehörte unmittelbar der Krone oder der Royal Navy. Doch nicht einmal Teak konnte dem Verrotten endlos widerstehen – schon gar nicht, wenn es eben nicht abgelagert war –, und Haarahld und Cayleb hatten sich rundweg geweigert, ihre kostbaren Teakholzreserven für Schiffe zu opfern, die unausweichlich deutlich geringere Lebensspannen haben würden – gelinde ausgedrückt.
    Sie würden von Glück reden können, wenn die neuen Schiffe, deren Bau Olyvyr derzeit hier in King’s Harbour überwachte, fünf Jahre lang eingesetzt werden könnten, und das war Merlin auch durchaus bewusst. Bedauerlicherweise war der verfügbare Vorrat an abgelagertem Holz, das für den Schiffsbau geeignet war, recht beschränkt, und ein Schiff, das innerhalb von fünf Jahren nutzlos würde, aber dennoch in diesem Jahr einsatzbereit sein konnte, war immer noch besser als eines, das zwar nicht verrottete, aber eben auch nicht rechtzeitig fertiggestellt werden konnte. Und das bedeutete, dass ihnen nicht allzu viele Möglichkeiten offenstanden.
    »Sir Dustyn ist der Ansicht, wir sollten in der Lage sein, das Holz aufzutreiben, das wir für mehrere Dutzend Schiffe benötigen, indem wir die Galeeren-Reserve zerlegen«, schlug Merlin vor. »Natürlich können wir damit nicht anfangen, bis wir genügend neue Galeonen gebaut haben, aber wir werden damit beginnen, sobald wir das gefahrlos tun können – Ihr und das Einverständnis seiner Majestät vorausgesetzt, Mein Lord.«
    »Mein Einverständnis habt Ihr bereits«, gab Gray Harbor zurück. »Ich bin zuversichtlich, dass auch Seine Majestät zustimmen wird.«
    »Wir werden immer noch unter immensem Druck stehen, die neuen Schiffe zu bauen«, warnte Cayleb den Ersten Ratgeber. »Ich bin hocherfreut, dass Meister Howsmyn das Kupferblech für die Schiffsrümpfe erfolgreich auftreiben konnte, aber alleine schon die Spieren zu finden, um sie mit Masten zu versehen, wird zu einem echten Problem werden. Und man kann die Sparren nicht in der Art und Weise in einer abgelegenen Gießerei herstellen, wie das mit Kupferblech möglich ist. Wenn die Navy erst einmal anfängt, sämtliches dafür geeignetes Holz aufzukaufen, wird das auf jeden Fall dazu führen, dass jemand wie Hektor anfängt, Fragen zu stellen.«
    »Und die Spieren und das Kupfer sind auch nur Teil des Problems«, stimmte Merlin zu. »Wir benötigen Segeltuch, Tauwerk, Pech – alles, was man sich nur denken kann.«
    Reumütig schüttelte er den Kopf. Einerseits war er erstaunt darüber, wie schnell Sir Dustyn Olyvyr neue Schiffe planen und bauen konnte. Die Abschätzungen des Flottenkonstrukteurs – die sehr überzeugend wirkten – lauteten, dass er den vollständigen Rumpf für eine neue Galeone in nicht mehr als neunzig Tagen würde fertigstellen können, sobald das Grünholz in der Werft von King’s Harbour eintraf. Merlins Recherchen zufolge entsprach das durchaus der Bauzeit, die bei den Schiffsbauern im achtzehnten Jahrhundert auf Terra erreicht werden konnte, wenn es eilig war. Bedauerlicherweise konnte Olyvyr nur immer ein halbes Dutzend gleichzeitig bauen, und so schnell er die Rümpfe auch fertigstellen konnte: Die Schiffe mussten auch, wie Cayleb angemerkt hatte, mit Masten versehen und getakelt werden. Ganz zu schweigen davon, dass man auch noch die Kanonen auftreiben musste, die an Bord eingesetzt werden sollten – und die entsprechende Mannschaft.
    »Das ist ein weiterer Punkt, wo es wirklich nützlich sein wird, Handelsschiffe umzubauen«, setzte Gray Harbor jetzt hinzu. »Gewiss können wir neue Geschützpforten zurechtschneiden und bereits existierende Segelrisse schneller modifizieren, als wir die Schiffe von Grund auf neu zu bauen vermögen.«
    »Ich bin mir sicher,

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