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Der Krieg der Trolle

Der Krieg der Trolle

Titel: Der Krieg der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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hatten und seinen Schmerz nun in sich trugen, und jene, die den alten Wegen folgten.
    Aber da war noch mehr. Der Dunkelgeist regte sich in seinen Träumen. Das Land mochte ruhig sein, von Feuer und Blut verschont, doch er konnte es spüren, roch die Veränderung, wusste, dass bald alles zwischen den Bergen und unter ihnen erbeben würde.

1
    E s war eine Bewegung am Rande seines Gesichtsfelds, die Kerr herumfahren ließ. Obwohl er zu langsam war, erwischte der Angriff ihn dank dieser Bewegung nur an der Schulter statt an der Kehle. Harte Krallen gruben sich in seine dicke Haut, rissen Furchen in sein Fleisch, und er brüllte vor Schmerz und Wut auf. Instinktiv warf er sich nach vorn und griff an. Das Trollblut in seinen Adern kochte, und der Drang, seinen Feind zu packen, seine Knochen zu zerschmettern und ihn zu zerfetzen, wurde übermächtig.
    Der erste Hieb traf den Gegner, wirbelte ihn herum, aber schon der zweite ging ins Leere, da die Kreatur geschmeidig auswich. Erst jetzt konnte Kerr einen Blick auf seinen Feind erhaschen. Er sah dicke Schuppen über mächtigen Muskeln, einen breiten Kopf mit einer langen Schnauze voller dolchscharfer Reißzähne.
    Schon griff das Wesen wieder an.
    Die Kreatur lief auf allen vieren auf ihn zu, dann sprang sie ihn an. Die Krallen an ihren Vorderpranken kamen auf Kerr zu, der sich dem Angreifer brüllend entgegenwarf. Sie kratzten über seine Haut, rissen sie auf, aber der Schmerz und der Geruch seines eigenen Blutes machten ihn nur noch rasender.
    Er erwischte eine der kräftigen Gliedmaßen, hielt sie mit seiner Pranke fest, während er seine Klauen in die Flanke des Wesens grub. Die harten Schuppen boten ihnen Widerstand, aber Kerrs Kraft war groß, und er spürte, wie sie ihm nachgaben, wie er seinen Feind verletzte, roch den metallischen, seltsam scharfen Geruch des Blutes und heulte triumphierend auf.
    Der Laut wurde zu einem Schmerzensschrei, als das Wesen seine Hinterläufe hochriss und mit tödlicher Wucht Kerrs Leib aufschlitze. Kerr schlug zu, blind vor Zorn, traf den Kopf, hörte Knochen knacken, dann schleuderte er seinen Gegner von sich.
    Blut troff auf den Höhlenboden. Kerr atmete schwer. Seine Schulter war von langen Wunden gezeichnet, seine Unterarme sahen nicht besser aus, und von seiner Brust liefen vier lange Schnitte bis zu seiner Lende. Die Wunden pulsierten mit jedem Herzschlag, der sein Blut aus ihnen pumpte.
    Das Wesen umkreiste den Troll, hielt vorsichtig Abstand. Seine Augen schienen in der Dunkelheit zu glühen. Jetzt konnte Kerr es besser erkennen. Es hatte einen langen, geschmeidigen Leib und einen Schwanz, der fast ebenso lang war wie der Körper. Dicke Hornauswüchse, wie Stachel, ragten zwischen seinen Schulterblättern empor. Die großen Nüstern sogen gierig die Luft ein, in der schwer der Geruch des vergossenen Blutes hing. Die Kreatur war vom Kopf bis zum Rumpf sicherlich so groß wie er, wirkte durch den Schwanz und seine muskulöse Form aber noch riesiger.
    » Komm her, du Miststück«, murmelte Kerr. Der Herzschlag des Landes brandete über ihn hinweg. Er konnte spüren, wie sich seine Wunden bereits wieder schlossen, sich dicke Hornschichten über den Verletzungen bildeten. Sein Gegner hatte diesen Vorteil nicht, die Wunde in seiner rechten Flanke war tief und blutete ungehemmt weiter, wie Kerr mit grimmiger Befriedigung feststellte.
    Doch die dunkle Freude wich rasch, als sich die Kreatur ihm wieder entgegenwarf. Der Angriff kam schnell, zu schnell für Kerr, und die Klauen rissen seinen Oberschenkel auf. Brüllend vor Zorn und Schmerz sank er auf ein Knie, hob schützend die Hände – und spürte den heißen Atem seines Feindes im Nacken.
    Der Troll wirbelte herum. Die scharfen Fänge kratzten über seine dicke Haut, schnitten sie auf, aber der mächtige Kiefer schloss sich nicht um seinen Hals, sondern verbiss sich in seine Schulter. Kerr heulte auf, schlug der Kreatur mit der Faust auf die Schnauze, trieb sich dabei jedoch die Fänge nur tiefer ins Fleisch. Rasend vor Zorn griff er hinter sich, bekam einen der mächtigen Stachel zu packen und riss an ihm, während er sich über die Schulter abrollte. Endlich lösten sich die Fänge aus seiner Wunde, aber er ließ den Feind nicht los, sondern wirbelte ihn herum und verpasste ihm wieder einen gewaltigen Hieb gegen den Schädel.
    Es gelang dem Wesen, sich mit einem Ruck aus Kerrs Griff zu befreien und Abstand zu gewinnen. Aber es schüttelte benommen den Kopf und zischte leise. Dies

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