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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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niesen, doch dann –
hatschi!
– war es schon geschehen, und es stand wie ein begossener Pudel da und hatte das dumpfe Gefühl, dass gleich etwas Unliebsames geschehen würde.
    Im nächsten Augenblick stürmten drei Zwergenwachen in den Raum hinein, zwei davon mit Piken bewehrt und der dritte, der vornweg ging, so schlecht gelaunt, dass dies vermutlich nichts Gutes verhieß.

*
    Die beiden Zwergensoldaten, die die fragwürdige Ehre genossen, in dieser Nacht den Zugang zur Halle des Königs von außen zu bewachen, hatte man nicht ganz zufällig zu einer solch langweiligen Aufgabe verdonnert. Wiederholt waren sie dabei erwischt worden, wie sie während des Dienstes eingeschlafen waren und dabei so laut geschnarcht hatten, dass ihre Kameraden gemeint hatten, ein schwer bewaffneter Feind poltere herbei. Erst letzte Woche hatten sie sich beim Reinigen und Schleifen ihrer eigenen Waffen, als sie untereinander einen Wettstreit darüber führten, wer wohl als erster mit der Arbeit fertig sei, heftig in die Finger geschnitten und daraufhin tagelang krank gefeiert. Und kaum drei Tage war es her, dass sie – in einem Anflug plötzlichen Übereifers – einen ihrer Vorgesetzten, der sie in ihrer Wachstube vor dem Haupteingangstor Zwergenauens nichtsahnend aufsuchen und kontrollieren wollte, für einen herumschleichenden Halunken hielten, sodass sie ihm auf Knall und Fall einen Kartoffelsack über den Kopf stülpten, ihn wie ein Schaschlik verschnürten und ihn anschließend ordentlich beschimpften und drangsalierten. Als ihr Irrtum irgendwann offensichtlich wurde, reichten auch einigekleinlaute Entschuldigungen nicht aus, um sie davor zu bewahren, die nächsten Wochen mit Kartoffelschälen und dem Filetieren von Pilzen zu fristen und zusätzlich eine Nachtwache nach der anderen zu bestreiten. Allerdings hatten sich die Köchinnen über ihre Arbeit – die nicht nur selten langsam, sondern auch ausgesucht schlecht war – mittlerweile so sehr beschwert, dass man angeblich bereits neue Beschäftigungen für die beiden Problemzwerge suchte.
    „Sieh nur, wer da kommt! Ist das nicht ...“, bemerkte Plimbi, der verhältnismäßig groß und dünn gewachsen war und nicht selten ein etwas ratloses Gesicht machte.
    „Hmmm?“, erwiderte Ombo, der im Gegensatz zu seinem Wachkameraden eher klein und wohlbeleibt aussah und vielleicht der etwas klügere der beiden war. „Tatsächlich – das sieht mir ganz nach dem König aus!“
    „Ob ihn seine Alte wohl wieder mal vor die Tür gesetzt hat? Was meinst du, Ombo?“, lachte Plimbi und knuffte seinem Kameraden mit dem Ellbogen in die von dickem Rüstzeug geschützten Rippen.
    „Still! Lass ihn das bloß nicht hören, oder willst du, dass wir uns deinetwegen für den Rest unserer Tage beim Latrinenputzen vergnügen!?“
    Dwari war nunmehr seit fünfundzwanzig Jahren der König von Zwergenauen. Er hatte den Thron von seinem Vetter Bragi Stahlhammer übernommen, der von dem Schwarzen Drachen Meloro (der zur Hälfte Haryienblut in sich hatte) getötet worden war. Die meisten Leute waren nach wie vor der Ansicht, dass solch ein Amt eigentlich nicht zu ihm passte, da er zuvor vor allem durch abenteuerlustige Reisen, seine Freundschaft zu Menschen und allerhand Trink-und Raufgeschichten auf sich aufmerksam gemacht hatte. Komplizierte, staatsmännische Fragen schienen ihn hingegen ebenso beiläufig nur zu interessieren wie kaufmännische Angelegenheiten, sodass man ihm gerade in höheren Kreisen hinter vorgehaltener Hand vorwarf, die Interessen seines Landes nicht ausreichend zu vertreten und dem weiteren Vermehren des zwergischen Reichtums sogar im Wege zu stehen. Nichtsdestotrotz genoss er beim einfachen Volk ein hervorragendes Ansehen, denn er war zu jedem freundlich und ehrlich, war denjenigen, die ihn näher kannten, ein dufter Kumpel und galt als ausgezeichneter Kämpe, was er in so manchen Schlachten gegen die Kreaturen Utgorths nachhaltig bewiesen hatte.
    „Ihr glaubt nicht, was man sich als männlicher Zwerg heutzutage so alles gefallen lassen muss!“, sage Dwari in klagendem Ton, als er die Große Halle, von der der Eingang zum Thronsaal abzweigte, durchschritten hatte und bei den beiden einsamen Nachtwächtern angekommen war. „Da mache ich abends mit meinem guten Freund Bloîn einen kurzen Abstecher in den Blauen Bart, um dort vor dem Schlafengehen noch einen schnellen Happen Schmorbraten zu nehmen und einen kleinen Krug dunkles Bier zu kosten, und schon handle ich mir die

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