Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
mit dem König in der Mitte!
, dachte Dwari in einem Anflug von beißendem Sarkasmus unwillkürlich bei sich, als sie endlich unten aufschlugen.
    „Geh von meinem Bart runter, du Trampel!“, schimpfte Plimbi, denn Ombo war mit dem Hintern in der Tat genau auf seinem Bart gelandet und klemmte ihn ein, sodass der hagere Zwerg unmöglich aufstehen konnte.
    „Wo ist eigentlich mein Hammer geblieben?“, fragte Dwari, dem der Schädel kräftig brummte. Langsam fragte er sich, ob es eine gute Idee gewesen war, dem Streit mit Freina aus dem Weg zu gehen. Eine Tracht Prügel hätte er sich auch ganz bequem bei ihr abholen und dabei hübsch in seiner Höhle bleiben können.
    Nun war es so, dass sich der Hammer des Königs, nachdem Dwari von dem fallenden Ombo von den Beinen geholt worden war, auf den Schlagkopf gestellt hatte und auf einer der oberen Stufen stehen geblieben war. Mit einem Mal aber, vielleicht durch die Erschütterung, die den Boden durch den Aufprall der Zwerge heimsuchte, setzte er sich in Bewegung, rollte, stetig um die eigene Achse wirbelnd, ebenfalls nach unten und landete schließlich mit dem schweren Stahlkopf genau auf dem rechten Fuß von Plimbi, nachdem sich dieser gerade von Ombo befreit und sich wieder aufgerappelt hatte. Die Folge davon war ein spitzer Schmerzensschrei, der wahrscheinlich durch das gesamte Grabgewölbe hallte.
    „Ah, da ist er ja! Bestens! Und du, Plimbi, stell dich nicht so an, wir sind doch Zwerge und keine Weicheier, hmmm!?“, sagte Dwari, während sich der andere Zwerg heulend den Fuß hielt und gleichzeitig auf dem anderen hin und her hüpfte.
    Dann nahmen die Zwerge die Verfolgung endlich wieder auf. Vielleicht war es ja noch nicht zu spät. Der Zwergenherrscher, der alle Wege hier unten bestens kannte, ging voran und führte die beiden Soldaten aus dem großen Grabraum hinaus in das dahinter liegende, weitverzweigte Tunnellabyrinth hinein. Schon bald darauf ließ er sie an einer Wegscheide anhalten, an der sich drei Gänge, die nach unterschiedlichen Richtungen führten, voneinander trennten. „Der mittlere Weg ist der richtige, wenn man aus dem Gewölbe hinaus will. Den werde ich nehmen!“, brummte der Zwergenherrscher. „Ihr beiden Helden nehmt die anderen beiden. Wenn einer etwas Verdächtiges feststellen sollte, ruft er laut nach den anderen. Alles klar soweit?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, lief er in den mittleren Gang hinein und hoffte, dass er den kleinen Dieb noch einholen konnte.
    Währenddessen schauten sich die beiden Wächter noch für eine Weile unschlüssig an. „Hat er jetzt gesagt, dass ich nach rechts gehen soll und du nach links oder umgekehrt? Mein Gehirn funktioniert noch nicht so richtig nach dem Sturz“, meinte Plimbi und kratzte sich am Kopf.
    „Wär’ ja auch das erste Mal bei dir! Und da heißt es, dass Schläge auf den Hinterkopf das Denkvermögen erhöhen! Also, von mir aus können wir Streichhölzer ziehen!“, entgegnete Ombo.
    „Aber nicht wieder schummeln! Das letzte Mal, als ich mich auf so ’was eingelassen habe, bin ich wegen dir beim Kartoffelschälen gelandet!“
    Das kleine Wesen huschte derweil durch einen der zahlreichen dunklen Stollen, die es im Reich der Zwerge während dieser Nacht schon zuhauf gesehen hatte. Abgesehen davon, dass dieser blöde Niesanfall es gerade dann, als es das Objekt seiner Begierde schon in Händen gehalten hatte, verraten und die zwergischen Wachen auf den Plan gerufen hatte, war seine Flucht bislang bestens verlaufen. Und natürlich abgesehen von der Tatsache, dass es keinen blassen Schimmer hatte, wo es sich gerade befand.
    An dieser blöden Stelle, an der man sich eine von drei Richtungen aussuchen konnte, war es sich ganz und gar nicht sicher gewesen, ob der richtige Weg links oder geradeaus lag. Auf dem Hinweg hatte es sich darüber keine Gedanken machen müssen, denn auf der gegenüber liegenden Seite gab es nur eine einzige Öffnung im Fels. Letztendlich hatte es sich für links entschieden, nachdem es einen alten Kinderreim zu Hilfe genommen und anhand von dessen Silben eine der beiden Möglichkeiten abgezählt hatte. Nun jedoch war es sich nicht mehr so sicher, ob der Zufall ihm nicht einen unwillkommenen Streich gespielt hatte.
    Plötzlich wurde es wieder heller, und der Schein seiner Fackel, der sich bislang stets nach wenigen Schritten im Dunkel verloren hatte, war nicht länger die hellste Lichtquelle. Ein Dutzend Schritt weiter noch, um eine scharfe Biegung herum, und schon

Weitere Kostenlose Bücher