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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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größten Probleme zu Hause ein! Freina, meine Frau, wirft mir doch glatt vor, dass ich mich immer wieder heimlich von ihr und den Kindern wegstehlen, ganze Nächte mit meinen Saufkumpanen verbringen und überhaupt zuviel essen und trinken würde – könnt Ihr Euch das vorstellen?
    Na ja, vielleicht habe ich mehr als nur einen Krug Bier probiert diesen Abend, und vielleicht ist dies in letzter Zeit etwas häufiger vorgekommen, aber wisst Ihr auch, was für einen Stress es bedeutet, König zu sein? Und selbst wenn man mir ein Fehlverhalten vorwerfen
könnte
– ist das vielleicht ein Grund, mir gleich mit dem Nudelholz zu drohen?“ Bei der Erwähnung des Nudelholzes erinnerte sich Dwari sehr unliebsam an eine Begegnung mit Freina, die schon etwas länger zurücklag, und an seinem Kopf meldete sich an einer bestimmten Stelle ein leichter Juckreiz.
    „Aber Ihr seid doch der König! Ihr habt Euch dies doch sicherlich nicht gefallen lassen!“, erwiderte Ombo mit gespielter Empörung.
    „Was denkst du eigentlich von mir? Natürlich habe ich ihr die Meinung gegeigt und ordentlich Dampf abgelassen!
Frau
, habe ich gesagt,
ich bin hier der männliche Zwerg in der Höhle,und ich allein bestimme, was hier richtig oder falsch ist und wann ich von der Kneipe nach Hause komme!

    „Und dann?“, fragte Ombo.
    „Nun, ich konnte nicht genau verstehen, was Freina darauf sagte, es war einfach zuviel und vor allem zu laut. Auf jeden Fall bin ich vor ihrem Nudelholz bis vor die Tür geflüchtet und musste mich ducken, weil sie irgendetwas nach mir warf, das anschließend gegen die Wand klatschte und zerbrach. Und wisst Ihr, was sie zuletzt zu mir sagte, ehe sie mir die Tür vor der Nase zuschlug? Ich solle es ja nicht wagen, wieder nach Hause kommen, bevor mein Atem nicht mehr nach Bier riechen und ich meinen Kopf zur Abwechslung mal zu etwas anderem benutzen würde, als mich volllaufen zu lassen! Unerhört, oder nicht? Und riecht das hier etwa nach Bier?“ Der König der Zwerge streckte seinen Kopf nach vorne und hauchte den Wachen eine nicht wirklich wohltuende Atemwolke ins Gesicht. Die beiden rümpften unmerklich die Nasen, beherrschten sich aber darüber hinaus und ließen sich nichts anmerken.
    „Ich riech jedenfalls nichts!“, sagte Plimbi, was eine glatte Lüge war.
    „Wie auch? – Schließlich hab ich mir vor dem Frühlingsfest vor ein paar Wochen erst die Zähne geputzt!“, erwiderte Dwari. „Und dann – jetzt kommt’s! – verlangte sie sogar, dass ich mir den Bart waschen und kämmen soll! So etwas hat einem Zwerg sicher noch nie jemand gesagt!“
    „Den Bart waschen? Das ist wirklich unerhört!“, stimmte ihm der dicke Ombo zu.
    „Das ist ein echter Skandal!“, fügte Plimbi hinzu.
    „Ihr versteht mich wenigstens, Jungs. Das ist immerhin ein Trost.“
    „Aber klar doch, Dwari, äh ..., Herr König, ich könnte da auch stundenlang aus dem Nähkästchen plaudern!“, meinte Plimbi, der es sich mittlerweile zum Ziel gesetzt zu haben schien, dem König besonders zu gefallen. „Meine letzte Frau war ähnlich gestrickt, die hat mir regelmäßig die Hölle heiß gemacht, sag ich nur! Geradezu unvorstellbar, dass dies unseren Vorfahren vor einigen hundert Jahren ebenso erging! Wir müssen da irgendetwas falsch gemacht haben, wir Zwergenmänner, und vor allen Dingen sollten wir zusammenhalten, sonst weiß man nicht, wo das noch hinführen wird!“
    „Deine Frau?“ Ombo und sah seinen Kameraden fragend an. „Seit wann warst du verheiratet? Das müsste ich doch wissen!“
    „Äh ..., ich meine natürlich meine Freundin – habe ich Frau gesagt? Also meine Freundin, das war vielleicht eine ...“
    „Ich wusste auch gar nicht, dass du in den letzten Jahren eine Freundin hattest, Plimbi“, setzte Ombo nach.
    „Na ja, vielleicht konnte man sie nicht direkt als meine Freundin bezeichnen, die Frau, die ich meine. Aber wir standen uns schon sehr nahe, und wenn ich sie gefragt hätte, und ... – aber das verstehst du natürlich nicht, Ombo!“
    Dwari und Ombo warfen sich mit gerunzelter Stirn einen vielsagenden Blick zu und rollten die Augen. Dieser Plimbi schien nicht nur keineswegs der Hellste zu sein, sondern außerdem noch über eine rege Fantasie zu verfügen! Im nächsten Augenblick wurden sie jedoch unterbrochen, als durch die geschlossene Tür von innerhalb des Thronsaals her ein metallisches Klimpern ertönte. Dwari erinnerte dies an die Geräusche, die es gab, wenn er mit einem Löffel gegen einen

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