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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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nicht gelungen, ihre Stricke zu lockern – warum hätte es daher gerade ihm gelingen sollen? Also dachte er angestrengt weiter nach. Wenn sie es jetzt, daman sie gerade vergleichsweise nachlässig bewachte und die Aufmerksamkeit der Orks einigermaßen abgelenkt war, nicht schaffen würden, ihren Häschern zu entkommen, wann sollte es ihnen dann sonst gelingen? Außerdem hatten sie keine Zeit zu verlieren, denn Tatsache war, dass sie schon von außerordentlichem Glück reden konnten, dass man sie bislang noch nicht um die Ecke gebracht hatte. Schließlich war das mit dem Glück so eine Sache, man sollte nämlich nie darauf wetten, das es sich nicht von einem auf den anderen Moment einen anderen Bräutigam suchte ...
    Was hat man mir noch gleich über Orks und ihre Gewohnheiten gesagt?
, überlegte der lemurische Prinz.
Da hatte ich im Laufe der Jahre mehr als ein halbes Dutzend Privatlehrer, aber über die wirklich wichtigen Sachen im Leben haben sie natürlich kein Sterbenswörtchen verloren ...
    Dann fielen ihm immerhin doch ein paar Sachen ein.
Wenn du Orks begegnen solltest, ist es in erster Linie wichtig, sie mit allem gebotenen Respekt zu behandeln
, hatte ihm einer dieser neunmalklugen, pädagogischen Kurpfuscher einmal zu erklären versucht.
Reize einen Orks niemals, sondern begegne ihm unter allen Umständen mit einer höflichen Rede! Am besten, du stellst dir vor, einen hohen Herrn vor dir zu haben, dem du ja wohl ebenfalls mit ‚gnädiger Herr’, ‚mein lieber Freund’ oder einer anderen gewählten Anrede begegnen würdest!
    Dieser Rat erschien Sigurd durchaus nützlich. Was für ein Glück, dass er sich wenigstens daran erinnert hatte! Jemandem höflich zu begegnen, war schließlich eine seiner Spezialitäten.
    „Was glotzt du so blöd, du hässlicher Drecksack?“, rief er dem größeren ihrer beiden Wächter zu. „Wenn du mich heiraten willst, musst du schon bei meinem Vater um meine Hand anhalten! Und dein krummbuckliger Freund da scheint ja auch eine ganz schöne Flasche zu sein! Wenn Ihr mich freimachen würdet, könnten wir das austragen wie unter Kriegern üblich – aber Ihr orkischen Windelpuper habt wohl zu wenig in der Hose, um einem ungefesselten Mann gegenüber zu treten, was?“
    Die beiden Orks sahen sich eine Weile so ungläubig an, als könnten sie die Frechheiten, die man ihnen gerade entgegengeschleudert hatte, kaum glauben. So hatte man einen Takskall ganz sicher noch nie beleidigt!
    „Mach schon, schneid’ ihm die Fesseln durch und gibt ihm dein Messer! Ich werde dem Kerl mit Vergnügen die Eier abschneiden!“, tönte der Wortführer der beiden Orks.
    „Bist du sicher, du weißt, was du tust?“, fragte der jüngere und kleinere der beiden zögerlich.
    „Red’ nicht, und tu’, was ich gesagt habe! Oder willst du so eine Beleidigung etwa auf dir sitzen lassen?“
    Der andere der grüngesichtigen Kerle zuckte mit den Schultern und zückte seinen gezahnten Dolch. „Das hättest du nicht tun sollen“, sagte er gleichmütig und schritt auf den Sohn Arnhelms zu.
    Es klappt!,
dachte Sigurd, während die anderen Angehörigen der Gemeinschaft weit weniger optimistisch waren und vor Anspannung mehr oder weniger den Atem anhielten. Nicht nur Alva dachte, dass sich der junge Lemurier jetzt vollends als verrückt entpuppt hatte.
    „Was ist hier los? Habe ich etwa Befehl gegeben, mit den Gefangenen zu reden, geschweige denn sie loszubinden? Kann mich jedenfalls nicht daran erinnern!“
    Plötzlich erschien Glaukor, der gewaltige, schwergewichtige Befehlsgeber des Clans. Und damit war der schöne Plan dahin, denn er war ganz offensichtlich keiner, mit dem man sich allzu leichtfertig anlegen sollte, und außerdem hatte er auch schon eine ganze Meute weiterer Krieger im Schlepptau.
    „Der Blonde da hat uns ganz übel beleidigt, Boss! Der hat uns Orks
Windelpuper
genannt und wollte sich duellieren – das hättest du ’mal hören sollen! Und da wir für die Burschen ehkeine Verwendung mehr haben, dachte ich, auf einen mehr oder weniger kommt’s nicht an!“, verteidigte sich der eine der Wachleute.
    „Duellieren, mmmh? Klingt tatsächlich ziemlich frech. Aber nichtsdestotrotz – darüber, wer hier wen umbringt, entscheiden vorläufig immer noch Piruk und ich!“, tönte Glaukor und ließ den anderen verstummen.
    „Ich habe es ja gleich gesagt, und jetzt haben wir den untrüglichen Beweis!“, erhob sich nun eine krächzende Stimme, nämlich diejenige von Unkra, der Schamanin mit

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