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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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aufgetragen, sich um Lotan zu kümmern, dessen Zustand sich zwischenzeitlich eher noch verschlechtert denn verbessert hatte. Der Sohn Uchnoths zeigte sich sicher, dass die alte Schamanin ihr Bestes geben würde, um ihren Anteil an der Genesung ihres Zaubererkollegen beizusteuern. Die Gefährten waren sich da allerdings nicht so sicher, doch was hatten sie für eine andere Wahl? So wie der gute Lotan aussah, konnte man an ihm ohnehin nicht mehr viel kaputt machen.
    Zum Essen gab es Rinderbrühe, gebratenes Fleisch mit einer Pampe aus Kraut und Rüben und dazu süße Feigen. Außerdem schienen die Takskalls Salz zu mögen, denn damit hatten sie als Würzmittel nicht gespart. Anschließend brachten Orkinnen große Krüge mit Wein herbei und einige kleinere, in denen eine orangene, beinahe goldfarbene Flüssigkeit glänzte.
    „Dschagga-Dschagga, unser Spezialgetränk für besondere Gelegenheiten – das müsst Ihr unbedingt probieren!“, erklärte Kargash.
    „Daschagga-Dschagga?“, wiederholte Sigurd und hörte sich nicht ganz so überzeugt an. „Vielleicht solltest du den Anfang machen, Cord, das scheint mir genau der richtige Fall für einen wie dich zu sein!“
    „Danke, aber das ist zuviel der Ehre“, lehnte der Barbar lachend ab. Stattdessen griff er nach dem Tongefäß und reichte es Pandialo weiter. „Der erste, dem diese Ehre gebührt, sollte mindestens gräfischer Herkunft sein! So will es die Etikette ...“
    „Äh, ja, wenn Ihr meint ...“, sagte der Graf aus Griont und nahm den Krug vorsichtig mit beiden Händen. Dann führte er ihn unschlüssig zum Mund und nahm schließlich einen tiefen Zug. Einen
zu tiefen
Zug, wie sich bald erweisen sollte. „Köstlich! Ja wirklich, eine wahre Erlesenheit, und dieses Aroma ...! Nur fürchte ich, dass es ein bisschen stark geraten ist für meinen Geschmack, denn ich bin solcherlei Hochprozentiges nicht wirklich gewohnt, hahaha!“ Und schon hatte seine hohe Stimme eine etwas verwaschene Färbung angenommen.
    Pandialo gab das Gefäß an Faramon weiter, wobei nicht viel fehlte, und er hätte es dem Elben übergekippt. Außerdem schwankte er bereits merklich und hatte eine ganz rote Nase und glänzende Augen bekommen. „Nein, so was! Ich glaube, ich habe einen Schwipps –“ Unverhofft gab der Graf einen Rülpser von sich und stieß sich danach fast den Finger ins Auge, als er sich beschämt die Hand vor den Mund halten wollte. „Verzeihung! Nein, so was aber auch,hahaha!“
    „Was ist in dem Teufelszeug eigentlich drin?“, fragte Alva, während sie angewidert das Gesicht verzog.
    „Hauptsächlich Bohnenschnaps, denn schließlich hat unser Dschagga-Dschagga locker neunzig Prozent Alkohol“, sagte Piruk.
    „Und außerdem ein paar leckere Sachen, wie Schafsmilch, zerstoßene Heuschrecken und Pferdeblut – das gibt dem Ganzen nämlich seine satte Farbe!“, ergänzte Glaukor und grinste bis über beide Ohren.
    Faramon hatte sich den Rand des Kruges gerade an den Mund gesetzt und seine Lippen schon mit dem Nass benetzt. Kaum, da er das Gebräu schmeckte, verschlug es ihm jedoch den Appetit, sodass er die Flüssigkeit auf den Boden spuckte und sich mehrfach den Mund abwischte. „Geschmackssache hin oder her – das ist ja widerlich!“, beschied er so säuerlich, wie man ihn sonst nur höchst selten sah.
    Das ließ nun wiederum Glaukor laut auflachen. Endlich schien er zu seiner guten Laune zurückgefunden zu haben. „Gebt schon den Krug her, ich will Euch zeigen, wie ein Takskall säuft!“ Mit diesen Worten nahm der Ork dem dankbaren Nolori das Gefäß aus den Händen und kippte sich seinen Inhalt in einem langen, gurgelnden Zug hinter die Binde. „So, jetzt muss ich ’mal für kleine Königswarge“, meinte er dann, erhob sich und schwankte davon.
    „Ich würde ja gern sagen, dass Glaukor freundlicher wirkt, wenn man ihn nur näher kennt. Aber das wäre dann wohl glatt gelogen ...“, sagte Kargash und bleckte lachend seine spitzen Zähne.
    „Auf jeden Fall sind hier scheinbar alle ein bisschen Dschagga-Dschagga“, sprach derweil Sigurd vor sich hin und schüttelte den Kopf.
    „Damals hätte mein Vater Uchnoth gemeinsam mit Bullwai und den Ashtrogs an Bord dieses Elbenschiffes gehen und Nordamar und Dantar-Mar ein für allemal den Rücken kehren können. Dann würde er sich jetzt vermutlich in Aiura sonnen, und seine Nachfahren bräuchten sich nicht weiter mit Wargen, Monstern und anderen Schuften um ein bisschen Wasser und Nahrung

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