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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Fall tolerieren durfte – eigene Hiebe und kreisrunde Schläge zu führen, und nicht selten trafen seine tödlichen Krallenhände nur denkbar knapp ins Leere.
    Wieder einmal entzog sich der Cho-Ronzon der Einkesselung durch seine Kontrahenten, als er mit einem weiten Satz bis in den hinteren Teil der Grotte schnellte. Zu einem neuerlichen Sprung bereit, kauerte er sich in eine geduckte Haltung und fixierte Faramon, Sigurd, Pandialo, Neimo, Fredi und Hermeline, die ihm in wenigen Schritt Entfernung gegenüber standen. Die Gefährten bildeten eine undurchdringliche Mauer, doch keuchten sie bereits vernehmlich und schienen sich – wie ihr Zögern verriet – über ihre weitere Taktik nicht ganz im Klaren zu sein. So wie die Sache stand, konnte sich die Auseinandersetzung noch eine Zeitlang in die Länge ziehen, was die Gefahr, dass die mörderische Bestie einen weiteren aus ihrer Mitte ernsthaft verletzten würde, zusehends vergrößerte.
    Doing! Es gab ein dumpfes Geräusch, als die gusseiserne Bratpfanne, an der noch ein Rest des Bohneneintopfes klebte, der ihnen am Vortag den Magen malträtiert hatte, krachend niederfuhr.
    Offenbar selbst von der Wirkung des Hiebes mit ihrer improvisierten Waffe überrascht, besah sich Alva das Ergebnis ihrer Bemühungen. „Das war dafür, dass du uns elende Würmer genannt hast! Das muss sich eine Prinzessin nun wirklich nicht bieten lassen ...“, sagte sie süffisant.
    Während ihr Widersacher ins Reich der Träume entschwunden war, berieten die Angehörigen der Gemeinschaft als nächstes darüber, was sie mit dieser gemeingefährlichen Kreatur anstellen sollten. Dabei gingen die Meinungen durchaus auseinander und schwankten zwischen verschiedenen Alternativen, die für den Gestaltenwandler allesamt nicht sehr schmeichelhaft waren.
    „Wir sollten dieses ... Ding kurzerhand um die Ecke bringen, wenn ich das so sagen darf!“, war Pandialos Meinung hierzu. „Ich finde, das hat es sich mit seinen Missetaten redlich verdient.“
    „Wenn man bedenkt, dass dieses mörderische Geschöpf Naíb und Piruk getötet hat und was es außerdem noch Neimo und uns allen antun wollte, dann muss ich dem Grafen beinahe zustimmen“, befand Hermeline mit gestrenger Miene.
    „Nichtsdestotrotz ist es nunmehr unser Gefangener und stellt keine Gefahr mehr für uns dar. Und wir dürfen bei all unseren verständlichen Wünschen nach Vergeltung nicht vergessen, dass es sich bei den Cho-Ronzon um sehr alte Wesen handelt und dass wir in ihren Lebensraum eingedrungen sind und nicht umgekehrt“, gab Faramon zu bedenken.
    „Hm. Vielleicht gibt es sogar eine Möglichkeit, wie sich dieser Kerl als nützlich für uns erweisen könnte“, dachte Sigurd laut nach. „Schließlich haben wir derzeit noch mindestens ein weiteres Problem, und unter Umständen können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“
    „Wie meinst du das?“, wollte Fredi (und nicht nur er) wissen.
    „Das werdet Ihr gleich sehen. Alva kommt zunächst mit mir nach draußen, und Ihr anderen fesselt und knebelt dieses Ungeheuer in der Zwischenzeit.“
    Gesagt, getan. Der Lemurier und die Awidonerin traten aus der Höhle auf die nordöstliche Seite des Hügelgrates hinaus, von wo aus die Sicht in Richtung des Andoluíns ging. Einen guten Pfeilschuss zu ihrer Rechten brandete der Ozean ans Ufer, und dort befand sich auch der Steg mit dem unter der Morgensonne auf den Wellen schaukelnden Schiff, das die Gefährten für ihre Flucht zu gebrauchen gedachten. Zwischen dieser und ihrer jetzigen Position erstreckte sich jedoch die grüne Ebene, die von zahlreichen dunklen Punkten gesprenkelt war. Dahinter verbargen sich mannigfaltige Bäume, Dickichte, Felsen und Findlinge, hinter denen ihre vielbeinigen Feinde höchstwahrscheinlich längst Position bezogen hatten.
    Und diese Einschätzung von Sigurd und Alva sollte sich alsbald bewahrheiten. Zwar offenbarte ein flüchtiger Blick, den die beiden Menschen über die Landschaft schweifen ließen, kein einziges verdächtiges Merkmal, das ihnen die Anwesenheit auch nur eines einzigen Goblas verraten hätte, doch änderte sich dies rasch, als der Sohn Arnhelms seine Stimme zu einer Ansprache erhob. „Ich, Sigurd, der Anführer der Reisenden aus Arthilien, rufe Euch, Ihr Goblas, denn ich erkläre mich bereit, zu verhandeln und will Euch ein Angebot machen, das Ihr nicht ablehnen könnt! Also kommt raus, und zeigt Euch Eure hässlichen Fratzen – ich weiß, dass Ihr da seid und mich hören

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