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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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anderen reichende Barriere, ein undurchdringlicher Wall, der den Feinden Tuors den Weg versperrte und umgekehrt seinen Häschern und Schergen als Ort des Verbergens diente. Und die niederträchtige Armee des selbsternannten Piratenfürsten (genauso gerne ließ er sich als Piratenkönig bezeichnen) machte von diesem Geschenk Gebrauch: von dem rauchigen Glast umhüllt, begann sie, über den Verbindungspass zwischen den Kontinenten nach Süden zu strömen, den dortigen Felsstrand zu überqueren und sich um das nördliche Ende der Gauragar-Schlucht zu drängen, in die auch von jener Seite aus ein einzelner Pass hinunterführte. Schroffe Felszacken und Türmchen aus dunklem Stein hoben sich gespenstisch im Grau des noch jungen Tages, und die noch niedrige Sonne sah im Osten hinter einem steinernen Gipfel hervor und wirkte wie von dieser hohen Bergnadel aufgespießt.
    Als die ersten hundert der lumpigen, nach Blut schreienden Menschen, die die Ehre hatten, die Vorhut zu bilden, schließlich die Sohle der großen Schlucht erreichten, hatten die Takskalls sie natürlich längst erwartet. Bereits in aller Frühe, als die ersten Lichtschimmer das nächtliche Dunkel durchbrochen hatten, waren sie geschwind von Süden her in die gähnende Tiefe gewandert, hatten die Wände zu beiden Seiten des Spalts erobert und sich dort auf die Lauer gelegt. Wie alle nomadischen Orks, die den nördlichen Teil Dantar-Mars als Heimstatt hatten, hatten sie die für ihr Volk ebenso legendäre wie strategisch wichtige Gauragar-Schlucht bereits bei früheren Gelegenheiten besucht und erforscht und wussten daher um die günstigen Positionen, die sie einnehmen mussten, um sich an diesem Ort einen Vorteil zu verschaffen.
    Und so ging, kaum dass unterhalb ihrer Warte die ersten Widersacher in Sichtweite gelangten, ein Steinhagel auf diese nieder, sodass die Menschen hilflos und mit rasch verklingenden Schreien der Verzweiflung von dem schweren Regen aus Geröll begraben wurden. Und das warbeileibe nicht die einzige List, auf die sich die Orks in ihrer Schlachtplanung verließen, denn immerhin hatten sie es mit einer so drastischen Übermacht zu tun, dass dieser so einfach kaum beizukommen sein würde. Schließlich war Hwoldor nicht gerade als Dummkopf bekannt. Von Gorgon ganz zu schweigen.
    „Das hat schon mal geklappt“, stellte Lotan fest. „Aber das war auch der leichte Teil der Angelegenheit.“
    Kargash gab einen zustimmenden Brummlaut von sich. „Hoffen wir, dass so viele dieser hässlichen Kerle wie möglich in unsere nächste Falle tappen!“
    „Ja, ich kann’s kaum erwarten, dass es endlich so richtig Ork gegen Mensch zur Sache geht!“, fügte Glaukor hinzu und wog seine Keule in der Hand.
    „Und Ork gegen Oger, mein Freund, das sollten wir nicht vergessen“, meinte der Zauberer.
    „Pah!“, winkte der dicke Befehlsgeber ab. „Halt uns einfach die Drachen vom Leib – der Rest ist unser Geschäft!“
    Tatsächlich hatten Kargash und seine Horde eine besondere Taktik ersonnen. Im Nordwesten der Schlucht existierte nämlich auf minderer Höhe eine vergleichsweise geräumige Plattform, die von einigen ausladenden Gesteinsvorsprüngen verdeckt wurde, was ebenfalls für ihren schmalen, gewundenen Aufgang galt. Und eben dort hatten sie den Großteil und die besten und stärksten ihrer Krieger postiert, während gerade einmal vierzig – zwanzig auf jeder Seite – die Felshänge weiter im Süden besetzt hielten und für das hübsche Steingewitter verantwortlich zeichneten. Selbstverständlich gingen die Piraten, die den nächsten Angriff führen würden und die das Versteck der Orks nicht kannten, davon aus, dass sich ihre Feinde gänzlich an den Stellen aufhielten, von denen aus man ihnen den steinigen Willkommensgruß entgegengeschickt hatte.
    So sickerten bald mehr als tausend von ihnen in die Schlucht, so wie eine windgepeitschte Flut durch einen Deich, und füllten die breite Ebene, die den Grund des gewaltigen Grabens darstellte. Sofort darauf forschten sie nach den zerfaserten Bergpfaden, die zu den Verstecken der Takskalls hinaufführten. Unter ihnen waren etwa zwei Dutzend Gestalten, die ihre Mitstreiter an Größe und Masse bei weitem übertrafen, und die bei den Orks ungute Erinnerungen weckten: Oger hatten das erste Mal seit weit über eintausend Jahren den südlichen Kontinent betreten, und diese Exemplare, von den ehrgeizigen Visionen ihres Häuptlings Jorannagar angestachelt, hatten wenig Gutes und Erbauliches im Sinn.
    Dann

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