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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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ging alles sehr schnell, und binnen kurzer Zeit sollten sich die Ereignisse überschlagen.
    Ungesehen von den Angreifern, gab Kargash, das Oberhaupt der Takskalls, ein Zeichen, woraufhin an mehreren Punkten an den steilen Wänden der Schlucht orkische Hörner zu plärren anfingen. Viele Male hallten die schallenden Laute wider und drangen jedem, der sie vernahm, geradewegs in Mark und Bein. Die Piraten, die soeben damit begonnen hatten, einige der unwegsamen Gebirgspfade auf der Suche nach den feindlichen Steinwerfern zu erklimmen, hielten jählings ein in ihrem Tun, da sie ebenso irritiert wie erschocken waren und sich plötzlich umzingelt wähnten. Zwar erwies sich ihre Lage anschließend als nicht ganz so verheerend, doch auch nicht als wesentlich besser: auf ihr Stichwort hin stürmte die knapp dreihundert grüne Köpfe zählende Horde im Rücken der Eindringlinge aus Nordamar in die von gefährlichen Spalten und spitzen Felszacken vernarbte Senke hinab und fiel über die zahlenmäßig überlegenen Menschen und Oger her. So unwiderstehlich wie eine glühende Speerspitze in eine ungeschützte Stelle Fleisch stießen die Orks in die feindlichen Linie und schlugen rasch eine breite Kerbe hinein.
    Der erste der Bewohner der Piratenküste, den Kargash mit seinem imposanten Breitschwert erschlug, sah aus wie eine Latrinenbürste, die schon bessere Tage gesehen hatte. Der riesenhafte Ork hieb dem Mann rechts zwischen Schulter und Hals und trennte ihm auf diese Weise halbden Kopf vom Rumpf. Sofort darauf orientierte er sich dem nächsten Gegner zu, einem großgewachsenen Individuum, das gerade einem der Takskalls mit seinem Speer zusetzte. Irgendwie spürte der Kerl, dass ihm von hinterrücks ein Angriff drohte, und so wand er sich gerade noch rechtzeitig um, sodass ihm nicht der Hinterkopf gespalten wurde, sondern das Gesicht. Was natürlich im Ergebnis kaum einen Unterschied machte. Der gerade Stich des Ork-Häuptlings führte seine Klinge mitten in den Mund des Menschen hinein, sodass sie auf ihrem Weg aus dem Hinterkopf nach draußen ein paar Zähne mitnahm. Glugh! (oder so ähnlich) würgte der Getroffene noch, dann war die Schlacht für ihn vorüber.
    Der einzige, der bei besserer Laune war als sonst, war Glaukor, und wenn das der Fall war, dann musste man schon in einer verflixt tiefen Klemme sitzen. Er gebrauchte eine mit Eisenbändern umwickelte Keule, und unentwegt rollten Flüche über seine Lippen, die freilich nicht darüber hinwegtäuschen konnten, dass er das Schlachten und Knochenzerschmettern genoss.
    Auch die alte, hutzelige, gebeugt auf dem Schlachtfeld umherschlurfende Unkra war weder untätig noch nutzlos: mehr als einer ihrer Gegner hatte bereits seine Klinge gehoben und war drauf und dran gewesen, sie auf sie niedersausen zu lassen, nur um kurz darauf die Augen zu verdrehen, sich schreiend zu Boden zu werfen und sich dort wie ein Wahnsinniger zu gebärden. Die Schamanin hatte sich nämlich mit einem Pulver bewaffnet, das sie ihren Widersachern mit flinken Handbewegungen ins Gesicht streute und sie damit zu unbeschreiblichen Schmerzen verdammte. Nur wenn sie es gut mit einem meinte, hieb sie dem Gepeinigten anschließend mit ihrem überraschend stabilen Knochenstab fest gegen den Schädel, sodass es knirschte und der arme Bursche von seinen Qualen erlöst wurde.
    Eine Zeitlang hatten die Orks die Reihen der Piraten somit höchst erfolgreich aufgewühlt und gelichtet, bis sie schließlich auf die Oger trafen. Wie gewaltige Schlachttürme ragten sie aus dem Getümmel, schwangen ihre baumlangen Keulen und Äxte und hielten den Vormarsch ihrer Feinde ganz alleine auf. Kein einziger der Takskalls, der sich ein bisschen Vernunft bewahrt hatte, konnte ernsthaft glauben, dass es ihnen möglich sein würde, alle zwei Dutzend dieser erzürnten, viel zu groß und schwer geratenen Fleischklopse zu erlegen.
    „Glaukor“, raunte Kargash seinem Befehlsgeber zu, „wir beide müssen uns ihren Anführer vorknöpfen! Wenn wir ihn erledigen, verlieren die anderen Oger vielleicht die Lust an der Schlacht!“
    „Super Plan, Boss“, nickte der andere Ork anerkennend. Sein umfangreicher Bauch blähte sich derweil von dem Schnaufen seines Herrn in einem fort.
    Wie verabredet, näherten sich die beiden Anführer und stärksten Krieger der orkischen Horde Jorannagar, der so gewaltig war, dass sich selbst Kargash neben ihm wie ein Kind oder ein zwergenhaftes Wesen ausnahm. In der Rechten hielt er eine Steinaxt, die zu

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