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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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ein eigenes Dorf aus hohen, schwarzen Zelten errichtet worden war. Ein schwarzer Dunst, so trüb und dicht wie aufgewirbelte Sandkörner, die in einem Nebel schwammen, umwaberte die hoch aufragenden Filztücher, sodass man mit bloßem Auge kaum sehen konnte, was sich dahinter ereignete. Dies war das Kraal , die Versammlung der Zerk-Gur, der mächtigen Schamanen, die innerhalb der orkischen Clans einen beträchtlichen Respekt genossen.
    Strom spuckte aus und verengte seine Augen zu wütenden Schlitzen. „Auf deren Hilfe werde ich nur zurückgreifen, wenn es unbedingt sein muss! Ich denke nämlich nicht daran, denen auch nur einen Funken meines Ruhmes zu überlassen! Es reicht schon, dass diese Dreckskerle sich in unseren Siegen aalen wie die Maden im Speck! Bäh!“
    „Dann kann der Angriff also beginnen?“, fragte Rugash und grinste vor Vorfreude.
    „Natürlich kann er beginnen! Je eher wir von diesen dämlichen Bergen und dieser dämlichen Wüste dahinter wieder abrücken können, desto besser!“, donnerte der Häuptling, worauf sein treuer Gefolgsmann davonstapfte und die Horde mit seinen laut geplärrten Befehlen aufschreckte.

Achtes Kapitel: Harrath-Anukh
    „Unsere Pfeile werden doch ganz gewiss verhindern, dass diese Unholde sich uns nähern können? Und auch wenn es ein paar bis auf den Pass schaffen sollten, dann werden die Fallen ja wohl den Rest erledigen, nicht wahr?“, fragte Pandialo Faramon in einem höchst ängstlichen Ton. Tatsächlich machte der Graf den Eindruck, als ob er vor lauter Aufregung kaum noch seinen eigenen Namen buchstabieren könnte.
    Der Elb antwortete jedoch nicht, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt, Pfeil und Bogen, die er kniend im Anschlag hielt, in perfekter Weise auszubalancieren und zum Fuß des Hanges hinab zu spähen, wo allmählich Bewegung in die orkischen Reihen kam.
    „Heh, lenk ihn gefälligst nicht ab! Siehst du nicht, dass er zielen und sich konzentrieren muss?“, wies Hermeline den Menschen zurecht.
    Plötzlich legte sich dem Grafen eine raue, bronzefarbene Hand auf die Schulter. „Nur keine Bange, Herr. Da Ihr das Recht über mein Leben gewonnen und es verschont habt, ist es meine Pflicht, mich zwischen Euch und jede Gefahr zu stellen, solange Blut in meinen Adern fließt. Bleibt daher immer hübsch hinter mir, dann seid Ihr bestmöglich aufgehoben!“
    Naíb grinste, während er sprach, und wenn Pandialo es nicht besser gewusst hätte, dann hätte er gesagt, dass diese Worte ebenso zynisch wie verächtlich klangen.
    Wie hatten sie die Schuld noch gleich genannt, in der der Bursche bei ihm stand? Eine Lebensschuld oder so ähnlich? Auf jeden Fall war der junge Talúreg eine Art Sklave von ihm, dem er befehlen durfte, was immer er wollte. Und gerade fragte er sich, ob es nicht das klügste wäre, seinem früheren Zweikampfgegner zu befehlen, sich möglichst weit entfernt von ihm zu halten, denn wer würde im Eifer des Gefechts schon bemerken, dass jemand von seinem eigenen Waffenbruder niedergestochen wurde? Zweifellos wäre Naíb damit fein raus, von wegen Lebensschuld und so.
    Doch ehe der Graf den Gedanken zu Ende führen konnte, erhob sich unterhalb der Verteidiger ein lärmendes Geschrei, untermalt vom rhythmischen Stampfen von Tamburinen. Und nur wenige Augenblicke später hörte er auch schon Stildors gebietende Stimme rufen: „Schickt ihnen einen Pfeilhagel entgegen!“
    Und damit hatte die für die Gefährten höchstwahrscheinlich aussichtslose Schlacht begonnen.
    Es war anzunehmen, dass die Orks, die Strom Gorkrai dem Ansturm der Horde vorneweg geschickt hatte, nicht zu denjenigen seiner Gefolgsleuten gehörten, denen er einen besonderen Wert beimaß. Viel eher drängte sich der Gedanke auf, dass er hier eine gute Gelegenheit sah, einige ihm unliebsame Stämme auszusortieren oder zumindest die brauchbaren Mitstreiter von den weniger nützlichen zu trennen.
    Ganz ihrer kämpferischen Tradition entsprechend, trugen nur die wenigsten der aus voller Kehle brüllenden und schnaubenden grünhäutigen Angreifer Kettenpanzer oder vergleichbares Rüstzeug. Die meisten hatten sich mit einer dicken Kleidung aus Fellen, Leder und Linnen, die an manchen Stellen verstärkt worden war, begnügt, was nicht gerade dazu diente, ihnen gegen die Pfeilgeschosse der Verteidiger einen wirksamen Schutz zu bieten. Immerhin schleppten einige von ihnen roh gearbeitete, zumeist eckige Schilde mit sich, die sie, auf das Beste hoffend, über ihre Köpfe reckten, als

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