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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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waren zwar grimmige und ohne Frage tapfere Gesellen, doch waren ihre Waffen alt und ihre Rüstungen bestanden aus nichts weiter als ein paar Lagen gegerbten, notdürftig verstärkten Leders, das sie über ihre lumpige Kleidung gestülpt hatten. Und von den Angehörigen der Gemeinschaft war er sich nur bei Faramon, Cord und Piruk sicher, dass sie im Kampf wirklich von Nutzen sein würden. Vor allem bei den kleingewachsenen Mucklins war er sich ziemlich sicher, dass sie ihren Kampfbrüdern viel eher im Weg sein, als dass sie zu ihrer Stärke beitragen würden. Soweit er festgestellt hatte, hatten sich die drei nämlich bislang durch keinerlei besondere Fertigkeiten ausgezeichnet. Außer derjenigen, jemanden zur Weißglut zu bringen – darin waren sie allesamt Meister.
    „Na, bei dem Furcht erregenden Anblick, den wir abgeben, sollten die da unten aber schauen, dass sie schleunigst wegkommen, was? Hihi!“, sagte Neimo, der sich wie aufs Stichwort an Sigurds Seite muckste und ein wenig überzeugendes Grinsen aufsetzte.
    „Hihi“, gab der Prinz zurück, ohne zu dem Mucklin hinzusehen. „Pass lieber auf, dass du und deine Artgenossen nicht aus Versehen eine der Fallen auslösen. Und passt auf, dass Ihr uns Großgewachsenen nicht in die Quere kommt, wenn das Gemetzel losgeht. Und passt außerdem auf, dass ...“
    „Seht!“, rief jemand aus dem Pulk der Wüstenbewohner plötzlich. „Einige der Orks nähern sich, und sie tragen eine weiße Flagge mit sich!“
    „Unterhändler“, stellte Stildor mit seiner düsteren Stimme fest. „Na, dann lasst uns doch hören, was sie zu sagen haben.“
    Es waren drei Gestalten, die sich dem Steilhang zuvorderst näherten und die für ihre Beförderung Pferde gebrauchten. In der Mitte ritt auf einem großen Braunen ein Ork, dessen von Narben verunstaltetes Gesicht aus der Ferne wie mit einem Spinnwebmuster tätowiert wirkte. Seine Miene zeigte ein grausames, in Hinblick auf das bald beginnende Gemetzel freudig grinsendes Lächeln, und seine ausnehmend muskelbepackten Arme hielten lässig die Zügel. Im Großen und Ganzen erweckte Rugash, der engste Vertraute und Helfershelfer des großen Strom Gorkrai, nicht gerade den Anschein, als ob er an einem friedlichen Kompromiss und einer diplomatischen Lösung auch nur ein Fünkchen Interesse besitzen würde.
    Flankiert wurde der Ork von merkwürdigen, ganz und gar abstoßend anmutenden Kreaturen, die mit schwarzen Gewändern angetan waren und deren Gesichter unter ihren Kapuzen von Schatten umwölkt und daher nur zu erahnen waren. Ein jeder der beiden trug ein Schwert aus dunklem Stahl in einer Scheide quer über dem Rücken und saß auf einem Rappen. Die Tiere waren die einzigen, die ihre Gegenwart über eine längere Zeit ertrugen und wirkten daher beinahe ebenso schauerlich wie ihre Herren selbst.
    Ghuras.
    Im Staub, den die drei vermeintlichen Unterhändler aufwirbelten, stapften ein paar weitere orkische Krieger hinterher, von denen einer eine lächerlich kleine, schmutzige, weiße Flagge hisste und ein anderer eine vergleichsweise riesige Standarte. Auf deren schwarzen Tuch hatte man wie mit einer blutigen Klaue das rote Symbol einer untergehenden Sonne gewebt, denn dies stellte das Wappen Umbar-Duraks, der Heimstatt der Vanarrwargs dar.
    „Wir sind gekommen, um eine Fehde zu beschließen, mit der Ihr Wüstensöhne nichts zu schaffen habt! Wenn es nach uns geht und wenn Ihr Weisheit den Vorzug vor falscher Loyalität und Stolz gebt, dann werden wir uns von Eurer Heimat abwenden, ohne auf unserem Weg auch nur ein einziges Eurer Leben zurückzulassen!“ Obwohl der Schattenkönig, der einmal der listige Dassios, der Freund Theron Goldklinges, gewesen war und der jetzt nur noch aus seelenlosem Fleisch bestand, nicht besonders laut sprach, waren seine Worte doch in alle Himmelsrichtungen weithin zu vernehmen. Seine Stimme klang wie geöltes Glas und schien förmlich durch die Luft zu schneiden, und es erschien abwegig, dass sich ihnen irgendetwas zu widersetzen wagte.
    Allenfalls Rugash, der kriegslüsterne Ork an der Seite der Ghuras, verzog bei der Erwähnung der Möglichkeit, das Leben der Feinde zu verschonen, angewidert das Gesicht. Die Horde war schließlich keineswegs hierher gekommen, um dann ohne ein zünftiges Blutvergießen wieder abzurücken. Das ging einfach nicht, so etwas Ungehöriges würde Strom unter keinen Umständen zulassen!
    „Gebt uns die drei Steine, die die Fremden vom nördlichen Kontinent, die Eure

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