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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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das von einem blendenden Schimmern umrahmte Ding das Gefälle hinab, eroberte den Fuß des Gebirges in Windeseile und platzte dann geradewegs in das Rund, das von dem Kraal gebildet wurde.
    Mit Bestürzung hatten die orkischen Schamanen mitangesehen, wie der von ihnen beschworene Feuerzauber ausgelöscht und unschädlich gemacht worden war. Doch was nun folgte, traf sie – im wahrsten Wortsinne – noch ungleich härter: der Orkanwind, der in einem weißen Leuchten schwamm, packte jeden einzelnen von ihnen wie mit unerbittlichen Klauen und schleuderte sie bis in eine Höhe empor, in der sich sonst nur Vögel zu Hause fühlen. Die Zerk-Gur kreischten und versuchten mit einigen hastig dahingebrabbelten, völlig wirkungslosen Zaubersprüchen, dem Wirken ihres Gegners Einhalt zu gebieten, was ihnen jedoch nicht glückte. Währenddessen schien sich das Gebilde aus harter Luft einen Spaß daraus zu machen, seine Opfer immer wieder in die Höhe zu schnippen und sie unsanft von einem seiner Wipfel auf den anderen zu befördern.
    Schließlich verlor sich hoch oben auf dem Harrath-Anukh die Stimme des alten Lotan mit ihrem letzten Ton, sein Stab senkte sich in seiner kraftlosen Faust, und im gleichen Atemzug verblasste auch die Windhose und löste sich mit einem letzten grellen Aufflackern unwillkürlich in Nichts auf. Die Schamanen wurden dadurch jedoch keineswegs gerettet, sondern ganz im Gegenteil hatte dies für sie die schmerzliche Folge, dass ihnen nunmehr der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, sie im Sturzflug viele Schritt tief zur Erde segelten und dort wie reife Äpfel aufschlugen. Für einen Betrachter sah das ein bisschen nach Marionetten aus, denen man die Fäden durchgeschnitten hatte. Nur eben mit dem Unterschied, dass Puppen aus Holz und Stoff gemacht sind und sich nicht wirklich weh tun können oder man sie schlimmstenfalls wieder reparieren kann, während das bei Lebewesen etwas anders aussieht. So blieb etwa die Hälfte der vom Himmel gefallenen Orks gleich nach ihrem Aufprall völlig regungslos liegen, während die anderen auch nicht gerade unverletzt davonkamen und sich vor Schmerzen nur so krümmten. Und somit war das Kraal ganz und gar aufgerieben und außer Gefecht gesetzt, und es sah nicht danach aus, dass seine Mitglieder in diese Schlacht noch einmal würden eingreifen können.
    „War ja klar, dass auf die kein Verlass ist. Aber wenigstens sind wir jetzt ein paar von diesen blasierten, heuchlerischen Heinis los!“, meinte Strom Gorkrai, als er an die Stelle trat, an der die Leiber der Zerk-Gur verstreut und mit verdrehten Gliedmaßen dalagen. „Rugash, kümmere dich darum, dass hier aufgeräumt wird und die überlebenden Schamanen die Behandlung bekommen, die sie verdienen!“
    Dieser Befehl schien in den Ohren des Befehlsgebers mit den vielen Narben und Tätowierungen wie süße Musik zu klingen. Augenblicklich grinste er gehässig und tippte mit seinem dicken Zeigefinger unwillkürlich an die scharfe Schneide seines Messers. „Dann hat die ganze Sache ja doch noch ein Gutes ...“, meinte er in einem verschwörerischen Ton. „Ich persönlich werde mich um das Wohlbefinden der Schamanen kümmern!“
    „Mach, was du willst, aber mach schnell! Gleich nach dem Mittag werde ich unsere gesamte Horde in die Schlacht führen und diese Wüstenratten in ihrem eigenen Blut ertränken! Diese ganze Belagerung fängt langsam an, mich zu langweilen.“ Rugash nickte und wollte sich gerade abwenden, als ihm sein Häuptling noch einmal nachrief. „Ach, und denk dran, einen dieser flammenbeschwörenden Quacksalber am Leben zu lassen! Welchen, ist mir egal, nur sollen unsere Krieger wissen, dass auch die Vanarrwargs künftig wieder nur einen einzigen Zerk-Gur in ihren Reihen haben, der mir untersteht und der sein Augenmerk allein auf das Heilen und Glückszauber und so weiter lenkt. Das gemeine Volk hängt eben an seinen Traditionen ...“
    „Geht klar, Boss“, erwiderte der Vertraute Stroms und bedauerte innerlich, dass er einem der ungeliebten Schamanen nun doch nicht die Kehle durchschneiden durfte.
    Nachdem Lotan der Heiler allen Anwesenden auf dem Schlachtfeld hinreichend bewiesen hatte, dass die Lähmung, die ihm der Blick des Basilisken beigebracht hatte, von ihm abgefallen war und er seine magischen Mätzchen nicht verlernt hatte, wurde er zunächst einmal von einem neuerlichen Schwächeanfall gebeutelt. Immerhin hatte er seit Wochen so gut wie nichts an Nahrung zu sich genommen, und nicht

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