Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)
dass ich auch noch da bin und ich mich nicht so einfach von ihm rumkommandieren lasse! Ein paar Widerworte haben noch keinem geschadet ..., dachte der Prinz, während er aus den Augenwinkeln zu Faramon hinsah und auf seinen Einwand wartete.
„Keine Einwände“, meinte der Sohn Thingors stattdessen.
„Keine Einwände?“, fragte Sigurd entgeistert. Er musste sich wohl verhört haben!
„Keine Einwände. Wenn du dir sicher bist, dann sollten wir auf dich hören und deinen Weg nehmen. Du bist dir doch sicher?“
„Äh ... natürlich. Das hab’ ich doch gerade gesagt!“, blaffte der Lemurier zurück. Würde ich nur einmal lernen, meine vorlaute Klappe zu halten!
Längliche, von scharfen Winden zerrissene Wolkenfetzen trieben über das öde Land, während die Menschen, die Mucklins, der Elb und der Ork den letzten Teil ihrer Reise quer durch das Orkland unternahmen. Der Tag war eine einzige, endlose Mühsal, und der windbewegte Sand, der ihnen entgegen blies, machte es ihnen nicht gerade einfacher. Zwar erreichten die sandigen Böen nicht die Ausmaße eines Sandsturmes oder eines Schwarzen Himmels , wie die Talúregs dieses unerfreuliche Phänomen hießen, doch waren sie stark genug, um ihnen den kratzigen Staub bis unter die Kleidung zu treiben und ihre Haut wund zu reiben, obwohl sie allesamt zu ihrem Schutz Tücher um die Gesichter gebunden und auch den Rest ihrer Leiber verhüllt hatten. Der Wind heulte bei jeder Bö, und auch wenn er sich zeitweilig legte, bildeten sie sich in bitterer Regelmäßigkeit so etwas wie eine kalte Brise ein, die ihnen über den Nacken fächelte. Es war ein in höchstem Maße beklemmendes Gefühl, wie wenn jemand Fremdes einen von Dunkelheit umfangenen Raum betritt und man weiß, dass jemand da ist, obwohl man ihn weder zu sehen noch zu hören vermag.
Er ist unter uns und genießt unsere Furcht, war sich Neimo mittlerweile ganz sicher und meinte damit natürlich den Gestaltenwandler. Doch wer kann es sein? , zermarterte er sich weiter das Hirn. Das war natürlich die Preisfrage, von deren Antwort er allerdings noch immer meilenweit entfernt war.
„Es sieht so aus, als würde dieser Pfad genau zwischen den beiden Hügeln hindurchführen. Besser hätten wir es nicht treffen können. Woher wusstest du von diesem Weg, Sigurd?“ Hermeline, die diese Frage stellte, war ebenso wie die anderen hocherfreut darüber, dass sie aufmeline, die diese Frage stellte, war ebenso wie die anderen hocherfreut darüber, dass sie auf Anhieb eine Möglichkeit gefunden hatten, die Anhöhe, deren Schultern sich weit nach Norden und Süden dehnten, zu überwinden.
„Ich wusste es eben. Schließlich hat mich der alte Lotan neben Faramon zu Eurem Anführer ernannt, und das setzt voraus, dass man solche Dinge weiß.“
Faramon und Piruk schauten bei Sigurds lakonischer Antwort etwas ungläubig drein und tauschten anschließend ein Grinsen aus, sodass es durchaus möglich war, dass sie ahnten, dass der Prinz mit der Wahl seiner Route schlicht ins Blaue geraten und damit auch noch Glück gehabt hatte. Die Mucklins, Alva und Pandialo hingegen schienen sich keine Gedanken darüber zu machen und schlicht und ergreifend froh darüber zu sein, dass sie ihrer Rückkehr nach Arthilien auf diese Weise wieder ein Stückchen näher kamen.
Das Hochland, das sie vom äußersten Osten des Kontinents und damit dem Ozean, über den sie ihre Heimreise antreten wollten, trennte, war keineswegs mit dem Gebirgszug zu vergleichen, in dem die Talúregs ihre Behausungen verbargen. Die Hügel, entlang deren Flanken sie nunmehr ritten, waren niedriger, immerhin ein wenig von Pflanzenwuchs gesäumt und aus Granit statt aus Sandstein beschaffen. Außerdem bildeten sie keine durchgehende Kette, sondern wuchsen versetzt aus der Erde, reihten sich in einer losen Folge aneinander und ließen an mehreren Stellen Pfade und Schluchten frei, die ein Passieren ermöglichten.
Obwohl Sigurds – wie wir wissen eher zufällige – Wahl des Weges ganz hervorragend geeignet war, um nach jenseits des Höhenzuges zu gelangen, kostete dieser die Gefährten doch einen ganzen Tag. Häufig mussten sie nämlich die Richtung ändern, um Haken um einen schroffen Felspfeiler oder ein Gefälle, das für die Pferde zu riskant gewesen wäre, zu schlagen, und zuweilen blieb ihnen nichts anderes übrig, als eine mindere Anhöhe hinauf zu steigen und geradewegs darüber hinweg zu reiten. Ebenso erging es ihnen bei dem letzten Hügel, der sie noch von
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