Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
starke, agile Wesen waren, die an Kraft beispielsweise Mucklins deutlich übertrafen.
    Apropos Leiche: Goblas waren in den ganz frühen Tagen Orgards, als sie noch nicht völlig in Vergessenheit geraten waren, als Leichenfledderer, unverbesserliche Lügenbolde und Meister im Legen von Hinterhalten bekannt. Außerdem hieß es, dass sie, was ihren Geschmack anging, nicht gerade wählerisch waren und alles aßen, was gehen, fliegen oder schwimmen konnte. Einschließlich ihrer eigenen Artgenossen.
    Eine Handvoll Goblas eilte dem Rest ihres Schwarmes voraus und sprang nun zwischen einigen Bäumen und Felsen hervor, sodass sie den Gefährten den Weg abzuschneiden drohten. Dabei schwenkten sie messerscharfe Rapiere, plusterten sich auf, um den Eindruck einer Größe und Stärke zu erwecken, die sie in Wahrheit nicht besaßen, und gaben raue, knurrende Laute von sich, die an ein Rasseln, fast an ein Zischen gemahnten und die Luft mit Drohung und Hass erfüllten.
    Doch natürlich waren die Angehörigen der Gemeinschaft mittlerweile sehr erfahrene Krieger und dachten nicht daran, sich von solcherart schmalbrüstigen Gesellen so einfach ins Bockshorn jagen zu lassen, und seien sie auch noch so zahlreich. Piruk zerschmetterte einem mit seiner Keule den Schädel, und die Spitze von Sigurds Klinge drang demjenigen, der daneben stand, insBrustbein und spießte ihn auf wie ein lästiges Insekt. Das gepresste Ausstoßen von Luft entrang sich den trockenen Kehlen der sterbenden Wesen, ehe sie verstummten und endgültig erschlafften. Dann preschten die Reiter auch schon los und ritten die übrigen, die so unvorsichtig waren, ihnen den Weg zu verstellen, mühelos über den Haufen und zermalmten ihre knackenden Gebeine. Anschließend schickten sie sich an, zu dem Hang, über den sie gekommen waren, zurückzukehren. Und obwohl ihre kreischenden und tobenden Feinde ihnen noch ein paar äußerst dilettantisch gezielte Pfeile hinterher schickten, gelang es ihnen, den Grat zu erklimmen, wo sie sich vorerst sicher fühlen konnten.
    „Goblas“, urteilte Faramon, während sie erst einmal wieder zu Atem zu kommen versuchten und das Treiben unterhalb ihrer Position betrachteten. Nun, da sich die blauhäutigen Kreaturen entdeckt wussten und ihre Beute geflüchtet war, entzündeten sie eine Unmenge an Fackeln in der Ebene zwischen der Anhöhe, auf der die Gefährten festsaßen, dem Ozean im Osten und dem Vulkangebirge im Norden, und schimmernder Staub, der im Lichtschein schwamm, breitete sich über das dunkle Land aus. „An sich sind diese Wesen für ihre Feigheit und ihre Niedertracht bekannt. Andererseits sagt man ihnen eine große Klugheit und Verschlagenheit nach. Offenkundig wohnen sie seit langer Zeit schon unbemerkt am Fuße des Andoluín und kommen nur dann aus ihren Verstecken hervor, wenn sie lohnende Beute wittern.“
    „Womit du wohl uns meinst“, folgerte Alva.
    „Wenn diese Wesen klein und gierig sind, müssen sie demnach Zwergen gar nicht so unähnlich sein“, überlegte Fredi.
    „Diese Meinung solltest du, wenn du meinen dringenden Rat hören willst, auf keinen Fall gegenüber einem Zwerg äußern“, ermahnte der Sohn Thingors seinen kleinen Gefährten. „Abgesehen davon kann ich sie nicht teilen, denn Goblas haben wenig an sich, das mir lobenswert erscheint, während die Kirin Dor zweifelsohne mutig genannt werden müssen und selbstlos für ihr Volk einstehen, wenn die Not es erfordert.“
    „War ja auch nicht so gemeint“, winkte Fredi ab.
    Wie sie danach erkannten, zogen sich ihre Häscher in Richtung des Gebirges zurück, denn offensichtlich waren sie überein gekommen, dass ein Erstürmen des Hügels für sie nicht in Frage kam. Goblas waren keine großen Kämpfer und schon gar nicht für ein Himmelsfahrtskommando zu gebrauchen, denn ihre grenzenlose Selbstsucht bedingte, dass ein einzelner von ihnen nicht im Traum daran denken würde, sich für den Erfolg der Gemeinschaft in die Opferrolle zu begeben und sich den Waffen der Verteidiger als erster auszuliefern. Da zogen sie es schon eher vor, sich im Verborgenen und im sicheren Schutz ihrer Fallen und ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit auf die Lauer zu legen und in Ruhe darauf zu warten, dass ihre Gegner einen Fehler machen würden. Goblas waren geduldig, und Zeit besaßen sie mehr als genügend.
    „Ganz gleich, ob wir es bei Tag oder bei Nacht versuchen –“, befand Piruk, „sie wissen jetzt, dass wir zu den Schiffen wollen und werden uns nicht ungeschoren

Weitere Kostenlose Bücher