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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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zuckersüß.
Lorimbas atmete schwer; auch seine Gefasstheit schwand, und das Begehren, die Axt in den Helm des Feindes zu schlagen, wuchs und wuchs. »Hinaus«, grollte er noch einmal. »Ich werde mit keinem Nachfahren Borengars, Giselbarts, Goimdils und Beroïns sprechen. Es gibt keine Unterredungen mehr mit Zwergen, die bald nichts als ein Märchen sein werden.«
»Komm, Gemmenschneider. Ich bringe dich hinaus, damit du wieder Steinchen schnitzen kannst.« Romo legte seine Hand auf Gandogars Schulter und drückte ihn in Richtung Ausgang, wie ein Wirt einen lästigen Säufer auf die Straße befördert.
Aufgebracht schlug der Großkönig den Arm zur Seite. »Genug! Du wirst mich nicht noch einmal frech anfassen, Zwergentöter!«, sagte er warnend, und als Romo vor ihm ausspie und ihn wieder berühren wollte, packte Gandogar den Handschuh, hielt ihn fest und schlug von unten mit der stumpfen Seite seiner Axt gegen das Gelenk. Knackend barst es samt Elle und Speiche.
Romo verzog kurz das Gesicht, zückte mit der unverletzten Hand flink den Morgenstern und holte bereits zu einem Schlag aus, als ein glatzköpfiger Zwerg vor ihm auftauchte und seinen Arm packte. Ein kurzer, kraftvoller Ruck, und die schwere Waffe fiel rasselnd zu Boden.
»Salfalur! Wieso …«, begehrte er überrascht auf.
»Schweig! Ich sollte dir vor deinem Oheim den anderen Arm auch noch brechen«, fuhr er ihn an und stieß ihn zurück, ehe er sich Gandogar zuwandte. »Das war das erste und letzte Mal, dass ich einem Zwerg, der nicht zu meinem Stamm gehört, das Leben rettete. Ich tat es, um Romo vor einem gebrochenen Eid zu bewahren, nicht deinetwegen. Er hat das freie Geleit zu achten.«
Gandogar nickte ihm zu und staunte insgeheim darüber, wie viele Muskeln ein Zwerg haben konnte. Eine gedrungene, kräftige Statur besaßen die meisten seines Volkes, selbst sein Stamm war im Vergleich zu den Menschen kompakter; aber der Unbekannte hatte vermutlich noch mehr Kraft als der wahnsinnige Boïndil. Auch er trug die schwarzen und dunkelblauen Linien in seiner Gesichtshaut sowie rings um den kahlen Schädel. »Nimm meinen Dank …«
»Nein. Ich nehme gar nichts von dir, und wäre es der rettende Schluck Wasser in der Wüste Sangreîns«, lehnte er bestimmt ab. »Folge mir, ich bringe dich hinaus.« Er setzte sich in Bewegung, und Gandogar heftete sich an seine Fersen.
Salfalur lotste ihn auf einem anderen Weg hinaus, den Romo hinein genommen hatte. So sah er Räume, die mit Proviant gefüllt waren, bis auf den letzten Platz belegte Unterkünfte und zahlreiche Essen, an denen unablässig geschmiedet wurde.
Teils entstanden dort Waffen, teils seltsame Eisenstücke, mit deren Form er nichts anzufangen wusste. Da er mit keiner Auskunft rechnete, sparte er sich die Frage und versuchte stattdessen, sich alles so gut wie möglich einzuprägen, um die Ersten danach zu fragen.
Schließlich stand er wieder im Eingang des Schwarzjochs, wo Balendilín und seine Begleiter voller Besorgnis auf ihn warteten.
»Geh und kehre nie wieder«, verabschiedete sich Salfalur. »Sollten wir uns jemals begegnen, würde es mir eine Freude sein, deinen Kopf nach unserem Zusammentreffen meinem König zu überreichen.« Er verschwand.
Mit großer Erleichterung verließ Gandogar den Tafelberg und freute sich tatsächlich, in den Schein der Frühjahrssonne zu treten und in den Sattel seines Ponys zu steigen.
»Kein Erfolg?«, schätzte Balendilín und seufzte, als der Großkönig den Kopf schüttelte und ihm in knappen Worten von der Begegnung mit Lorimbas, Romo und Salfalur berichtete. »Es verwundert mich nicht, dass ein Dritter so handelt wie Lorimbas.« Nachdenklich wendeten sie unter den aufmerksamen Blicken der Wachen die Ponys und ritten nach Süden. »Er muss sich mit seinem Plan aber sehr sicher sein, wenn er dir jetzt schon berichtet, dass er uns alle vertreiben wird.«
Dem einarmigen Zwerg gelang es nicht, sich vorzustellen, wie das vonstatten gehen sollte, doch die unerschütterliche Sicherheit Lorimbas', von der Gandogar berichtete, ließ ihn die schlimmsten Dinge befürchten.
Die Dritten heckten allem Anschein nach eine Hinterlist aus, die alle Intrigen des heimtückischen Bislipurs in den Schatten stellen würde. Und im Gegensatz zu Bislipurs Unternehmung beteiligte sich diesmal der gesamte Stamm an dem Vorhaben.
Balendilín schaute über die Schulter zu dem düsteren Tafelberg. Man müsste einen Spion in ihren Reihen haben. Das Geborgene Land, Graues Gebirge vor dem Reich

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