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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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»Danke, Djerůn«, sagte sie versonnen.
»Und die Zwerge, Herrin?«
»Was soll mit ihnen sein? Sie gehören zu den Dritten.« »Ich meinte nicht die, die sich seltsam benahmen. Als ich flüchtete, waren Teile des Weißen Heeres mir dicht auf den Fersen. Sie müssten die Zwerge längst erreicht haben. Die Dritten und diejenigen, die mir entgegenkamen.« Die Maga nickte. Mitleid für die Dritten wollte sich nicht einstellen, doch um Xamtys sorgte sie sich. Sie ging zum Durchgang, der sie aus der Halle in einen Korridor führte, wo Tungdil und seine Freunde warteten.
Als sie die Tür aufstieß, schnellten die Köpfe in ihre Richtung. Sie erkannte vor allem Neugier in den Gesichtern. »Die Avatare gibt es. Sie kommen.«
Und die Neugier schlug um in Furcht.
* »Meint ihr, der kleine wütende Dreikäsehoch würde mit sich reden lassen, wenn wir ihm von der Bedrohung berichteten?« Rodario musste einfach etwas sagen, um die bleierne Stille zu durchbrechen, die in dem Saal herrschte. Tungdil, Gemmil, Namora und die Zwillinge sowie alle mit Rang und Namen saßen zusammen, um zu bereden, was ihnen bevorstand, während draußen Salfalur eine Mauer nach der anderen überstieg und sich mit seinen Kriegern der Festung näherte. Die Fallen, die Furgas eingerichtet hatte, hatten bereits dreihundert Dritten das Leben gekostet, doch aufhalten ließen sich die fanatischen Zwergenhasser nicht. Sie be fanden sich kurz davor, das erste Zwergenreich einzu nehmen und den letzten Widerstand, der sich ihnen entgegenstellte, ein für allemal zu brechen. Sie ahnten nichts davon, dass sich die Lüge über die Avatare als Wahrheit erwiesen hatte.
Boïndil prustete. »Er nun wieder, der Schwätzer! Denkst du wirklich, unglaublicher Rodario …«
Sogleich hob der Mime warnend den Zeigefinger. »Ich heiße fortan Rodario der Unglaubliche«, bestand er gegen über dem Zwerg. »So viel Zeit muss sein, mein kurzbeiniger Freund mit dem heißen Blut.«
Ingrimmsch stemmte die Hände in die Hüften. »Du bist weder ein Famulus noch ein Magus. Du bist ein Betrüger, der das Glück hat, einen schlauen und beinahe zwergenbe gabten Magister technicus als Mitstreiter zu haben.« Er schlug sich gegen die Stirn. »Ho! Ich weiß, was wir machen! Bei den Schweineschnauzen hat es nicht geklappt, aber vielleicht kannst du die Avatare mit deinem Mundwerk besiegen.«
»Kein Grund, mich zu beleidigen, Herr Ingrimmsch. Ich habe lediglich einen Vorschlag unterbreitet.« »Schwachsinn ist das«, grummelte Boïndil.
»Nein, ist es nicht.«
»Ha, sicher!«
»Mitnichten.«
»Oh, doch.«
»Ruhe, ihr zwei!«, fuhr Narmora dazwischen. Sie schaute Rodario an. »Und Boïndil hat Recht, unglaublicher Famulus. Es ist Schwachsinn.«
»Fall mir nur in den Rücken«, beschwerte er sich. »Ich dachte lediglich, wir sollten an seine Vernunft appellieren. Immerhin hat er das Schwarze Gebirge die ganzen Zyklen über gehütet und den Ostpass gegen Ungeheuer verteidigt. Wenigstens diesen Rest Anstand scheinen sich die Dritten bewahrt zu haben.«
Boëndal schnalzte mit der Zunge. »Versuchen wir es. Mehr als ablehnen kann er nicht. Wir brauchen allerdings Beweise, denn unseren Worten wird er ebenso wenig trauen wie wir den seinen.«
»Ich habe Xamtys einen Boten gesandt, der sie vor den Avataren warnt und von unserer Lage berichtet«, warf Tungdil in die Runde. »Ich hoffe, er erreicht sie rechtzeitig.« Die Tür wurde aufgerissen. »Kommt schnell! Wir brauchen Hilfe am ersten Tor. Die Dritten drohen durchzu brechen«, erstattete ein aufgeregter Zwerg Bericht. »Man kann von ihnen halten, was man will, aber es sind begnadete Krieger«, brummte Boïndil, stand auf und folgte sogleich dem Boten; die Beile hielt er bereits in den Händen. »Aber ich zeige ihnen, dass ein Zweiter mindestens genauso gut ist, auch ohne die Linien im Gesicht.« Er lachte. »Ha, jetzt habe ich es verstanden! Das sind die Schnittmuster für meine Klingen.«
Tungdil hörte durchaus heraus, dass Ingrimmsch lange nicht so begierig klang wie sonst, wenn es darum ging, Orks, Bogglins oder ähnliche Bestien zu töten. Insgeheim ging Tungdil fast sogar davon aus, dass die Dritten als Sieger von diesem Schlachtfeld zu Füßen des Roten Gebirges gehen würden. Es wird seinem Namen alle Ehre machen, das Blut wird nicht wissen, wohin es fließen soll. Es blieb abzuwarten, wie sich Narmoras Magie, Djerůns Stärke und Furgas' Einfallsreichtum auf das Kampfglück auswirkten. Tungdil hatte die Dritten bei der ersten Schlacht

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