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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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gesehen und war sprachlos über so viel Kraft, Disziplin und Geschicklichkeit im Umgang mit Waffen. Doch es wird Salfalur nichts bringen. Ich werde ihn töten, gleich wie. Er nahm seine Axt, stapfte durch die Halle über die Brücke und gelangte über den Wehrgang zum höchsten der Türme, von dem aus er die beste Übersicht hatte. Er staunte nicht schlecht. Die Mineure der Dritten bewiesen, dass sie sich auch auf die Baukunst verstanden. Sie hatten die überwundenen Wälle eingerissen und aus den Steinen einen großen, drei eckigen Turm errichtet, dessen vordere Kante wie die Schneide eines Fallbeils auf die beiden Mauern Eisenwarts zeigte und sie um 20 Schritte überragte.
Das Bauwerk war schief angelegt worden und mit Streben versehen, die es am vorzeitigen Einsturz hinderten. Um die Streben aber waren Seile gelegt worden. Tungdil kam gerade rechtzeitig, um mitzuverfolgen, wie fünfzig Dritte die Seile aufnahmen und mit aller Gewalt daran zogen, um die Streben einzureißen. Der Turm senkte sich langsam nach vorn, wurde im Fallen schneller und schlug dann wie ein gewaltiger Keil in die Mauer ein. Turm und Festungsmauern barsten, die notwendige Bresche war geschlagen.
Die Dritten begannen mit ihrem Sturmangriff. »Ich habe gleich gesagt, dass es ein Fehler ist, sie nicht am Bau des Turms zu hindern«, kommentierte Boïndil und schaute nach unten. »Die Freien sind nicht geschaffen zum Kampf«, schätzte er ihr Können und die Versuche ein, die Feinde aufhalten zu wollen. »Selbst unsere zahlenmäßige Überlegenheit bringt uns kaum etwas.« Gemeinsam liefen sie zu der absenkbaren Plattform, um nach unten zu gelangen und in den Kampf einzugreifen. »Wenn Xamtys nicht bald zurückkehrt, hat Lorimbas sein Reich fest in der Hand.«
Tungdil entdeckte Salfalur in den ersten Linien, wo er mit einem einzigen Hieb des übergroßen Hammers gleich mehrere Zwerge auf einmal erschlug. »Ich kümmere mich um ihn«, sagte er, und die Finger schlossen sich um den Stiel seiner Axt. »Nimm du dir Lorimbas vor.« Die Verteidiger ließen heiße Schlackeströme auf die Feinde niedergehen; Petroleum ergoss sich auf sie und entflammte auf wundersame Weise, kurz bevor es die feindlichen Zwerge erreichte. Auf der linken Flanke der Verteidiger flackerten Feuer wolken auf. Narmora und Rodario taten alles, um die Dritten zurückzudrängen, sie mit echter Magie, er mit technischen Spielereien und so tuend, als schleuderte er einen Zauber nach dem nächsten gegen sie. Djerůn wachte darüber, dass ihnen keiner zu nahe rückte. Aber selbst vor ihm, der dreifach großen Kreatur, kannten die Dritten keine Furcht. Sie wichen zurück, um den Lanzen und Pikenträgern Platz zu machen, die ihn aus sicherer Entfernung zu attackieren versuchten.
Noch gelangten sie nicht zur Rampe, die zum zweiten Haupttor führte. Dahinter lag der Aufgang zum neunten Turm, von dem eine Brücke über den Abgrund in das Reich von Königin Xamtys II. führte. Solange das Tor verschlossen blieb, brachte den Dritten der erfolgreiche Kampf gegen die Freien gar nichts, welche die Rampe hartnäckig ver teidigten.
Tungdil focht sich vorwärts und hatte Salfalur beinahe erreicht, als er den Schrei Myrs hörte. Er wandte sich um und entdeckte sie, am Boden vor dem Tor liegend, die Instrumententasche neben sich. Sanda Feuermut stand drohend über ihr, eine Keule mit einer Eisenkugel am Ende führend. Die Flügeltüren des entscheidenden Durchgangs schwenkten soeben ausein ander, was von den Dritten sogleich bemerkt wurde. Also doch! Sanda ist eine Verräterin! Tungdil hastete zurück, drängelte sich durch die Zwergenleiber, um seiner Gemahlin beizustehen. Und ich Narr vertraute ihr. Bevor er sie jedoch erreichte, sprang Ingrimmsch herbei, stürzte sich auf die Kriegerin und schleuderte sie zu Boden. Myr trug den Abdruck von Sandas Hand im Gesicht, feuerrot zeichneten sich die fünf Finger auf der rechten Wange ab, Blut rann aus ihrer Nase und dem Mundwinkel. »Sie hat das Tor für die Dritten geöffnet«, keuchte sie und stand mit Tungdils Hilfe auf. »Ich habe es zu spät bemerkt.« »Ich weiß, deine Mission«, sagte er und küsste sie voller Erleichterung, dass Boïndil dazwischengegangen war. »Komm, wir müssen das Tor schließen.« Sie eilten durch den Torbogen, Tungdil fluchte. Sanda hatte die Winde unbrauchbar gemacht, die Kette lag vollständig abgewickelt als grauer Haufen auf dem Stein.
Währenddessen parierte die Dritte die Angriffe Ingrimmschs, als wäre es ein

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