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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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geschickt, nachdem ich von der Wiederentdeckung des Schwarzjochs hörte. Sie haben Aufzeichnungen in unseren Chroniken darüber gefunden, dass die Mauern mehr Geheimnisse in sich bergen, als die drei Stämme bislang entdeckt haben.«
    Der Zwerg horchte auf und nahm einen Schluck. »Woher willst du das wissen?«
»Glaub mir, mein alter Krieger, hätten die anderen es ergründet, würde das ganze Geborgene Land davon reden, und wir hätten längst Kunde davon. Eine solche Ungeheuerlichkeit kann kein sprechendes Wesen lange für sich behalten. Unsere Spione haben ihre Ohren überall. Nicht jeder gibt sich eine solche Blöße wie Bislipur.« Er griff neben den Tisch und reichte ihm die zu einem Paket verschnürten Pergamente sowie einen Stapel aus Steintafeln, auf denen weitere Hinweise eingeritzt waren.
Ein Blick genügte dem obersten Feldherrn. Murrend legte er die Aufzeichnungen zurück. »Es ist die Alte Sprache unseres Volkes. Ich beherrsche sie nicht«, erklärte er ungehalten.
Lorimbas nickte zufrieden und schaute den Zwerg an, dessen linkes Auge ständig blutunterlaufen war, wie bei allen aus dem Clan der Blutaugen. » Eben! Genau das hilft uns, das Besondere des Schwarzjochs zu bewahren, bis eine Abordnung von uns dort eingezogen ist. Es gibt wenige, die die Schrift entziffern können.«
»Gut und schön.« Salfalur atmete tief ein und dachte nach. »Doch wie zwingen wir die Stämme, unsere Festung zu räumen? Eine Schlacht darum zu schlagen halte ich für …«
»Nein, Salfalur. Wir verschwenden unsere kostbare Leben nicht für den ersten Pflock. Nicht wir verjagen sie«, lachte sein König böse und lehnte sich in dem Sessel zurück. »Wir lassen es jemanden für uns tun.«
»Wer sollte …«
»König Bruron.«
Die dunklen Augenbrauen des Zwergs schoben sich zusammen. »Du erinnerst mich immer mehr an denjenigen, den du vorhin wegen seines Vorgehens beschimpft hast. Das gefällt mir nicht«, mahnte er ihn. »Erkläre dich mir, wenn du meinen Rat hören willst, mein König.« Seine Hände legten sich um den Griff des gewaltigen Hammers, der beinahe so groß war wie er.
»Ich bitte dich um Verzeihung und werde es dir erklären«, beschwichtigte Lorimbas ihn. »Das Suchen in den alten Höhlen hat sich in mehrfacher Hinsicht gelohnt. Die Gelehrten fanden einen uralten Vertrag; er müsste zum Ende des viertausendsten Sonnenzyklus abgeschlossen worden sein. Unsere Ahnen haben ein ewig währendes Abkommen mit den Königen Gauragars geschlossen und sich im Gegenzug für ihre Hilfe den Besitz des Wolkenbergs gesichert.«
»Wolkenberg?« Salfalur kannte die Legende, die sich um das Schwarzjoch rankte. Einst wurde es »Wolkenberg« genannt, weil sein Gipfel bis weit in den Himmel ragte. Dieser Berg war mächtiger, stolzer als alle Berge rings um das Geborgene Land, so besagte es die Legende. Der Schnee auf seinem Gipfel taute niemals, und die obersten Hänge bestanden aus purem Gold. Weil die Menschen aber nicht an das Gold gelangen konnten, riefen sie die Zwerge zu Hilfe.
»Soll das heißen, unser Stamm hat ihnen tatsächlich beim Abbau des Goldes geholfen?«
»So ist es. Aus der Legende wird unversehens Wahrheit, denn es waren die Zwerge Lorimburs, die als Erste eine Abordnung nach Gauragar sandten, um den Wolkenberg in Augenschein zu nehmen.« Lorimbas schaute auf die Karte. »Es gelang ihnen, einen Gang in den Wolkenberg zu brechen und sich in seinem Inneren nach oben zu graben. Sie höhlten den Berg aus und trugen das Gold ab. Dafür verlangten sie außer ihrem Anteil, den Berg behalten zu dürfen. Und der damalige Herrscher Gauragars unterschrieb die Übereinkunft.«
Salfalur erinnerte sich, wie es in der Geschichte weiterging, die ihm seine Muhme singend vorgetragen hatte. Als sich die Zwerge und Menschen um das Gold stritten, erbebte der lebendig gewordene Wolkenberg vor Wut, um die Plünderer aus sich herauszuschütteln, aber die Tunnel in seinem Inneren sorgten dafür, dass er einbrach. Seitdem verfolgt er angeblich Menschen und Zwerge mit seinem Hass, und der verstümmelte Fels wurde im Lauf der Zeit schwarz vor Boshaftigkeit.
»Wird uns das Joch nicht erkennen und uns mit Steinen zermalmen, wenn wir in seinem Inneren sind?«, fragte er vorsichtig nach.
»Ich halte diesen Teil der Legende für erfundenen Unsinn, dennoch werden wir wachsam sein.« Der König hatte den Blick nicht von der Karte gewandt. »Meine Nachricht wird König Bruron schon in wenigen Sonnenumläufen erreichen.«
»Er ist ein ehrloser

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