Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
zweiundzwanzigtausend Dritten, waren ihnen nach dem ersten Zusammentreffen mit den Fremden geschät zte zwanzigtausend verblieben. Damit mussten sie gegen eine Stadt und eine unbekannte Anzahl von Feinden ziehen, die von mächtigen Magi geführt wurden.
Auf die Menschen und Elben zählte Tungdil nicht. Die einen waren nach der Vernichtung ihres Heeres vor Dsôn Balsur nicht in der Lage, so rasch neue Kräfte aufzustellen, und die anderen würden sich sicherlich weigern, gemeinsam mit den Albae zu kämpfen. Dennoch gedachte er Boten nach Âlandur zu senden und die Elben um Beistand zu bitten.
    Es liegt an uns, Vraccas. Ganz allein an uns. Tungdil wandte seine Augen dorthin, wo irgendwo in der Dunkelheit der Nacht das Graue Gebirge lag. »Die Kinder des Schmieds haben ihre Aufgabe zu erfüllen«, sagte er mit fester Stimme. Aus irgendeinem Grund ging er davon aus, dass Balyndis noch lebte. Ich werde sie finden und befreien.
Ingrimmsch nickte. »Ja, es scheint an uns hängen zu bleiben, Gelehrter. Aber wir haben darin Erfahrung.« Er deutete auf die Albin und eine Gruppe von Dritten. »Auch wenn ich mir andere Verbündete gewünscht hätte.«
Ein Alb trat neben Ondori und raunte ihr etwas ins Ohr. »Wir haben Spuren gefunden, Unterirdische«, erklärte sie. »Sie stammen von einer Gruppe Berittener, mehr als zwanzig dürften es nicht gewesen sein. Vermutlich haben sie Porista zum Ziel. Dort, wo sie in die Sättel gest iegen sind, fanden wir auch den Stiefelabdruck, der zu einem Kind passt.«
Tungdil atmete auf. »Nein, kein Kind. Eine Zwergin. Und sie kennt das Geheimnis der Rüstung, die man benötigt, um gegen die Magie bestehen zu können.«
»Nennt mich herzlos, aber einfacher wäre es wohl gewesen, sie zu töten«, warf Rodario wenig einfühlsam ein.
»Einfacher sicher. Doch sie werden sich denken können, dass sie nicht irgendeine gewöhnliche Zwergin ist. Vielleicht haben sie erfahren, dass Balyndis eine Rüstung schmieden kann, die ihrer Magie trotzt. Bedenkt, dass die nicht gerade göttlichen Avatare ihr Heer mit solchen Rüstungen noch stärker machen könnten. Oder sich selbst.« Entschlossen blickte Tungdil in die Runde. »Bevor wir Porista angreifen, müssen wir Balyndis befreien. Ohne sie und das Geheimnis von Djerůns Panzerung brauchen wir erst gar nicht gegen die Stadt zu ziehen. Sie würden uns zu Asche verbrennen. Ein paar von uns werden uns in die Mauern der Stadt schleichen und sie retten.«
»Ich komme mit«, bestand Ondori. Ihr Beweggrund lag auf der Hand: Sie würde Tungdil und den Zwillingen den Tod bringen, sonst keiner.
Furgas und Rodario wechselten rasche Blicke. »Wir kennen den ein oder anderen Schlupfweg«, meinte der Magister technicus. »Ich werde euch führen …«
»… aber nur, wenn wir auch unsere Tochter aus dem Palast befreien«, setzte Narmora ihre Bedingung. »Ich will nicht, dass sie bei den Kämpfen zu Schaden kommt. Meinen Sohn habe ich schon verloren.« Sie schaute zu Tungdil. »Versprich mir das«, forderte sie.
Auch wenn es das Wagnis ihres waghalsigen Unternehmens noch vergrößerte, er sagte zu und wunderte sich insgeheim, wie sehr sich Narmora verändert hatte. Die Lehrzeit bei Andôkai hat Spuren hinterlassen, schätzte er. Er betrachtete bedauernd den toten Djerůn, den er nicht nur wegen seiner enormen Kampfkraft vermisste.
Und dann kam ihm ein Einfall.

    Das Geborgene Land, 187 Meilen östlich von Porista, Ende des 6234. Sonnenzyklus, Winter
    Laut schallte das helle Klingen des Schmiedehammers durch den Morgendunst. Tungdil stand in der kleinen Werkstatt des Dorfes namens Klinntal, auf das sie auf ihrem Weg nach Porista gestoßen waren, und arbeitete Djerůns gewaltige Körperpanzerung um. Nach einer ersten Begutachtung würde das Material bei sparsamem Umgang ausreichen, ein Eisenkleid für ihn selbst und die Zwillinge zu schaffen.
    Tungdil hatte sich genau überlegt, was er aus welchen Einzelteilen der Rüstung schmieden wollte. Bevor er den Harnisch sowie die Arm und Beinschienen auseinander trieb, fertigte er eine genaue Zeichnung von der originalen Panzerung an, damit er die Runen an den passenden Stellen anbringen konnte.
    »Geht es voran?«, erkundigte sich Boëndal, der Tungdil beim Schmieden ebenso zur Hand ging wie Boïndil und der Dorfschmied mit seinem Gesellen. Die Menschen bestaunten vor allem die Fingerfertigkeit Tungdils, der den Hammer ungewohnt schnell, dennoch kraftvoll und präzise führte.
    »Es wird lange dauern«, schätzte er unzufrieden.

Weitere Kostenlose Bücher