Der Krieg der Zwerge
der Dritten stammte. Er musste an die Worte von Sanda denken, die angedeutet hatte, dass nicht alle Dritten Hass auf die übrigen Zwergenstämme verspürten.
Das eifersüchtige Gebirge, sann er vor sich hin. Damit war sicherlich Lorimbas und mit ihm jeder Herrscher der Dritten gemeint, die sich gegen eine Aussöhnung stemmten. Er bat Vraccas, dass er den Tag erleben durfte, an dem sich alle Zwerge des Geborgenen Landes begegnen konnten, ohne dass einer von ihnen um sein Leben bangen musste.
»Ein trauriges Lied. Gut, dass es vorüber ist, sonst hätte ich mich betrinken müssen«, murmelte Boïndil und legte die bearbeitete Beinschiene an. »Nun zwickt nichts mehr«, bestätigte er die Qualität der Arbeit.
»In zwei Sonnenumläufen wird alles fertig sein«, schätzte die Schmiedin. »Vorher müsst ihr den Avataren noch Gnade gewähren.«
»Von mir aus«, griente Boëndal, der sich an seiner Armschiene zu schaffen machte und sich voller Respekt wunderte, wie exakt die Zwergin schmiedete, obwohl sie alles andere als in bester Verfassung war. »Aber retten wird sie nichts mehr.«
»Es wird verflucht schnell heiß, wenn sie einen mit Magie bewerfen.« Ingrimmsch streichelte seinen zu Zöpfen geflochtenen Bart. »Ich werde ihn mit Wasser tränken, damit er mir nicht abflämmt. Das wäre ausgesprochen ärgerlich, wo ich ihn so sehr gepflegt habe.«
»Ah, hier seid ihr.« Rodario betrat die Schmiede. »Die lustigen Gesellen bereiten sich darauf vor, einmal mehr das Geborgene Land vor dem Einfluss finsterer Mächte …« Er hielt inne und legte den Zeigefinger gegen die Unterlippe. »Nein, eigentlich sind es keine finsteren Mächte. Wie erklärt man dem einfachen Volk, dass die Guten gegen die Guten kämpfen, um die Bösen zu beschützen?«
»Dir wird etwas einfallen«, zeigte sich Tungdil überzeugt. »Hat deine Gefangene noch etwas Wichtiges ausgeplaudert?«
»Nicht ausdrücklich. Aber mir fiel etwas ein.« Er nahm eine kleine Zange und spielte damit herum. »Lirkim hat erwähnt, der Eoîl sei der Meinung, dass ein Teil des Dämons, der Nudin zum Verräter an den eigenen Freunden machte, immer noch existiert.«
»Was?« Balyndis sah den Mimen überrascht an. »Ich habe mir darüber auch meine Gedanken gemacht.«
Tungdil deutete auf seine meisterlich geschmiedete, dennoch gewöhnliche Axt. »Wenn er Recht hat, brauchen wir unbedingt die Feuerklinge wieder, die sich noch immer in den Händen der Albae befindet. Aber ich gestehe, ich habe keine rechte Vorstellung davon, wie es dem Wesen gelang, auch nur ein Stück von sich zu bewahren. Ich habe es mit der Feuerklinge vernichtet, ihr alle habt es gesehen.«
»Seine Macht kann nicht groß sein, sonst hätte er sich längst wieder gezeigt. Das Tote Land hat seinen Einfluss verloren, nichts deutet darauf hin, dass das Böse, wie wir es von einst kennen, noch existiert. Mehr als das Schwarze Wasser ist nicht geblieben.« Rodario legte die Zange zurück. »Aber ich mache mir trotzdem Sorgen. Es wäre gut, wenn ihr den Eoîl lebend fangen könntet.«
Ingrimmsch lachte lauthals. »Er ist der Stärkste der verbliebenen Magi, hast du das vergessen?«
»Ich habe meine Avatara auch lebendig gefangen genommen. Ohne Wunderrüstung«, hielt er schnippisch dagegen und vermied es wohl wissend, die näheren Umstände der Eroberung zu beschreiben.
»Weshalb sollten wir ihn verschonen?«, hakte Boëndal diplomatischer als sein Bruder nach.
»Weil dieser Eoîl in der Lage ist, das bisschen Dämon zu erkennen«, rückte er mit der Sprache heraus. »Lirkim hat es mir gesagt.«
»Also doch eine Neuigkeit.« Tungdil dachte nach. »Dann hat der Besuch der Avatare auch eine gute Seite. Mithilfe des Anführers können wir den letzten Rest der Bedrohung ausfindig machen.« Er nickte Rodario zu. »Jetzt ergibt die Schonung des Eoîls Sinn.«
»Das hätte der Schwätzer doch gleich sagen können«, brummte Boïndil, drehte den Schleifstein und begann, seine Beile zu schärfen. »Und was machen wir dann? Zerren wir ihn an einer Kette hinter uns durchs Geborgene Land und warten darauf, dass er irgendwann auf etwas zeigt?«
»Ich vermute, dass sich der letzte Rest des Dämons an einer Stelle aufhält, wo Schwarzes Wasser oder ein Entseelter Wald zu finden ist.« Boïndil legte die Hände an den Gürtel. »Das ist doch wahrscheinlich, oder? Die Menschen haben berichtet, dass man dort wahnsinnig wird. Vielleicht ist dies das Werk des Dämons?«
»Zuerst nehmen wir Porista ein und schlagen die
Weitere Kostenlose Bücher