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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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kämpfen konnten.
»Die Avatare halten sich zurück.« Balyndis hatte sich nicht abbringen lassen, das Gefecht wenigstens von den in sicherer Entfernung befindlichen Maschinen aus zu verfolgen.
Furgas nickte erleichtert und gab das Zeichen für die nächste Salve.
Seile wurden gekappt, die Gegengewichte an den hölzernen Wurfarmen senkten sich ruckartig ab und beschleunigten die Steine auf der anderen Seite, die in hohem Bogen durch die Luft flogen. Ihr Ziel war es, das Dach der Wachtürme zu brechen und die Krieger, die darin Schutz suchten, zu erschlagen.
»Ich wundere mich die ganze Zeit über, dass sie Lirkim mit ihrer Zaubermacht vernichtet haben, es aber nicht für nötig erachten, ihren Leuten beizustehen.«
Die zeitaufwändige Nachladeprozedur, für die Muskelkraft benötigt wurde, begann, und Furgas war sich nicht zu schade, selbst mit Hand anzulegen und eine Winde zu bedienen. »Nicht, dass ich die Avatare auf dumme Ideen bringen möchte, aber diese Schleudern sind unverfehlbare Ziele.«
Die Zwergin schaute zu der 250 Schritt entfernten Mauer, in der sich ein sichtbarer Riss gebildet hatte. »Ich weiß, Furgas. Das bedeutet doch, dass sie sich mit für sie Wichtigerem als einer Schlacht beschäftigen.«
»Du denkst, sie sind gerade dabei, die Quelle zu ihren Gunsten zu manipulieren?« Er richtete den Blick auf die Häuserspitze, welche die Mauer an einigen Stellen überragte, doch der Dunst wollte sich noch immer nicht lichten. Weiter als bis zum Bollwerk Poristas sah er nicht. »Geh und sag es Xamtys, Gemmil und Narmora«, bat er Balyndis. »Sie soll entscheiden, wann wir den Angriff beginnen.«
Ein grün leuchtender Brandpfeil stieg hinter den Mauern Poristas auf und schimmerte sichtbar durch den Nebel. Die durch den Kanal eingedrungenen Albae gaben das verabredete Zeichen, dass sie mit dem Angriff auf die Verteidiger begannen. »Beschuss der Wehrgänge einstellen«, schrie Furgas. »Nur noch die Tore attackieren.«
Die Zwerge aus dem Stamm der Freien und Ersten, die sich mit den Schneebinden vor den Augen gegen das helle Licht der Rüstungen schützten, nahmen auf Geheiß ihrer Anführer die Sturmleitern auf und trabten auf die Mauern zu, um die Soldaten der Avatare in einen Zweifrontenkrieg zu stürzen.
Gleichzeitig begann auch der Sturm auf der anderen Seite der Stadt, wo Lorimbas und seine Dritten zusammen mit Rodario den Scheinangriff durchführten, um die Verteidiger noch mehr zu verunsichern.
Furgas betrachtete staunend die Masse an Zwergen, die sich auf Porista zubewegte. Sollte den falschen Avataren nicht ein echter Gott zu Hilfe kommen, würden sie diese Schlacht verlieren und damit für immer ausgespielt haben.
Er entdeckte die hoch gewachsene Gestalt Narmoras zwischen den Zwergen, sie trug ihre Rüstung und darüber einen tiefroten Umhang. Auch wenn sie dich nicht verehrt, Palandiell, so schütze sie, betete er voller Sorge. Sie hat es verdient.

    *
Sie erreichten den Eingang zum Palast, ohne dass sich ihnen ein einziger Krieger in den Weg stellte.
    Ich verstehe das nicht. Niemand will uns aufhalten. Oder erwartet uns dahinter die große Überraschung? Tungdil würdigte das Haupttor keines Blickes. Es wäre Unsinn, es mit Gewalt aufbrechen zu wollen, und darüber zu steigen wäre Selbstmord.
Die Schutzvorrichtungen gegen unliebsame Besucher funktionierten noch immer, und das bedeutete, dass jeder, der versuchte, über die Steine zu klettern, oben an der Spitze in einem unsichtbaren Band aus Magie hängen blieb wie eine Fliege im Spinnennetz. Die ausgeblichenen, gut sichtbaren Knochen derer, die es versucht hatten, brachten selbst die so von sich überzeugten Krieger der Dritten zur Einsicht.
Tungdil führte sie zur Nebengasse und weiter zur geheimen Pforte, die ihnen Furgas gewiesen hatte; dort wiederholte er die Formel mit der gleichen Betonung, die Ondori gewählt hatte. Dieses Mal gehorchte die Wand und schwang zurück, aber schon zischte ein Pfeil hindurch und drang dem neben Tungdil stehenden Dritten in die Schulter.
»Es wäre auch zu leicht gewesen«, brummelte Boëndal und presste sich an die Wand, um nicht als Nächster getroffen zu werden.
»Eine Herausforderung, mehr nicht«, gab Boïndil heiter zurück. »Hoffentlich warten hinter dem Schützen ein paar echte Kämpfer, denen ich meine Beile zeigen kann.«
Einer der Dritten legte vier Schilde übereinander, band sie mit einem Gürtel zusammen und machte sich bereit, durch den schmalen Durchgang zu schreiten. Hinter ihm stellten

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