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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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an dem das dunkle Blut der Unauslöschlichen haftete. Kaum merklich standen die Spitzen ihrer Ohren aus den Haaren hervor.
»Ich erweckte den Stern der Prüfung.« Sie verneigte sich leicht vor Rodario und Tungdil. »Ihr habt vor ihm bestanden und nichts mehr von mir zu befürchten.« Ihre blauen Augen richteten sich auf die schwarze Wolke. »Das ist die Essenz des Schlechten, die sich bald in Gutes wandeln wird.« Sie lächelte versonnen. Rodario stemmte sich in die Höhe, schaute zu Tungdil und versuchte zu erkunden, was sie als Nächstes gegen ihre Gegenspielerin unternehmen sollten. »Ihr seid … eine Elbin?«
»Ich bin eine Eoîl, unbefleckt, rein und höher als das minderwertige Blut der Elben«, lautete die herablassende Antwort. »Keiner von ihnen vermag es, an mich heranzu ragen, denn ich bin von den Händen Sitalias berührt.« »Gib der Quelle ihre Kraft zurück«, verlangte Tungdil unbeeindruckt. Die Schmerzen traten in den Hintergrund, Vraccas schenkte ihm neue Zuversicht, denn nun sah er eine greifbare Gegnerin vor sich: eine überhebliche Spitzohrin, die sich für etwas Besseres hielt und in ihrer Anmaßung unsägliches Leid über das Geborgene Land bringen würde. Dieser Hochmut passte zu ihrer Abstammung. »Tue es, bevor etwas Schlimmeres als nur ein schwaches Beben geschieht.«
Sie schüttelte den Kopf, die blonden Haare bewegten sich wie seidene Fäden. »Sie ist versiegt. Der Stern der Prüfung hat ihre Kraft verbraucht.« Ihr rechter Arm hob sich und deutete nach oben. Schwarze Schleier flogen aus allen Himmelsrichtungen auf die Stadt zu und verwandelten den trüben Winternachmittag in tiefste Nacht. »Das ist sein Werk.«
Die Oger aus Borwôl aus dem Nordosten Urgons, die Orks aus Toboribor aus dem Süden Idoslâns, die verbliebenen Albae aus Dsôn Balsur, die scheußlichsten Bestien, die in den hintersten Winkeln des Geborgenen Landes hausten, waren von dem Stern der Prüfung ausgetilgt worden. Von ihnen blieb nichts als das Böse ihrer Seelen, das nach Porista strömte. Die ersten der unheimlichen Gespinste senkten sich herab, berührten die gläserne Fassung um den Edelstein. Sie leuchtete auf und sog die Schwaden an. Schlagartig er strahlte der Diamant wie ein erblühendes Gestirn am Firma ment. Die Umwandlung hatte begonnen. Rodario humpelte an Tungdils Seite, selbst er hatte seine Heiterkeit eingebüßt. Narmoras Tod ging ihm sehr nahe, auch wenn er um ihre Taten wusste. »Was tun wir?« Der Zwerg erinnerte sich. »Erinnerst du dich, was Lirkim sagte, als wir sie gefangen haben? Über ihre Zauberkunst?«, raunte er dem Schauspieler zu, der soeben Ondoris Kampf stab aufhob, um ihm zum Schein als Stütze zu gebrauchen. »Sie sagte, dass die Energie für ihre Zauber in ihren Schmuckstücken gebündelt sei.« Tungdil betrachtete die Eoîl, die zwei Ringe an den Fingern und ein Amulett um den dünnen Hals trug. »Ich frage mich, ob sie im Stande ist zu zaubern oder«, seine Augen wanderten zum Fahnenmast, »sie erst wieder über Macht verfügt, wenn der Stein sich aufgeladen hat.« Er nahm die Beinschiene ab und verband notdürftig seine Oberschenkelwunde. Es sollte den Eindruck erwecken, als hätten sie ihren Widerstand aufgegeben und sich mit den neuen Gegebenheiten abgefunden. »Wir warten, bis der Stein das Böse in sich aufgenommen hat. Ich möchte nicht, dass es durch unsere Schuld frei bleibt.« Er zurrte das Stück Stoff fest über dem Schnitt zusammen. »Wenn sie ihn holen will, greifen wir sie an.« Ein neuerliches Zittern lief durch den Turm, die Steine ächzten unter der Belastung. »Und dann?«, wollte Rodario wissen. »Werden wir sehen, ob sie zaubern kann.« »Nein, danach. Ich gehe davon aus, dass wir siegen«, grinste er schwach.
»Werfen wir den Stein in die Öffnung der Quelle, wenn es so etwas gibt, und warten, was sich tut.« Seine braunen Augen blickten voller Entschlossenheit. »Eine andere Lösung fällt mir nicht ein. Die Elbin wird ihre Macht nicht freiwillig abgeben, und eine einzige Kreatur allein darf nicht diese Stärke erlangen, die ihr der Stein geben wird. Wer könnte sie aufhalten, wenn sie ihren ohnehin ange griffenen Verstand vollends verliert?« Rodarios Hände krampften sich um den Speer. »Keine Pülverchen mehr, keine Fläschchen, kein Lug und kein Betrug.« Er deutete auf seine leeren Taschen. »So soll es kommen, dass ich mich als echter Krieger bewähren muss. Wer hätte das gedacht?«
»Ein Ausgestoßener und ein Schauspieler retten das Geborgene

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