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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Andôkai sie. »Vergiss nicht, dass du im Gegensatz zu den herkömmlichen Famuli Befähigungen besitzt, die andere erst nach zehn Zyklen erlangen.« Sie bemerkte, dass der Teller mit Essen, den sie ihr gebracht hatte, unberührt auf dem Tisch stand. »So geht das nicht«, rügte sie. »Du musst aufpassen, dass du genügend zu dir nimmst. Dein Kind braucht Nahrung, sonst kann es schlimme Folgen haben.«
    Erstaunt blickte Narmora auf das Brot, Gemüse und Fleisch. »Richtig, wie konnte ich es vergessen?« Sie nahm den Teller mit auf den Weg nach draußen und aß im Gehen. »Ihr seht besorgter aus als sonst, so als hättet Ihr eine schlechte Neuigkeit erfahren?«
    Andôkai blieb an einem der Regale stehen, erklomm die Leiter, die davor stand, und suchte ein bestimmtes Werk zwischen den rissigen Buchrücken hervor. »Es geht um das Jenseitige Land«, erklärte sie von oben herunter. »Die Ersten haben mir mitgeteilt, dass es zu brennen scheint.« Ärgerlich stellte sie das Buch nach langem Blättern zurück und zog ein anderes heraus. »Wie ich eben feststelle, haben wir und unsere Vorgänger im Palast lediglich die Erkenntnisse gehortet, die in irgendeiner Weise mit unserer Heimat und mit Magie zu tun haben.« Resignierend ließ sie das Buch auf der obersten Sprosse der Leiter liegen und stieg herunter. »Aber ich finde nichts über das, was uns umgibt. Gar nichts. Nur die Hinweise, dass andere Königreiche Expeditionen durch die Berge sandten, von denen die wenigsten zurückkehrten.«
    »Gibt es keine Kaufleute, die uns berichten könnten?« Narmora betrachtete die Unzahl von Büchern. »Nicht einmal die Abschriften der Berichte von Expeditionen?«
    Sie setzten ihren Weg nach draußen fort.
»So wie es aussieht, muss ich mir die Mühe machen, die wichtigsten Archive und Sammlungen selbst zu besuchen.« Die Maga wirkte alles andere als glücklich. »Das bedeutet, dass du mich auf meiner Reise begleiten wirst. Es tut mir Leid, dass ich dir diese Strapazen abverlange. Ich bin mir sicher, dass wir in Königin Weys Universitäten auf etwas stoßen, das uns weiterhilft. Das Königinnenreich Weyurn hat in der Vergangenheit stets darauf geachtet, alles festzuhalten, was sich im Land ereignet hat, mag es auch so unbedeutend wie ein Blitzeinschlag in einen Baum gewesen sein.«
Sie erreichten den Hof, über dem die Sonne stand. Nachdem sie einen schattigen Platz unter den Freiarkaden gefunden hatten, machte sich Andôkai bereit, mit den Lektionen zu beginnen.
Narmora klaubte das letzte Stück Gemüse vom Teller und verzehrte es. »Furgas wird uns begleiten müssen.« So, wie sie es betonte, machte sie keinen Hehl daraus, dass sie dies als Voraussetzung ansah. Die Maga würde ihre Hoffnungen zerstören müssen.
»Er benötigt Ruhe und nicht eine Reise über die schlechten Wege des Geborgenen Landes, auf denen ein Karren wie ein Schiff in den Wellen tanzt.«
»Wer soll denn auf ihn aufpassen? Djerůn etwa?«
»Ich dachte an seinen besten Freund Rodario. Er wird sich freuen, in meinem Bett zu schlafen, was er ohne Zweifel tun wird, obwohl ich es ihm verbieten werde«, erklärte sie ihr Vorhaben.
Narmora schaute sie an wie eine Geisteskranke. »Ehrenwerte Maga, ich kenne den Unglaublichen schon viele Zyklen lang. Seine Schauspielkunst und seine Wortgewandtheit sind gewaltig, so er denn will, und sie werden sicherlich nur von seinem Paarungsdrang in den Schatten gestellt. Doch einen Heiler so gut zu mimen, dass er zu einem echten wird, das kann er nicht. Vermutlich ist Djerůn tatsächlich geeigneter.«
»Djerůn kann die Aufgabe nicht versehen, selbst wenn er der Bessere wäre. Ich sende ihn als Kundschafter ins Jenseitige Land, damit wir erfahren, was sich dort tut. Zu wissen, dass es brennt, hilft uns nicht.« Sie hatte mit dem Widerstand ihrer Famula gerechnet und sich bestens darauf vorbereitet. »Sorge dich nicht um Furgas. Ich werde meinen Zauber verstärken, und Rodario wird lediglich alle drei Sonnenumläufe frische Laken aufziehen müssen, damit er nicht in seinem eigenen Schweiß liegt.« Sie deutete auf die andere Seite des Bogenganges. »Stell dich dort auf, wir versuchen etwas Neues.«
Die Halbalbin gehorchte, aber sie wirkte nicht einverstanden mit der Lösung. »Seid Ihr sicher, was die Wirkung des Zaubers angeht? Was würde geschehen, wenn er unvorhergesehen endete?«
Andôkai hob die Arme, ihre Finger beschrieben Zeichen und malten silbrige Symbole in die Luft. »Furgas würde sterben«, erwiderte sie ehrlich und

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