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Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
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dies möglich war.
    Wenn sie in der Nähe versteckt wären, dachte sie, würde ich es dann nicht wissen? Würde ich es nicht fühlen! Sie müssen von einem Meister der dunklen Seite entführt worden sein…
    Vielleicht aber ist es trotz allem doch nicht die dunkle Seite, dachte sie, verzweifelt darum bemüht, Trost zu finden. Vielleicht ist das Schloß auf irgendwelchen einzigartigen Mineralien erbaut worden, vielleicht stören diese meine Wahrnehmungen. Wenn Ysalamiri die Macht stören kann, warum dann nicht auch ein Phänomen aus der Tiefe eines Planeten?
    Leia gähnte erneut. Wie ein Spiegelbild tat es ihr Mr. Iyon nach. Der Schlaf lockte sie unwiderstehlich.
    »Wir müssen…« Ihre Worte erstarben. Sie wußte nicht mehr, was sie hatte sagen wollen.
    »Gute Nacht, Madam«, sagte der Haushofmeister. Seine Stimme klang gütig. Er erhob sich, stieß sich von der Couch hoch wie ein erschöpfter Mann und stützte sich mit allen vier Armen ab. Auf dem Weg zur Tür geriet er ins Stolpern. Leia war zu schläfrig, um von seinem Mangel an Eleganz überrascht zu sein.
    Ihr Schlafbedürfnis war stärker als ihre Angst. Sie befahl sich aufzustehen, aber der Sessel war so gemütlich…
    Ich werde mich gleich hier einen Moment ausruhen, dachte sie.

2
     
    »Genau wie in den alten Zeiten, was, Junge?« sagte Han Solo zu Luke Skywalker.
    Luke, der auf dem Copilotensitz des Millennium Falken saß, grinste.
    »Genau wie in den alten Zeiten – nur daß das Imperium nicht versucht, uns vom Himmel zu schießen…«
    »Du sagst es.«
    »Und daß Jabba der Hutt nicht hinter dir her ist, weil du diese Gewürzladung verschleudert hast.«
    »Ja.«
    »Und keiner versucht, alte Spielschulden bei dir einzutreiben.«
    »Stimmt auch«, sagte Han. »Aber ich komme vielleicht dazu, ein paar neue Spielschulden anzuhäufen. Wozu sind Ferien schließlich da?«
    »Und außerdem kannst du nicht mehr jeder hübschen Frau, die vorbeikommt, schöne Augen machen.«
    »Sicher kann ich das«, sagte Han, und als Luke grinste, brachte er schnell eine Verteidigung vor. »Es ist nichts dabei, wenn man nur guckt. Leia und ich wissen, woran wir miteinander sind. Wir vertrauen uns gegenseitig absolut. Sie ist nicht eifersüchtig.«
    Luke brach in lautes Gelächter aus.
    »Und dir«, sagte er, »würde es auch nichts ausmachen, wenn sie mit dem kirlianischen Botschafter flirtete. Gutaussehender Bursche, dieser kirlianische Botschafter.«
    »Nichts dabei, wenn man nur guckt«, beharrte Han. »Und auch nicht bei einem unschuldigen kleinen Flirt. Aber der kirlianische Botschafter sollte aufpassen, wo er seine Hände hintut. Alle vier! He, Junge, Flirten ist eine der größten Errungenschaften der Zivilisation.« Han grinste.
    Luke haßte es, wenn Han ihn »Junge« nannte, aber gerade deshalb tat der es. Er blickte hinaus in den Hyperraum.
    »Du solltest auch mehr flirten«, sagte Han.
    »Wenn ich meinen Dienst anbieten dürfte, Master Luke?« sagte C-3PO und beugte sich auf dem Passagiersitz nach vorne. »Ich kann Ihnen eine umfangreiche Bibliothek mit Liebespoesie zur Verfügung stellen, in mehreren Sprachen, die sich für die menschliche Zunge eignen. Und hinsichtlich Etikette, medizinischer Informationen und…«
    »Ich habe keine Zeit für Flirts«, sagte Luke. »Und auch nicht für Liebespoesie. Jedenfalls jetzt nicht…«
    3PO lehnte sich auf dem Passagiersitz wieder zurück. Am Rand von Hans Blickfeld sah der Droide aus wie ein Schatten. Um sich zu verkleiden, hatte C-3PO seine goldglänzende Außenhaut mit einer purpurfarbenen Lackschicht überzogen. Han hatte sich an die Veränderung noch nicht gewöhnt.
    »Sei nicht so verdammt sendungsbewußt«, sagte Han zu Luke. »Dürfen Jedi-Ritter überhaupt keinen Spaß haben? Kleine Jedi-Ritter müssen irgendwo herkommen! Ich wette, der alte Obi-Wan…«
    »Ich weiß nicht, was Ben getan hätte!«
    Luke sprach mit einem Tonfall der Bekümmertheit, nicht des Ärgers. Die fundamentale Einsamkeit des jungen Jedi berührte Han tief.
    »Ich weiß nicht, was andere Jedi-Ritter getan haben«, sagte Luke leise. »Ich habe Ben nicht lange genug gekannt, das Imperium hat so viele Aufzeichnungen vernichtet und… Ich weiß es ganz einfach nicht!«
    Han wünschte, daß Luke jemanden finden würde, der sein Leben und seine Arbeit teilte. Hans Ehe mit Leia wuchs und gedieh mit jedem Jahr, mit jedem Tag. Während sich seine eigenen glücklichen Jahre fortsetzten, betrübte Han das Alleinsein seines Schwagers mehr und

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