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Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
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    »Nimm’s leicht, Luke«, sagte Han, »nimm’s leicht. Deine Arbeit ist großartig…«
    »Aber die Traditionen… «
    »Also, wenn du sie unterwegs erfinden mußt, dann ist das doch nicht so schlecht, oder?« meinte Han. »Wir waren beim Bluffen immer ziemlich gut. In den alten Zeiten.«
    »In den alten Zeiten.« Lukes Stimme klang verdrossen.
    »Und wer weiß, was wir finden, wenn wir da ankommen, wo wir hinwollen! Vielleicht ein paar weitere Jedi-Ritter, die in der Schule helfen können.«
    »Vielleicht«, sagte Luke. »Ich hoffe es.«
    Der Millennium Falke verließ den Hyperraum und tauchte durch Ströme von Licht in den Normalraum ein.
    Die Alarmanlage kreischte los, und die Strahlenschilde bauten sich rings um den Falken auf.
    Han fluchte. Er hatte in dieser Region starke Strahlenaktivität erwartet – und den Falken ausgerüstet, um ihr zu widerstehen –, aber nicht derart mächtige Röntgenstrahlstürme, wie sie jetzt um sie herum tobten.
    Nachdem er die Schiffssysteme überprüft hatte, um sicher zu sein, daß keins beschädigt worden war, nahm er sich einen Augenblick Zeit, um nach draußen zu blicken. Tief beeindruckt stieß er einen leisen Pfiff aus.
    Ein dichtes, leuchtendes Sternenmeer breitete sich rings um sein Schiff aus. Zwei Sternenhaufen kollidierten: Ketten von Roten Riesen zogen sich wie Adern aus glühendem Blut durch Regionen Weißer Zwerge. Die Sterne ballten sich so dicht zusammen, daß sie ein einziges riesiges, chaotisches System bildeten, sich umeinander drehten, mit ihrer Schwerkraft den anderen unterschiedliche Tänze aufzwangen und sich gegenseitig Sternenmaterie von der Oberfläche rissen.
    Das Chaos regierte in diesem unmöglichen Kreistanz der Sterne. Niemand konnte voraussagen, wie sich das Muster jedes einzelnen Sterns verändern würde – wenn man anfänglich überhaupt ein Muster feststellen konnte. Bald, in astronomischer Zeit gemessen, würden die Sterne des Haufens in alle Richtungen davonfliegen. Oder vielleicht würde der ganze Sternenhaufen in sich selbst zusammenstürzen. Er würde seine Masse zur Größe eines Planeten verdichten, zur Größe eines Monds, einer Faust, einer Nadelspitze. Und dann würde er verschwinden.
    »Wenn ich mir die Kühnheit erlauben darf…«, sagte C3PO. »Trotz meiner zusätzlichen Abschirmung kann ich spüren, daß Röntgenstrahlen meine äußere Hülle durchdringen, bis auf den Grund meiner Synapsen. Ich wage mir kaum vorzustellen, was sie Ihrer empfindlicheren biologischen Struktur zufügen könnten. Die Crseih-Forschungsstation wurde so konstruiert, daß sie diesem Ansturm widerstehen kann. Dürfte ich vorschlagen, daß wir uns so schnell wie möglich hinter die Schilde des Raumhafens begeben?«
    Wie um C-3POs Kommentar zu unterstreichen, zuckte ein greller Lichtblitz, der aus keiner erkennbaren Quelle kam, durch Hans Blickfeld. Er erkannte, daß es sich um einen kosmischen Strahl handelte, der über seine Netzhaut huschte.
    »Gute Idee, 3PO«, sagte er.
    Er gab den Kurs zur Crseih-Forschungsstation ein.
     
    Han steuerte den Millennium Falken durch das eigenartigste Sternensystem, dem er sich jemals genähert hatte. Ein uralter, sterbender, kristallisierender Weißer Zwerg umlief in einer ungeheuer exzentrischen Ellipsenbahn ein Schwarzes Loch.
    Vor Äonen umlief an dieser Stelle eine kleine, normale gelbe Sonne friedlich einen gewaltigen blauweißen Überriesen. Der blaue Stern alterte und kollabierte.
    Der blaue Stern wurde zur Supernova und schleuderte Licht und Strahlung und Trümmer in den Raum hinaus.
    Sein Licht wanderte noch immer durch das Universum, eine heftige Explosion, die in fernen Galaxien sichtbar war.
    Im Laufe der Zeit kollabierten die Überreste des Kerns des Überriesen unter dem Druck der eigenen Schwerkraft. Das Ergebnis war entartete Materie: ein Schwarzes Loch.
    Die Gewalt der Supernova störte den Orbit des Begleiters der Nova, den des gelben Sterns. Im Laufe der Zeit nahm der Orbit des gelben Sterns ab.
    Der gelbe Stern stürzte der unvorstellbar dichten Masse des Schwarzen Lochs entgegen. Das Schwarze Loch verschluckte alles, was in seine Reichweite kam, selbst Licht. Und wenn es Materie einfing – selbst eine ganze gelbe Sonne –, riß es die Atome zu einer leuchtenden Akkreszenzscheibe auseinander. Subatomare Partikel implodierten in Richtung des Äquators der Singularität und emittierten gewaltige Strahlungsstöße. Die Akkreszenzscheibe drehte sich mit fantastischer Geschwindigkeit, glühte in

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