Der Kristallstern
erkennen?«
»Ich erkenne, daß du dich wie ein Idiot benimmst«, sagte Han. »Warum hast du Waru gesagt, wer du bist?«
»Han, ich… verliere meine Fähigkeiten. Meine Verbindung zur Macht. Ich kann meine Maskerade nicht aufrechterhalten. Die Leute fingen an, mich zu erkennen. Als wir über Xaverri sprachen… Ich konnte nicht erkennen, ob du mir die Wahrheit sagst! Ich fühle mich taub und blind, so als ob man mir das Herz aus dem Leib gerissen hätte.« Er fuhr mit der Hand durch seine Haare und brachte sie völlig durcheinander. »Ich weiß nicht, was ich tun soll!«
»Überlaß dich nicht Waru!« sagte Han. »Du weißt nicht einmal, was nicht in Ordnung ist. Vielleicht hat dir irgend jemand Eidechsen ins Bett gesteckt…«
»Es gibt hier keine Ysalamiri«, sagte Luke.
»Oder bei deinem Lichtschwert ist eine Sicherung durchgebrannt…«
»Es hat keine Sicherungen…«
»Oder vielleicht ist es irgendwas im Wasser! Oder in der Luft. Oder im Licht!« Han wischte sich mit dem Ärmel die Stirn ab. Der Stoff des Hemds wurde schweißnaß.
Er setzte sich in den schmalen Schatten des Felsbrockens.
Luke fing an, weitere Argumente vorzubringen, ließ es dann sein. Er kreuzte die Beine und stützte gedankenvoll die Ellbogen auf die Knie. Er senkte den Kopf, kämmte seine Haare mit den Fingern und zog seine Kapuze hoch, um das Gesicht zu verbergen.
»Wir haben genug Urlaub gehabt«, sagte Han. »Luke, dies sind nicht mehr die alten Zeiten. Wir müssen nicht mehr jedes Problem allein lösen und jeden Kampf ohne fremde Hilfe gewinnen. Wenn du krank bist, kehren wir nach Coruscant zurück und sorgen dafür, daß du gesund wirst.«
Und finden aus sicherer Entfernung heraus, was wir mit Waru machen, dachte Han. Es ist wirklich nicht mehr wie in den alten Zeiten. In den alten Zeiten wußte ich immer, wer der Feind war, und es gab für mich nur eine Lösung. Heutzutage ist alles… komplizierter.
»Ich will hier weg«, sagte Han. »Von diesem Ort bekomme ich eine Gänsehaut.«
»Aber der Jedi…«, sagte Luke. »Waru…«
»Es gibt hier keine verlorenen Jedi«, sagte Han sanft. »Wir haben das nur aus Xaverris Berichten, und in ihren Berichten ging es nur um Waru. Nicht um Jedi. Um Waru.«
Luke zögerte. »Ja.« Seine Stimme klang traurig und verwirrt.
»Holen wir 3PO und Xaverri und verschwinden wir von hier.«
»Xaverri?« Ein Anflug von Ärger ersetzte die Verwirrung in Lukes Stimme.
»Ja. Du erwartest doch nicht von mir, daß ich sie hier zurücklasse, wenn ich sie zum Weggehen bewegen kann, oder?«
»Wozu brauchst du sie?«
»Was ist nur in dich gefahren?« Erzürnt packte Han Lukes Mantel und zog ihn hoch.
Luke funkelte ihn finster an, riß sich los und hob die Hand, die Handfläche nach außen gestreckt. Han spürte die Berührung der Macht mitten in seiner Brust. Er machte einen Sprung rückwärts und dachte dabei: Ich kann mich nicht schnell genug entfernen… ich bin tot!
Die Berührung wich von ihm, und Luke sackte auf den Boden. Han eilte an seine Seite und kniete sich neben ihn.
»Es tut mir leid«, sagte Luke. »Es tut mir leid. Ich weiß gar nicht…«
»Ich habe Xaverri geliebt«, sagte Han. »Ich habe sie geliebt. Das will ich nicht bestreiten. Wenn sie mich nicht verlassen hätte… ich weiß nicht, was passiert wäre. Es spielt keine Rolle, Luke. Begreifst du das nicht? Ich verspreche es dir, Bruder – was zwischen Xaverri und mir vor Jahren war, hat nichts zu tun mit dem, was jetzt zwischen Leia und mir ist.«
Luke wandte den Blick ab, blickte zur Seite, blickte nach unten. »Es tut mir leid«, sagte er. »Es gab keinen Grund, zu dir zu sagen, was ich gesagt habe. Es gab keinen Grund für meine Weigerung, dir zuzuhören. Es ist nur so, daß gestern…«
»Ich habe ein Kind sterben sehen!« sagte Han laut. »Und es war so, als würde ich meine eigenen Kinder in der Gewalt dieses Dings sehen!«
»Du brauchtest jemanden, mit dem du reden konntest«, sagte Luke. »Ich verstehe das. Aber ich hätte…«
»Du kannst nicht verstehen, wie ich mich gefühlt habe.« Han bezweifelte, daß er sich Luke verständlich machen konnte. »Es tut mir leid, Luke, aber du konntest es nicht. Xaverri konnte es. Ihre Kinder… das Imperium hat sie umgebracht.« Han sprang auf die Füße, entfernte sich ein paar Schritte und kämpfte um seine Selbstkontrolle. »Wir müssen hier weg.«
Luke sagte nichts.
Han kehrte zu ihm zurück und half ihm auf die Beine. Sein Freund leistete keinen Widerstand.
»Wo ist
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