Der Kristallstern
der Neuen Republik auf Crseih eine hohe Wertschätzung eintragen würde. Ihre Haare fielen wild und lang und ungebunden nach unten.
Rillao gab sich so stolz und sah in ihrem smaragdfarbenen Gewand so königlich aus, daß man leicht übersehen konnte, wie zerknautscht das Kleid und wie müde und mitgenommen Rillao tatsächlich war. Das Kleid verdeckte die meisten ihrer Narben.
Chewbacca hinkte noch immer; ein Verband schlang sich um sein Bein. Aber er hatte gebadet und seinen gescheckten Pelz gekämmt. Die neuen silbernen und schwarzen Strähnen verliefen in eleganten Mustern. Er war der Vorzeigbarste von den Mitgliedern der Gruppe.
Jaina und Jacen waren sauber und gut angezogen. Sie schlangen nicht mehr jede Mahlzeit und jeden Imbiß hinunter. Aber eine Aura von Angestrengtheit und Kümmernis umgab sie beide.
Von ihnen allen benahm sich nur R2-D2 so, wie es Leia von ihm erwartete. Und er sah auch aus wie immer.
Jaina zupfte an Leias Ärmel.
»Mama!« wisperte sie aufgeregt. »Das ist eins der Schiffe.« Sie deutete quer über das Landefeld auf ein goldglänzendes Raumschiff unter einem maßgeschneiderten Strahlungsschild.
»Welcher Schiffe, Liebling?«
»Von den Schiffen, die auf das Weltschiff gekommen waren, kurz bevor Hethrir Lusa wegbrachte!«
Leia und Rillao tauschten einen Blick. Leia sah Hoffnung in Rillaos Augen und spürte Hoffnung in ihrem eigenen Herzen.
»Wir müssen Lusa retten, Mama!«
Konnte es so leicht sein? fragte sich Leia. Aber… wenn sich Anakin in diesem Schiff befindet – wieso erkenne ich es dann nicht?
»Fahrer«, sagte sie, »wir möchten dieses Schiff dort besuchen.« Sie deutete auf das goldfarbene Raumschiff.
»Sie werden mehr bezahlen«, sagte der spinnenartige Fahrer.
Chewbacca knurrte, aber Leia tätschelte sanft seinen Arm.
»Das ist in Ordnung«, sagte sie zu dem Fahrer.
In dem Schiff reagierte niemand auf das Signal des Fahrers. Der Schlepper preßte seine Einstiegröhre gegen die goldene Hülle des Schiffs. Aus der Ferne sah das goldene Schiff konturenlos aus. Aus der Nähe konnte Leia viele vergoldete Luken erkennen, die sie geheimnisvoll anstarrten.
»Sei vorsichtig, Mama!« sagte Jacen.
»Gemeine Menschen haben Lusa geholt!« flüsterte Jaina.
Leia klopfte an die Außenhülle des Schiffs. Vor Erwartung und Furcht klopfte ihr Herz genauso laut.
Nichts geschah. Leia wartete, klopfte dann kräftiger gegen eine der Sichtluken. Sie formte mit den Händen einen Trichter vor ihrem Gesicht und versuchte, ins Innere zu blinken, aber die Vergoldung war so stark aufgetragen, daß sie sich die Schatten dahinter vielleicht nur einbildete. Sie klopfte ein drittes Mal.
Die nahtlose goldene Hülle öffnete sich leise.
»Geduld, Herrschaft, Geduld! Was wünschen Sie?«
»Ich bin…«
Es wäre so leicht, dachte Leia, wenn ich wüßte, daß Anakin und die anderen entführten Kinder dort drin sind. Aber wenn sie es wären, dann wüßte ich es, oder? Es wäre in den alten Zeiten soviel leichter gewesen, als wir wußten…
»Wir suchen ein Kind«, sagte Rillao.
»So ist es«, sagte Leia und schloß sich Rillaos direkter Methode an, derselben Methode, die sie gegenüber dem Registrator angewandt hatte.
»Menschlich?« fragte die Stimme. »Sie sind… menschlich?« Eine haarige Protuberanz mit einem Sternenkranz fleischiger Tentakel zwängte sich durch die Öffnung, zuckte hin und her und nahm sie wahr. »Oder bevorzugen Sie Transspezies?«
»Wir suchen Lusa!« sagte Jaina. »Sie hat vier Füße, nicht zwei. Sie ist rotgolden mit weißen Flecken, und sie hat Hörner. Hörner!«
Der pelzige Sternenkranz neigte sich nach unten und inspizierte Jaina.
Jacen zupfte an Leias Ärmel. »Mama«, flüsterte er, »Anakin ist nicht in dem goldenen Schiff.«
»Er… er ist nicht? Aber Jaina hat gesagt…«
Jacen schüttelte langsam den Kopf. Leia überdachte, was Jaina gesagt hatte, und mußte Jacen recht geben. Jaina hatte nie gesagt, daß ihre Freundin Lusa und Anakin zusammen waren. Der verhörte Proktor hatte sie denken lassen, daß Anakin auf der Crseih-Station sein könnte. Aber er hatte nicht gesagt, daß dies sicher war.
Wenn ich meinen Kleinen nicht finden kann, dachte sie, dann werde ich zum Weltschiff zurückkehren und…
»Ich meine«, sagte Jacen, »ich glaube nicht, daß er hier ist.« Er runzelte die Stirn. »Alles ist so verrückt.« Er blickte hoch zu ihr, voller Vertrauen und Hoffnung. »Kannst du nicht sagen, wo er ist?«
»Ist Lusa hier?« fragte Jaina den
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