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Der Kronrat (German Edition)

Der Kronrat (German Edition)

Titel: Der Kronrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Statuen von ihm?«, fragte ich.
    »Eine. Sie steht vor der Kaiserbrücke, die Frau an seiner Seite ist seine Kaiserin. Sie hat diese Brücke entworfen.« Er lächelte ein wenig. »Ich sagte ja, sie war sehr klug. Alle anderen Statuen ließ er entfernen, nur diese beiden blieben stehen. Heute wissen viele nicht einmal, dass sie das alte Herrscherpaar darstellen.« Er atmete tief durch. »Wenden wir uns der Gegenwart zu, Ser Lanzengeneral. Wenn Ihr über Geschichte reden wollt, könnt Ihr mich gern nach Dienstschluss aufsuchen oder mit der Eule sprechen. Sie ist davon genauso besessen wie ich. Doch ich bat Euch aus einem anderen Grund her.«
    »Ich soll Nekromanten jagen.«
    »Ja. So ist es.« Er öffnete eine Mappe, die vor ihm auf dem Tisch lag, und nahm ein Blatt heraus. Es enthielt die Zeichnung einer Frau, die ich sehr wohl kannte.
    Er schaute auf. »Ihr wolltet etwas sagen?«, fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf. »Wer ist das?«
    »Das ist die Nekromantin Asela, eine Frau, die uns seit Jahren in der Verkleidung einer Kurtisane foppte und Zutritt zu höchsten Kreisen hatte. Auch einer unser Kommandeure fiel ihr zum Opfer. Nach seiner Beschreibung wurde dieses Bild gefertigt. Man sagt, ein Blick reiche aus, um ihr zu verfallen. Sie hat den Kampf in der Gildehalle, den Angriff Kolarons auf Askir, als Einzige überlebt, seitdem ist sie spurlos verschwunden, doch wir sind sicher, dass sie noch ihr Unwesen treibt. Findet sie und schickt sie zu ihrem Gott. Früher war es ein Schutz, dass das Talent zum Seelenreiten seltener als das zur Magie war, doch jetzt, da wir wissen, dass dieser Verfluchte Kolaron eine Möglichkeit fand, andere Seelenreiter zu erschaffen, können noch Dutzende dieser Verdammten unentdeckt in der Stadt verweilen. Findet diese Verfluchten, jeden einzelnen von ihnen, stellt sie und reißt ihnen ihre schwarzen Seelen heraus und schickt sie heim zu ihrem verfluchten Gott. Eure Königin meint, Ihr hättet das Talent dazu! Es gibt zur Zeit nichts Wichtigeres als die Vorbereitungen des Kronrats. Wenn der Nekromantenkaiser unsere Pläne stören will, wird das Schlachtfeld der Kronrat selbst und die Diplomatenbälle sein, die dem vorangehen. Also werdet Ihr auch dort sein müssen. Ich habe eine Paradeuniform für Euch in Auftrag gegeben.« Er beugte sich etwas vor. »Es folgt noch eine Bitte, vom Kommandanten und auch von mir, eine deutliche Bitte, wenn auch noch kein Befehl. Die Diplomatie, so hat man uns versichert, ist nicht Eure Stärke. Überlasst sie denen, die dafür ausgebildet wurden. Ein falsches Wort kann mehr Schaden anrichten als zehn verlorene Schlachten.«
    »Was ist mit Generalsergeant Rellin und meiner Ausbildung?«, fragte ich.
    Orikes schüttelte den Kopf. »Sie kam zu mir und schwor, dass sie Euch nichts mehr beibringen könnte. Ihr müsst sie mächtig beeindruckt haben.«
    Daran hatte ich so meine Zweifel.
    »Kümmert Euch um Eure neue Aufgabe«, fuhr der Stabsobrist fort. »Findet Asela und jeden anderen Nekromanten, zerschlagt die Pläne unseres Feindes, brennt die Tempel des Namenlosen nieder, solltet Ihr welche finden, aber bitte, Lanzengeneral, haltet Euch vom Kampf der Worte fern.« Er erlaubte sich ein feines Lächeln.
    »Ja, Ser«, sagte ich, stand auf und salutierte. Er erwiderte den Salut, stand ebenfalls auf und schob Aselas Bildnis näher zu mir herüber. »Vergesst das Bild nicht, damit Ihr sie auch erkennt. Das Glück der Götter mit Euch, Lanzengeneral.«

21. Dornen
     
    Als ich zu meinem Quartier ging, kam mir Leandra entgegen, hinter ihr drei Bullen, die Kisten trugen. Als sie mich sah, hob sie ihr Kinn und blieb stehen.
    Ich trat näher an sie heran, auch wenn ich nicht wusste, was ich sagen wollte.
    Die drei Bullen blieben stehen, und nicht weit von uns befanden sich die Wachen vor der Tür des Kommandanten. Alles, was ich sagen würde, konnte von viel zu vielen Ohren gehört werden.
    »Leandra«, sagte ich vorsichtig. »Gesetzt den Fall, dass wir uns so sehr lieben, dass wir nicht voneinander lassen können, und ich trotzdem wüsste, dass mein Schicksal nicht das eines Königs ist? Was würde es ändern? Du bist unsere Königin, der Mann der dich begehrt, sollte zusammen mit dir in einem Tempel knien … eine Liebschaft ist unter deiner Würde.«
    Sie sah mich mit ihren violetten Augen an, in denen es feucht schimmerte, und hielt Steinherz fester.
    »Ist sie das?«, fragte sie kühl. »Sollte nicht die Königin entscheiden?«
    »Unsere Königin ist ein Vorbild«,

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