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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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bis die DVD zu Ende war. Als er sprach, war seine Stimme eiskalt. »Was glaubst du wohl, was da abgeht, Jerome? Wir haben gerade gesehen, wie die Jenny gequält und umgebracht haben.«
    »Aber das stimmt doch nicht. Diese Detectives haben doch gesagt, sie hätte keine Schuss- oder Stichwunden und dass man sie bei lebendigem Leib gehäutet hätte. Und da sieht man, wie ihr jemand die Kehle aufschlitzt.«
    »Die Detectives haben gesagt, die Frau auf dem Bild, das sie uns gezeigt haben, ist bei lebendigem Leib gehäutet worden. Wir dachten, die Frau wäre Jenny. Aber das war ein Irrtum.«
    Jerome hielt sich beide Hände vors Gesicht. »Das ist total pervers, Boss.«
    »Hör zu.« D-King schnippte zweimal mit den Fingern, um Jeromes volle Aufmerksamkeit zu bekommen. »Ab jetzt sind die Samthandschuhe weg. Ich will die zwei Kerle auf dem Video«, sagte er mit derart bebendem Zorn in der Stimme, dass Jerome unwillkürlich fröstelte. »Ich will den Schweinehund hinter der Kamera, ich will den Typ, dem dieses Rattenloch gehört, und ich will die Person, die für dieses gottverdammte Szenario verantwortlich ist. Hast du mich verstanden?«
    »Verstanden, Boss«, sagte Jerome, der sich wieder gefasst hatte.
    »Lass nichts davon auf die Straße dringen. Ich will nicht, dass die Schweine sich verkriechen. Halt dich nur an vertrauenswürdige Leute. Ich will diese Kerle schnell, und wenn möglich lebend. Egal, wen du bezahlst, egal, wie viel. Ich will diese Kerle, egal, was es kostet.«
    »Was ist mit den Bullen?«, fragte Jerome. »Wir sollten ihnen vielleicht sagen, dass die Frau auf dem Bild nicht Jenny ist.«
    D-King überlegte kurz. »Du hast recht, aber zuerst will ich diese Kerle haben. Danach geb ich den Bullen Bescheid.«

47
     
    S eit mehreren Tagen klapperten sie nun schon ergebnislos die Bars und Clubs ab. Santa Monica hatten sie bereits komplett durch, inzwischen versuchten sie es in Long Beach, doch überall war das Resultat dasselbe. Auch sonst traten sie mit ihrer Untersuchung auf der Stelle. Genau wie bei den ursprünglichen Kruzifix-Morden war es ihnen auch bei den neuen bisher nicht gelungen, eine Verbindung zwischen den Opfern herzustellen. Zwar bestand die Möglichkeit, dass Jenny Farnborough und George Slater sich von einer Sex-Party gekannt hatten, doch noch immer war das erste Opfer nicht zweifelsfrei identifiziert. Niemand konnte bestätigen, dass die gesichtslose Frau tatsächlich Jenny Farnborough war. Garcia versuchte noch immer vergeblich, ihre Familie in Idaho oder Utah ausfindig zu machen. Außer Vermutungen hatten sie bisher nichts vorzuweisen, und Captain Bolter hasste Vermutungen. Er wollte Fakten.
    Mit jedem Tag, der ergebnislos verstrich, wuchs außerdem die Wahrscheinlichkeit, dass wieder ein Anruf kam – und mit ihm ein neues Opfer. Alle verloren allmählich die Geduld, einschließlich des Polizeichefs. Er verlangte Resultate von Captain Bolter, und der wiederum verlangte Resultate von seinen beiden Detectives.
    Die Untersuchung zehrte an ihrer aller Nerven. Garcia hatte Anna in den letzten paar Tagen kaum gesehen. Hunter hatte ein paarmal mit Isabella telefoniert, doch eine Gelegenheit für ein Date gab es nicht. Ihnen lief die Zeit davon, und sie wussten es.
    Hunter traf früh im Morddezernat ein und fand wieder einmal Garcia am Schreibtisch vor.
    »Es gibt was Neues«, sagte Garcia, als Hunter zur Tür hereinkam.
    »Sag mir was Erfreuliches. Sag mir, dass jemand unser Phantom erkannt hat.«
    »Nun, es sind zwar gute Neuigkeiten, aber nicht so gut«, erwiderte Garcia ein wenig gedämpfter.
    »Na gut. Was ist es?«
    »Dr. Winston hat mir eben das Ergebnis der DNA-Analyse des Haars geschickt, das wir in George Slaters Wagen gefunden haben.«
    »Na endlich, und?«
    »Es gab keine DNA, weil das Haar keine Hautfollikel aufwies.«
    »Es ist also nicht von selbst ausgefallen. Es wurde abgeschnitten.«
    »So ist es.«
    »Das heißt, wir haben gar nichts?«, fragte Hunter.
    »Doch, doch. Es gab Chemikalien an dem Haar, anhand derer das Labor ermitteln konnte, woher das Haar stammt.«
    »Nämlich?«
    »Es ist europäisch.«
    »Von einer Perücke?« Hunter riss überrascht die Augen auf.
    »Woher weißt du, dass europäisches Haar Perücken-Haar ist?«
    »Ich lese viel.«
    »Ah ja, stimmt. Das hatte ich vergessen«, sagte Garcia mit einem sarkastischen Nicken. »Also, wenn wir Kunsthaar mal außen vor lassen, dann sind die qualitativ hochwertigsten Perücken, die man kaufen kann: Echthaar, Humanhaar

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