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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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warum.«
    »Nein, ich meine: Warum Farloe die Morde anhängen?«
    Hunter schwieg eine Weile und blickte geistesabwesend auf seine Kaffeetasse. »Das wäre auch meine nächste Frage gewesen. Weshalb hängt man jemand anderem ein Verbrechen an?«
    »Rache?«
    »Nicht im wirklichen Leben.«
    »Wieso?«
    »Jemandem aus Rache ein Verbrechen anzuhängen, so was kommt nur in Hollywoodfilmen vor. Im wirklichen Leben machen sich Menschen nicht die Mühe, sondern jagen der betreffenden Person einfach eine Kugel in den Kopf. Warum erst lange an einer komplizierten Falle arbeiten? Außerdem starb Farloe durch die Todesspritze, was kein besonders qualvoller Tod ist. Wenn unser Killer wollte, dass er leidet, hätte er sich selbst um ihn gekümmert.«
    Garcia nickte zustimmend. »Das stimmt allerdings.«
    »Was gibt’s noch für Gründe?«
    »Vielleicht wollte er, dass die Ermittlungen aufhören.«
    »Wäre möglich.«
    »Vielleicht wollte er ursprünglich nur sieben Morde begehen.« Garcia goss sich ein Glas Wasser ein. »Nachdem die Morde, die er sich vorgenommen hatte, erledigt waren, wollte er vielleicht, dass die Untersuchung abgeschlossen würde, damit nicht womöglich Jahre später doch noch mal ein Cop zufällig auf irgendein Beweisstück stößt. Wenn er das Ganze jemand anderem anhängt, wird die Akte geschlossen, und er ist raus.«
    »Und jetzt hat er seine Meinung geändert und begeht noch einmal sieben Morde?«
    Garcia zog eine Augenbraue hoch. »Könnte doch sein.«
    »Das überzeugt mich nicht. Der Killer hatte von Anfang an eine klare Agenda, und ich bin mir sicher, dass er der noch immer folgt. Wenn er mit dem fertig ist, was er vorhat, und wir ihn bis dahin nicht geschnappt haben, wird er verschwinden, und wir werden nie wieder irgendwas von ihm hören.« Hunters Ton war düster.
    »Als Farloe verhaftet wurde, gab es da noch einen anderen Verdächtigen? Warst du an irgendjemandem dran?«, fragte Garcia in die eingetretene Stille hinein.
    Hunter schüttelte den Kopf.
    »Du hattest keine heiße Spur, weder eine Person noch sonst irgendwas?«
    »Das hab ich dir doch schon ganz am Anfang gesagt: Wir hatten nichts, keine Verdächtigen, keine Spuren – aber ich weiß, worauf du hinauswillst. Wenn wir an jemandem dran gewesen wären, ihm allmählich näher gekommen wären – dem wahren Täter –, dann hätte uns die Sache mit Farloe von dieser Spur abgelenkt.«
    »Es hätte die Untersuchung schlagartig zum Abschluss gebracht. Warum noch weiter suchen, wenn man einen Verdächtigen inklusive überwältigendem Beweismaterial hat?«
    »Nun, wir hatten aber vor Farloe keinen Verdächtigen.«
    »Das wusste der Killer ja nicht. Es sei denn, er hätte einen Informanten bei der Polizei gehabt.«
    »Nur sehr wenige Leute hier wussten davon, und sie waren alle absolut vertrauenswürdig.«
    »Na gut, aber vielleicht warst du ja doch auf etwas gestoßen, das dem Täter gefährlich werden konnte.«
    Ein Muskel an Hunters Kiefer zuckte. »Wir waren auf überhaupt nichts gestoßen. Das Einzige, was wir hatten, waren sieben Opfer und jede Menge Frust«, sagte Hunter und starrte mit abwesendem Blick aus dem Fenster. »Aber lass uns die Akten trotzdem noch mal durchgehen … vor allem die zwei Monate vor Farloes Verhaftung. Sehen wir uns näher an, was wir hatten und was nicht.«
    »Es gäbe noch eine andere Möglichkeit«, sagte Garcia und blätterte hastig in ein paar Unterlagen auf seinem Schreibtisch.
    »Nämlich?«
    »Wie viel Zeit ist zwischen Farloes Verhaftung und dem ersten neuen Opfer vergangen?«
    »Ungefähr anderthalb Jahre.«
    »Wenn der Killer nun Farloe ans Messer geliefert hat, weil er wusste, dass er eine Zeitlang außer Gefecht sein würde? Also, zum Beispiel, weil er wegen irgendeiner kleineren Sache im Gefängnis saß oder so.«
    Hunter setzte sich und verschränkte die Arme vor der Brust. »Das Problem dabei ist: Er hätte im Voraus wissen müssen, dass er eine Zeitlang außer Gefecht sein würde. Jemandem eine Tat anzuhängen, die er nicht begangen hat, erfordert lange Vorbereitung – wie schon gesagt, er musste ja erst einmal die passende Person finden. So viel Zeit bleibt einem aber nicht, wenn man verhaftet wird. Allerdings …« Hunter deutete mit dem Zeigefinger in Garcias Richtung.
    »Was?«
    »Eine Operation«, sagte Hunter mit hochgezogenen Augenbrauen. »Der Killer könnte eine Operation vor sich gehabt haben. Das hätte er rechtzeitig vorher gewusst.«
    »Aber er war über ein Jahr von der

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