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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Bohnen, Hühnchen und Gemüse –, doch nach gerade mal drei Gabeln voll fing er an, das Essen auf dem Teller herumzuschieben.
    »Stimmt was nicht mit dem Hühnchen?«
    »Doch, doch, Schatz. Du weißt doch, mir schmeckt alles, was du kochst. Ich bin nur doch nicht so hungrig, wie ich dachte.«
    Ohne Vorwarnung vergrub Anna den Kopf in den Händen und fing an zu weinen.
    Garcia war sofort bei ihr und kniete sich neben sie. »Anna, was ist denn?« Er versuchte, die Hände von ihrem Gesicht zu lösen.
    Es dauerte ein paar Augenblicke, bis sie schließlich aufsah. Ihre Augen waren voller Tränen und Trauer. »Ich habe Angst.«
    »Angst? Wovor hast du Angst?«, fragte er betroffen.
    »Davor, was diese neue Arbeit mit dir macht … mit uns macht.«
    »Was meinst du damit?«
    »Sieh dich doch mal an. Seit Wochen schläfst du nicht mehr richtig. Und wenn du doch mal einschläfst, dann dauert es nur Minuten, bis du schweißgebadet und schreiend wieder aufwachst. Du isst kaum noch was. Du hast so viel abgenommen, dass du regelrecht krank aussiehst. Und was mich angeht … du siehst mich überhaupt nicht mehr, geschweige denn, dass du mit mir redest.«
    »Es tut mir leid, Liebling. Du weißt, ich kann dir nichts über die Fälle erzählen, an denen ich arbeite.« Er versuchte sie zu umarmen, doch sie wich zurück.
    »Ich will auch keine Einzelheiten über deine Fälle wissen. Aber du bist allmählich nur noch ein Geist in dieser Wohnung. Ich sehe dich ja kaum noch. Wir machen nichts mehr gemeinsam. Selbst Kleinigkeiten, wie einfach mal zusammen zu essen, sind der reinste Luxus geworden. Du gehst aus dem Haus, bevor die Sonne aufgeht, und kommst erst zu dieser trostlosen Uhrzeit wieder. Jede Nacht, wenn ich dich durch diese Tür kommen sehe, kommt es mir vor, als hättest du wieder ein Stück von deinem Leben da draußen gelassen. Wir werden einander immer fremder. Wie soll das erst in einem halben Jahr oder Jahr werden?«, fragte sie und wischte sich die Tränen von den Wangen.
    Garcia überkam ein unbändiges Bedürfnis, sie zu beschützen. Er wollte sie in die Arme nehmen und ihr versichern, dass es keinen Grund zur Sorge gebe, doch in Wahrheit hatte er selbst Angst. Nicht seinetwegen, aber um alle anderen. Da draußen lief ein Killer herum, dem es Vergnügen bereitete, seinem Opfer größtmögliche Qualen zuzufügen. Ein Killer, dem Rasse, Religion, soziale Schicht und auch alles sonst egal war. Jeder konnte sein nächstes Opfer sein, Anna eingeschlossen. Ein Gefühl von Hilflosigkeit erfasste ihn.
    »Bitte wein nicht, Liebling, es wird alles gut werden«, sagte er und strich Anna sanft übers Haar. »Wir kommen voran mit dem Fall, und mit ein wenig Glück können wir ihn vielleicht bald abschließen.« Garcia war sich nicht sicher, ob er selbst daran glaubte.
    »Es tut mir leid«, sagte sie, noch immer mit tränenerstickter Stimme. »Aber dich hat noch nie ein Fall, an dem du gearbeitet hast, so mitgenommen.«
    Garcia wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Ich habe Angst davor, was dieser Fall mit dir macht. Ich will dich nicht verlieren.« Erneut füllten sich ihre Augen mit Tränen.
    »Du wirst mich nicht verlieren, Liebling. Ich liebe dich.« Er küsste sie auf die Wange und wischte ihr die Tränen ab. »Ich verspreche dir, es wird alles gut.«
    Anna wollte ihm nur zu gerne glauben, doch in seinem Blick lag keine Überzeugung.
    »Komm, lass uns ins Bett gehen«, sagte er und zog sie mit hoch, während er sich aufrichtete.
    Sie schlang die Arme um ihn, und sie küssten sich. »Ich mache schnell noch das Licht im Wohnzimmer aus«, sagte sie.
    »Okay, und ich stelle solange das Geschirr in die Spülmaschine.« Garcia räumte seinen Teller leer und hielt ihn unter den Wasserhahn.
    »Du lieber Himmel!« Annas Schrei kam aus dem Wohnzimmer.
    Garcia ließ den Teller auf der Spülmaschine stehen und rannte zu ihr hinüber. »Was ist los?«, fragte er und lief zu ihr ans Fenster.
    »Da unten stand jemand und hat mich angestarrt.«
    »Was? Wo denn?« Garcia sah angestrengt aus dem Fenster. Die Straße und der Parkplatz waren leer.
    »Da unten, zwischen den zwei Autos.« Sie deutete auf zwei Fahrzeuge, die ein Stück weit die Straße hinunter parkten.
    Garcia sah erneut hin. »Ich kann niemanden sehen. Außerdem ist es ziemlich dunkel da unten. Bist du sicher, dass du jemanden gesehen hast?«
    »Ja. Er hat mich direkt angeschaut.«
    »Ganz sicher?«
    »Ja. Er hat hier heraufgestarrt.«
    »Er? Es war ein Mann?«
    »Ich bin nicht

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