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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Feierlaune. Drogen und Alkohol bestimmten mehr und mehr Johns Leben, bis irgendwann die Streitereien an der Tagesordnung waren, nicht nur privat, sondern auch in aller Öffentlichkeit.
    Nach einer Augustnacht, in der es wieder einmal zu einem heftigen Streit gekommen war, wurde Lindas Leiche in der Küche ihres Hauses gefunden. Sie war mit einem einzigen Revolverschuss, Kaliber . 38 , in den Hinterkopf regelrecht hingerichtet worden. Es gab weder Spuren eines Kampfes oder Einbruchs noch Kratzer oder Blutergüsse an Lindas Händen und Armen, die auf eine Verteidigung hingewiesen hätten. Die Spuren am Tatort und die Tatsache, dass John Spencer nach dem Streit verschwunden und seither nicht wieder aufgetaucht war, machten ihn zum einzigen Tatverdächtigen. Hunter und Wilson wurden mit dem Fall betraut.
    John Spencer wurde einige Tage später gefasst: Er war betrunken und vollgepumpt mit Heroin. Im Verhör stritt er keineswegs ab, in jener Nacht wieder heftig mit seiner Frau gestritten zu haben. Er gab offen zu, dass ihre Ehe zuletzt nicht gut gelaufen war. Er erinnerte sich an den Streit und daran, das Haus aufgebracht und betrunken verlassen zu haben, doch was er in den paar Tagen bis zu seiner Verhaftung getrieben hatte, wusste er nicht mehr. Er hatte kein Alibi. Doch er behauptete unerschütterlich, dass er Linda nie etwas angetan hätte. Schließlich liebe er sie noch immer über alles.
    Mordfälle, in die Hollywoodstars involviert sind, erregen immer eine Menge Publicity, und auch in diesem Fall hatten die Medien im Nu ihre eigene Version der Geschichte kreiert: »BERÜHMTER PLATTENPRODUZENT ERMORDET IN TOBSUCHTSANFALL SEINE SCHÖNE EHEFRAU.« Sogar der Bürgermeister verlangte lautstark nach einer raschen Aufklärung des Falls.
    Die Untersuchungen ergaben, dass John tatsächlich einen Revolver Kaliber . 38 besaß, der jedoch nie gefunden wurde. Auch mangelte es nicht an Zeugen, die die ständigen, unverhohlenen Streitereien zwischen John und Linda bestätigen konnten. Meist sei John derjenige gewesen, der laut herumschrie, während Linda einfach nur weinte. John Spencer ein aufbrausendes Temperament zu attestieren war praktisch ein Kinderspiel.
    Wilson war von Spencers Schuld überzeugt, Hunter hingegen war sich sicher, dass ihnen der Falsche ins Netz gegangen war. In Hunters Augen war John nur ein verängstigter Junge, der zu schnell reich geworden war, und mit Ruhm und Reichtum kamen die Drogen. Er hatte keine gewalttätige Vorgeschichte. In der Schule war er nie besonders aufgefallen – ein normaler, leicht versponnener Jugendlicher, der in zerrissenen Bluejeans herumlief, einen komischen Haarschnitt zur Schau trug und permanent Heavy Metal hörte. Hunter redete wiederholt auf Wilson ein.
    »Na gut, er hat sich mit seiner Frau gestritten. Zeig mir eine Ehe, in der es keinen Streit gibt«, argumentierte Hunter. »Aber er hat Linda bei keiner einzigen dieser lautstarken Auseinandersetzungen geschlagen oder verletzt.«
    »Die Ballistik hat eindeutig bewiesen, dass die Kugel, die Linda getötet hat, aus dem Munitionsvorrat in Johns Schreibtischschublade stammt«, rief Wilson.
    »Das beweist noch lange nicht, dass er auch den Abzug gedrückt hat.«
    »Sämtliche Fasern am Opfer stammen von den Kleidern, die Spencer in der Nacht trug, als er gefunden wurde. Frag irgendwen, der die beiden kannte, und er wird dir bestätigen, dass Spencer ein aufbrausendes Temperament hatte, dass er sie ständig anschrie. Du bist der Psychologe. Du weißt doch, wie solche Sachen eskalieren.«
    »Genau, sie eskalieren. Und zwar allmählich. Aber nicht vom bloßen Anschreien bis zu einem gezielten Schuss in den Hinterkopf in einem einzigen Schritt.«
    »Hör zu, Robert. Ich habe deine Einschätzungen eines Verdächtigen immer respektiert. Sie haben uns viele Male in die richtige Richtung geführt, aber ich vertraue auch meinem Instinkt. Und mein Instinkt sagt mir, dass du diesmal falschliegst.«
    »Der Mann hat eine Chance verdient. Wir sollten mit der Untersuchung noch weitermachen. Vielleicht haben wir irgendwas übersehen.«
    »Wir können nicht weitermachen.« Wilson lachte. »Diese Entscheidung liegt nicht bei uns. Das weißt du ganz genau. Wir haben unseren Teil erledigt. Wir haben die Beweise gesichert und den Verdächtigen festgenommen, hinter dem wir her waren. Überlass den Rest seinen Anwälten.«
    Hunter wusste, was einen Mörder ausmachte, und John Spencer passte einfach nicht ins Bild. Doch seine Meinung allein konnte

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