Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
Vom Netzwerk:
nichts ausrichten. Wilson hatte recht. Es lag nicht mehr in ihren Händen. Sie waren bereits mit fünf weiteren Fällen im Rückstand, und Captain Bolter drohte Hunter, ihn zu suspendieren, wenn er noch mehr Zeit an einen Fall verschwendete, der offiziell abgeschlossen war.
    Die Geschworenen brauchten nicht einmal drei Stunden, um sich auf ein »Schuldig im Sinne der Anklage« zu einigen, so wurde John Spencer zu lebenslanger Haft verurteilt. Und genau das bekam er: Achtundzwanzig Tage nach seiner Verurteilung erhängte sich John mit Hilfe seines Bettlakens in seiner Zelle. Neben ihm fand man eine Notiz: Linda, bald bin ich bei dir. Kein Streit mehr, versprochen .
    Zweiundzwanzig Tage nach John Spencers Selbstmord wurde der Pool-Reiniger der Spencers in Utah in seinem Wagen angehalten. Darin fand man Johns Kaliber-. 38 -Revolver sowie eine Auswahl an Schmuck und Wäsche, die Linda Spencer gehört hatten. Forensische Untersuchungen erbrachten, dass die Kugel, die Linda getötet hatte, aus ebendiesem Revolver abgefeuert worden war. Der Pool-Reiniger gestand wenig später den Mord an ihr.
    Hunter und Wilson gerieten unter heftigen Beschuss seitens der Medien, des Polizeichefs, der internen Ermittler und des Bürgermeisters. Man warf ihnen Nachlässigkeit und unterlassene Sorgfalt bei einer Untersuchung vor. Wäre Captain Bolter nicht für sie eingetreten und hätte einen Teil der Schuld auf sich genommen, hätten sie ihre Dienstmarken abgeben können. Hunter verzieh es sich nie, dass er damals nicht hartnäckig geblieben war, und seine Freundschaft mit Wilson hatte einen schweren Knacks erlitten. All das war sechs Jahre her.

7
     
    W as denn? Was ist da?«, fragte Garcia und trat näher zu seinem Partner, der noch immer kein Wort gesagt hatte. Hunter stand reglos da und starrte auf etwas, das in den Nacken der Frauenleiche eingeritzt war, etwas, das er nie vergessen würde.
    Garcia stellte sich auf die Zehenspitzen, um über Hunters Schulter hinweg einen Blick auf den Nacken der Leiche zu erhaschen, doch was er sah, sagte ihm nichts. Ein eingeritztes Symbol, das er noch nie gesehen hatte. »Was bedeutet es?«, fragte er in der Hoffnung, von irgendjemandem eine Auskunft zu erhalten.
    Schweigen.
    Garcia trat näher. Das Symbol sah aus wie zwei ineinandergeschobene Kreuze, eines richtig herum, das andere auf dem Kopf stehend, wobei die Querbalken relativ weit voneinander entfernt waren, nämlich fast ganz an den Enden des Längsbalkens. Garcia konnte noch immer nichts damit anfangen.
    »Soll das irgendein perverser Scherz sein, Captain?«, fragte Hunter, endlich aus seiner Trance auftauchend.
    »Pervers schon, aber kein Scherz«, entgegnete der Captain mit fester Stimme.
    »Würde vielleicht mal irgendwer die Güte besitzen, mit mir zu reden?«, fragte Garcia mit wachsender Ungeduld.
    »Verdammt!«, stieß Hunter hervor und ließ die Haare der Toten wieder fallen.
    »Hallo!« Garcia wedelte ihm mit der Hand vor den Augen herum. »Ich kann mich nicht daran erinnern, heute Morgen meine Tarnkappe aufgesetzt zu haben. Also, wäre vielleicht irgendwer so nett, mir zu verraten, was zum Teufel hier los ist?« Er klang allmählich ärgerlich.
    Hunter war, als wäre der Raum noch dunkler, die Luft noch drückender geworden. In seinem Kopf pochte es inzwischen so heftig, dass ihm jeder logische Gedanke schwerfiel. Er rieb sich die verklebten Augen in der schwachen Hoffnung, dass dies alles nur ein böser Traum war.
    »Sie setzen am besten mal Ihren Partner ins Bild, Hunter«, sagte Captain Bolter und bereitete damit Hunters Hoffnungen ein jähes Ende.
    »Danke«, bemerkte Garcia, froh, endlich einen Verbündeten gefunden zu haben.
    Hunter ging noch immer nicht auf Garcia ein. »Sie wissen, was das heißt, Captain?«
    »Ich weiß jedenfalls, wonach es aussieht, ja.«
    Hunter fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Die Presse wird sich überschlagen, wenn sie davon Wind bekommt«, fuhr er fort.
    »Für den Augenblick wird die Presse von gar nichts Wind bekommen, darum werde ich mich persönlich kümmern«, versicherte ihm der Captain. »Aber Sie finden besser heraus, ob wir es hier mit dem Original zu tun haben.«
    »Welchem Original?«, rief Garcia.
    Dr. Winston schaltete sich ein. »Also, was auch immer Sie zu tun gedenken, könnten Sie es bitte draußen tun? Ich brauche jetzt die Jungs von der Spurensicherung hier. Ich will nicht noch mehr Zeit verlieren.«
    »Wie lange wird es dauern, bis die hier fertig sind? Bis wir mehr

Weitere Kostenlose Bücher