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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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doppelte Gewicht auf seinem Rücken machte sich jetzt massiv bemerkbar. »Nur noch ein paar Schritte«, murmelte er vor sich hin, doch plötzlich gab sein linkes Knie unter der Last nach. Er stürzte und schlug mit dem Knie auf dem Betonboden auf. Ein brennender Schmerz durchfuhr sein Bein, so heftig, dass ihm ein Moment lang schwindlig wurde. Wertvolle Sekunden verstrichen. Wie durch ein Wunder behielt er noch immer das Kreuz auf dem Rücken.
    Hunter wusste nicht, wie viel Zeit ihm noch blieb. Er hatte Angst, sich umzudrehen und auf die Uhr zu sehen, doch ihm war klar, dass er sich schnellstens wieder aufraffen musste. Er stellte den rechten Fuß fest auf den Boden, und mit einem Schrei stemmte er sich wieder hoch.
    9, 8, 7  …
    Endlich war er bei der Tür. Jetzt musste er erneut das Manöver mit der Hüftdrehung anwenden, um durch die Tür zu kommen, doch diesmal konnte er sich nicht mehr auf sein linkes Bein verlassen. Also versuchte er es mit dem rechten als Standbein und wiederholte die Rotationsbewegung von vorhin noch einmal. Erneut schrie er auf vor Schmerz und betete, dass er noch ein paar Schritte durchhielt, nur noch zwei oder drei. Er schmeckte etwas Bitteres in seinem Mund, während sein Körper unter dem unerträglichen Schmerz zusammenzubrechen drohte. Hunter spürte, wie sein Griff um das Kreuz sich lockerte – er drohte, es zu verlieren.
    Nur noch ein Schritt.  
    Mit allerletzter Kraft schob er sich samt Kreuz durch den Türrahmen.
    Die Zeit war um.
    Hunter ließ die schwere Eisentür hinter sich ins Schloss krachen und hoffte, dass sie dick genug wäre, um die Wucht der Explosion abzuhalten. Er ließ das Kreuz zu Boden sinken und warf sich über seinen Partner, um ihn mit seinem Körper zu schützen. Dann schloss er die Augen und wartete, dass die Sprengladung hochging.

59
     
    D er Krankenwagen kam mit quietschenden Reifen vor dem Eingang zur Notaufnahme zum Stehen. Drei Schwestern standen bereit, um die Patienten in Empfang zu nehmen. Sie sahen mit entsetzten Mienen zu, wie die erste Trage herausgeschoben wurde. Ein halbnackter Mann mit einer Dornenkrone aus Stacheldraht auf dem Kopf war an ein lebensgroßes Holzkreuz genagelt. Aus seinen offenen Wunden lief Blut.
    »Herr im Himmel …«, entfuhr es der Schwester, die als Erste bei der Trage war.
    Der zweite Mann war über und über mit einer feinen grauen Staubschicht bedeckt, als wäre er unter den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes hervorgezogen worden.
    »Ich bin okay, lasst mich in Ruhe. Kümmert euch um ihn«, schrie der zweite Patient. Hunter versuchte, sich aufzusetzen, wurde jedoch von den Sanitätern daran gehindert. »Nehmt eure Finger weg.«
    »Sir, man kümmert sich bereits um Ihren Freund. Bitte beruhigen Sie sich. Sie müssen sich von einem Arzt untersuchen lassen. Es wird alles gut.«
    Hunter beobachtete schweigend, wie die Schwestern mit Garcia durch die Doppeltüren am Ende des Korridors verschwanden.
     
    Er schlug die Augen auf und versuchte zu verstehen, was vor sich ging. Ein paar Sekunden lang verschwamm alles, dann fielen ihm die weißen Wände auf. Alles drehte sich, und er hatte furchtbaren Durst.
    »Sie sind wach, das ist gut«, sagte eine sanfte, beruhigende Frauenstimme.
    Mit großer Mühe drehte er den Kopf in ihre Richtung. Eine kleine, mollige Schwester mit kurzen schwarzen Haaren blickte auf ihn herunter.
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Durstig.«
    »Hier …« Sie goss Wasser aus einem Aluminiumkrug neben seinem Bett in eine Plastiktasse und reichte sie ihm. Hunter trank gierig, doch als das Wasser durch seine Kehle rann, brannte es heftig. Er verzog vor Schmerz das Gesicht.
    »Alles in Ordnung?«, fragte die Schwester besorgt.
    »Der Hals brennt«, flüsterte er schwach.
    »Das ist normal. Ich werde jetzt Ihre Temperatur messen«, sagte sie und hielt ihm ein dünnes Thermometer vor den Mund.
    »Ich habe kein Fieber«, wehrte Hunter ab und schob das Thermometer weg. Endlich fiel ihm wieder ein, wo er war und was passiert war. Er versuchte sich aufzusetzen, doch der Raum vollführte auf einmal einen Salto rückwärts.
    »Wow!«
    »Langsam, Sir«, mahnte die Schwester und legte ihm eine Hand auf die Brust. »Sie müssen sich ausruhen.«
    »Das Einzige, was ich muss, ist so schnell wie möglich hier raus.«
    »Später vielleicht. Jetzt müssen Sie sich erst einmal versorgen lassen.«
    »Nein, hören Sie mir zu. Mein Freund … wie geht es ihm?«
    »Welcher Freund?«
    »Der, der an ein verdammtes Kreuz

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