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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Boden. Seine Hände und sein Hemd waren voller Blut.
    Hunter war ebenfalls wieder auf den Füßen und hatte seine Waffe im Anschlag. »Okay, ihr legt jetzt alle schön die Waffen ab.«
    D-Kings Gewehrlauf richtete sich sofort auf Hunter, der von Jerome ebenso. »Lassen Sie doch jetzt diesen Mist, Detective. Womöglich verstecken sich da hinten noch mehr Leute. Ich habe nichts gegen Sie, noch nicht jedenfalls, aber wenn es sein muss, knalle ich Sie über den Haufen wie einen räudigen Hund. Sie sind hier immer noch in der Unterzahl, denken Sie dran.«
    Hunter zielte noch immer auf D-King. Der Abzugsmechanismus seiner Wildey-Survivor-Pistole war leichter eingestellt als normal. Diese Tatsache, und das Wissen, dass der durchschnittliche Abzugswiderstand einer Doppelflinte ungefähr um 250 Gramm schwerer war als bei den meisten Pistolen, bedeuteten, dass Hunter seinen Schuss wenigstens eine Sekunde schneller abgeben konnte als D-King. Jerome mit seiner Uzi dagegen stellte ein größeres Problem dar. Allerdings waren die beiden nicht seine Gegner. Hunter hatte wahrlich kein Interesse daran, noch eine Schießerei zu beginnen. Und vor allem hatte er kein Interesse daran, sich wegen dieser drei nackten Mistkerle da erschießen zu lassen. Er senkte den Lauf seiner Waffe.
    »Okay, sichern wir erst einmal dieses Dreckloch.«
    »Warren, was ist los mit dir, Junge? Bist du getroffen?«, rief D-King, ohne sein ursprüngliches Ziel aus den Augen zu lassen.
    Warren stöhnte auf wie ein verwundetes Tier, ein Zeichen, dass er noch lebte.
    »Der hier ist tot«, verkündete Jerome, der zu dem leblosen Körper des Angreifers in der Türöffnung getreten war.
    D-King wandte sich an die drei gefesselten Männer. »Stecken da noch andere, wo dieser Motherfucker herkam?«
    Keine Antwort.
    »Ist noch jemand in dem Raum da?«, fragte er und drückte dem tätowierten Kerl den Lauf seiner Waffe an den Kopf.
    »Nein.« Die Antwort kam von dem kleinsten der drei.
    D-King gab Jerome, der eben ein neues Magazin in seine Maschinenpistole einlegte, ein Zeichen, und der Leibwächter trat in den angrenzenden Raum. »Alles sauber hier«, ertönte wenige Sekunden später sein Ruf.
    »Ich muss nach Warren sehen. Jerome, du hältst Hunter in Schach.«
    Jerome drehte sich wieder zu ihnen um und richtete seine Maschinenpistole auf Hunter, der die Freundlichkeit erwiderte.
    D-King legte seine Waffe auf den Boden und kniete sich neben Warren.
    »Okay, lass mal sehen, Mann. Nimm die Hände weg.«
    Widerwillig löste Warren die Hände von seinem Gesicht. D-King wischte mit seinem Hemd das Blut etwas ab, um Genaueres erkennen zu können. Er entdeckte zwei Schnittwunden in der Haut, eine auf der Stirn, die andere an der linken Wange.
    »Keine Einschüsse«, stellte D-King fest. »Du bist nicht getroffen. Sieht nach Splittern von der Wand aus. Das überlebst du.« Er zog sein Hemd aus und drückte es Warren in die Hand. »Hier, halt das auf die Wunden.«
    »Boss, das sollten Sie sich mal ansehen.«
    Etwas an Jeromes Ton beunruhigte D-King.
    »Was denn?«
    »Das müssen Sie selbst sehen.«

64
     
    D -King hob seine Waffe auf und ging zu Jerome, der immer noch neben der neuen Tür stand. Dort blieb er wie angewurzelt stehen, den Blick forschend in das hintere Zimmer gerichtet. »Was zum Teufel …?«, flüsterte er, ohne den Satz zu vollenden. »Hunter, das sollten Sie sich ansehen.«
    Hunter trat vorsichtig zu ihnen.
    Das hintere Zimmer war in einem wesentlich besseren Zustand als das, in dem sie sich befanden. Die Decke war blau gestrichen und mit fluoreszierenden Sternen beklebt, so dass es aussah wie ein funkelnder Nachthimmel. Die Wände waren sogar noch bunter: Sie waren über und über mit Zeichnungen bedeckt – Drachen, Zauberer, Pferde, Kobolde … An einer Wand stand ein Holzregal mit einer umfangreichen Spielzeugsammlung – Puppen, Autos, Actionfiguren –, und auf dem Boden lag weiteres Spielzeug verstreut. Ein großes Schaukelpferd stand links neben der Tür. An einer Wand war eine Kamera aufgestellt.
    Hunter spürte, wie sich seine Brust zusammenzog. Er richtete die Augen auf D-King, der mit fassungslosem Ausdruck in den Raum schaute.
    »Kinder«, flüsterte Hunter. Der Zorn in seiner Stimme war so deutlich, als hätte er laut gebrüllt.
    D-King starrte immer noch wie gebannt in den Raum. Es dauerte eine ganze Weile, bis er endlich den Blick davon lösen und Hunter ansehen konnte. »Kinder?« D-Kings Stimme erstarb mitten im Wort. »Kinder?«

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