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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Slater zu einer Hunderennbahn gefahren wäre, hätte er an einem Abend mit dem Auto hin- und wieder zurückkommen müssen. Arizona ist zu weit.«
    »Das heißt also, falls er doch wieder gespielt hat, dann übers Internet oder übers Telefon.«
    »Und das wiederum heißt, dass der Killer ihn nicht auf einer Hunderennbahn ausgewählt haben kann.«
    »Wir müssen herausfinden, wo er in der Nacht war, als er verschleppt wurde. Wir wissen, dass Jenny Farnborough in einem Nachtclub war«, sagte Garcia und stand wieder auf.
    »Wir sollten uns noch mal den großen hageren Kerl mit dem schütteren Haar aus der Kanzlei vorknöpfen, wie hieß der noch mal?«
    »Peterson, Vorname weiß ich nicht mehr«, sagte Garcia. »Warum gerade den?«
    »Weil der mehr weiß, als er uns gesagt hat.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Hunter lächelte Garcia selbstsicher an. »Er war nervös. Die ganzen typischen Anzeichen waren da: Vermeiden von Blickkontakt, feuchte Hände, ein gewisses Unbehagen bei sämtlichen Antworten und dieses verärgerte Herumkauen auf der Unterlippe, jedes Mal, wenn wir eine klare Antwort von ihm wollten. Glaub mir, der weiß mehr, als er zugibt.«
    »Ein Überraschungsbesuch bei ihm zu Hause also?«
    Hunter nickte mit einem listigen Lächeln. »Am besten morgen, am Sonntag. Da erwischt man die Leute immer unvorbereitet.«
    Garcias Augen ruhten wieder auf den Fotos. Da war noch ein Gedanke, der ihm im Kopf herumging. »Glaubst du, sie kannten sich?«
    Die Frage kam für Hunter überraschend, und er dachte eine Weile nach. »Vielleicht. Sie war eine Edelprostituierte. Wenn er seine Frau betrog, und diese Möglichkeit besteht nach wie vor, dann käme sie durchaus in Frage. Jedenfalls hatte er genug Geld, um sie sich zu leisten.«
    »Genau das dachte ich auch.«
    »Dann sollten wir dem nachgehen. Und ich habe auch schon eine Idee, an wen wir uns da wenden.«
    »Und zwar? D-King rückt keine Liste mit Jennys Kunden heraus, und bestimmt denkst du jetzt nicht an seinen Gorilla.«
    »Nein, wir fragen eins von D-Kings Mädchen.«
    Auf die Idee war Garcia noch gar nicht gekommen.
    »Apropos – was haben wir eigentlich inzwischen über unser erstes Opfer? Gibt’s da schon eine Akte?«, fragte Hunter.
    »So würde ich das nicht nennen.« Garcia ging wieder zum Schreibtisch. Noch nie hatte Hunter so einen ordentlichen Schreibtisch gesehen. Links neben Garcias Monitor lagen drei ordentliche Papierstapel. Sämtliche Stifte steckten, nach Farben sortiert, in Bechern der entsprechenden Farbe. Telefon und Faxgerät waren wie mit dem Lineal ausgerichtet, und nirgends war auch nur ein Staubkorn zu sehen. Nichts lag wahllos herum. Alles an Hunters Partner schien auf Strukturiertheit und Effizienz ausgerichtet.
    »Farnborough ist zwar nicht gerade ein sehr häufiger Name, aber doch häufig genug, um die Suche schwierig zu gestalten«, berichtete Garcia. »D-King konnte uns ja nicht mit Sicherheit sagen, woher sie kam. Er hat Idaho und Utah erwähnt, also habe ich damit angefangen. Eine erste Suche hat in beiden Staaten insgesamt sechsunddreißig Farnboroughs ergeben. Zurzeit kontaktiere ich nach und nach die Sheriffs der entsprechenden Städte und Ortschaften, bisher ohne Ergebnis.«
    »Und wenn D-King mit Idaho und Utah falschlag?«, fragte Hunter.
    »Nun, dann wird die Suche noch viel langwieriger. Wahrscheinlich ist sie aus irgendeinem Nest abgehauen, um der nächste Hollywoodstar zu werden.«
    »Tun sie das nicht alle?«, fragte Hunter trocken.
    »Als das nicht funktionierte, landete sie bei unserem Ekelpaket D-King und wurde Prostituierte.«
    »Willkommen in Hollywood.«
    Garcia nickte.
    »Über die DNA ist also keine Identifizierung möglich?«
    »Nicht, solange wir nicht ihre Familie ausfindig gemacht haben.«
    »Und mit dem Gebiss können wir auch nicht viel anfangen.«
    »Dafür hat der Killer gesorgt.«
    Sie schwiegen eine Weile und starrten erneut die Fotos an. Hunter trank seinen Kaffee aus und warf einen Blick auf seine Uhr: Viertel nach fünf. Er griff nach seiner Jacke, die über dem Stuhlrücken hing, und überprüfte wie immer die Taschen.
    »Du gehst?«, fragte Garcia beinahe überrascht.
    »Ich habe eine Einladung zum Abendessen und bin sowieso schon zu spät dran. Außerdem sollten wir hin und wieder zumindest versuchen, Abstand zu dem Fall zu kriegen, und sei es auch nur für ein paar Stunden. Geh nach Hause zu deiner Frau, kocht euch was Schönes, führ sie aus, geh mit ihr ins Bett … die arme Frau.«
    Garcia

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