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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Dass George eine Affäre hatte? Dass er mich angelogen hat, um die Dienstagabende mit einer anderen Frau zu verbringen?«
    »Es tut mir leid, aber wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, Catherine. Und solche Sachen sind in
    L. A. an der Tagesordnung.«
    »Aber George war nicht aus L.A. Er war ein guter Mensch und Ehemann. Er hat mich respektiert. Wir haben eine gute Ehe geführt.« Sie musste innehalten und nach einem neuen Taschentuch greifen, da ihr die Tränen inzwischen ungehemmt übers Gesicht liefen. »Warum tun Sie das? Sie sollten da draußen sein und dieses Monster jagen, das meinem Mann so etwas angetan hat, anstatt ihm zu unterstellen, er wäre mir untreu gewesen.«
    »Ich … Es tut mir sehr leid«, sagte Hunter. Er fühlte sich furchtbar wegen dem, was er gerade gesagt hatte. »Ich versichere Ihnen, wir tun alles, was in unserer Macht steht.«
    »Absolut …«, stimmte auch Garcia ein. Beide saßen eine Weile schweigend da. Catherines Verzweiflung war so ansteckend, dass das Zimmer klein und düster wirkte.
    »Man hat mir gesagt, dass er umgebracht wurde und was man ihm angetan hat. Aber wie kann das sein?«, fragte sie in fast hysterischem Tonfall. »George wurde nicht erschossen und nicht erstochen, sondern mit einem tödlichen Virus infiziert. Wer bringt einen Menschen auf eine solche Weise um? Und weshalb?« Sie sackte völlig in sich zusammen, barg das Gesicht in den Händen und weinte so heftig, dass ihr ganzer Körper bebte.
    Hunter wünschte sich, ihr wenigstens etwas Trost spenden zu können. Wie hätte er ihr erzählen können, dass er seit über zwei Jahren hinter diesem Killer her war und noch nichts in der Hand hatte, um ihn zu fassen?
    »Es tut mir wirklich leid«, sagte Hunter, da ihm nichts Besseres einfiel.
    »Catherine«, übernahm Garcia das Wort. »Wir behaupten nicht, dass wir alle Antworten kennen, aber ich gebe Ihnen mein Wort, dass wir nicht ruhen werden, bis wir den Kerl gefunden haben.«
    »Entschuldigen Sie bitte, aber das war alles etwas zu viel für mich. Ich habe ihn sehr geliebt«, brachte Catherine zwischen Schluchzern hervor.
    »Selbstverständlich. Wir werden Sie jetzt auch nicht länger belästigen. Nur eine letzte Frage noch«, sagte Hunter und trat zu ihr. »Haben Sie dieses Symbol schon einmal irgendwo gesehen?« Er zeigte ihr eine Zeichnung des Doppelkreuzes.
    Sie starrte es ein paar Sekunden lang an.
    »Nein … noch nie … was ist das?«
    »Wahrscheinlich nichts Wichtiges. Wir haben es im Park unweit vom Wagen Ihres Mannes gefunden und uns gefragt, ob es für Sie oder ihn wohl eine Bedeutung besitzt. Wenn Sie irgendetwas brauchen, Catherine, oder einfach nur reden wollen, dann können Sie mich jederzeit anrufen, okay?« Er reichte ihr seine Karte.
    »Danke«, sagte sie flüsternd.
    »Wir finden den Weg hinaus.«

34
     
    H unter goss sich noch eine Tasse Kaffee aus der Maschine in ihrem Büro ein. Garcia kochte ihn mit einer besonderen brasilianischen Mischung, die er direkt aus Minas Gerais importierte. Die Pflanzen waren sorgfältiger gesetzt und die Bohnen bei niedrigerer Temperatur geröstet, was ein Überrösten verhinderte und für einen kräftigen und doch milden Geschmack sorgte. Hunter war sofort zum Fan geworden.
    Er nahm einen Schluck und stellte sich neben Garcia, der die Pinnwand mit den Fotos betrachtete. Das Foto von George Slater war das letzte in der Reihe.
    »Was hatte er zu verbergen?«, überlegte Garcia laut, während er geistesabwesend seine Unterlippe mit Daumen und Zeigefinger massierte.
    »Eines steht jedenfalls fest: Eine Pokerrunde am Dienstagabend gab es nicht«, bemerkte Hunter.
    »Mhm, aber was hat er stattdessen getrieben? Mein erster Impuls war, er betrügt seine Frau, aber …«
    »Aber jetzt, wo sie die Hunderennen erwähnt hat …«
    »Genau. Das kann kein Zufall sein. Der Killer wusste davon.«
    »Stimmt. Also stellt sich die Frage, ob Slater immer noch Wetten abschloss oder ob der Killer auf seine Vergangenheit reagiert hat.«
    »Ja. Das müssen wir herausfinden.«
    »Lucas meinte doch, Hunderennen sind in Kalifornien verboten.«
    »Ja. Warum?«
    »Welches ist der nächstgelegene Bundesstaat, in dem sie erlaubt sind?«
    »Das lässt sich leicht herausfinden. Gib mir eine Minute.« Garcia ging zurück an seinen Schreibtisch und setzte sich vor den Computer. Nach ein paar Mausklicks und wenigen Tastenanschlägen rief er: »Arizona.«
    Hunter kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe. »Das ist zu weit weg. Wenn

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