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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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ungehinderten Blick über das gesamte Wohnzimmer unten. Neun oder zehn Leute lagen verstreut auf dem antiken Mobiliar und den Teppichen herum. Einer war über dem Flügel eingeschlafen. Zwei unbekleidete Nutten schliefen auf dem Boden daneben. Offenbar waren alle noch komplett weggetreten. Martin ging schwankend zur Treppe, vorbei an einem leeren Zimmer zu seiner rechten. Muss wohl das Fernsehzimmer sein , ging es ihm durch den Kopf, als er einen Blick hineinwarf. Er hielt sich am Treppengeländer fest und ging langsam, Schritt für Schritt, nach unten. Dort angekommen, fiel ihm auf, wie hungrig er war.
    »Wo zum Teufel ist in diesem Schuppen die Küche?«, sagte er laut, während sein Blick durch das eigenwillig eingerichtete Wohnzimmer schweifte. Aus einem Raum am Ende eines kleinen Flurs links neben der Treppe hörte er Geräusche. »Scheint ja doch schon jemand auf zu sein.«
    Wie betrunken stolperte Martin zu der Tür. Er versuchte sie aufzuschieben, doch sie bewegte sich kaum. Er war sich nicht sicher, ob sie klemmte oder ob er nur nicht kräftig genug gedrückt hatte. Er trat einen Schritt zurück und versuchte es erneut, diesmal indem er sich mit der rechten Schulter gegen die Tür warf und dabei jedes bisschen Energie, das er besaß, mobilisierte. Die Tür schwang auf, und Martin stürzte in hohem Bogen zu Boden.
    »Hey, Mann, bist du okay?« Duane, Martins bester Freund, saß mit einer Zwei-Liter-Flasche Wasser vor sich in der Küche.
    Langsam sammelte Martin seine Gliedmaßen wieder ein und kämpfte sich vom Boden auf. Die großzügige Küche war im Gegensatz zum Rest des Hauses in einem freundlichen, modernen Stil eingerichtet. Der schwarze italienische Marmor der Anrichte bildete einen reizvollen Kontrast zu den glänzenden Chromtüren des doppeltbreiten Kühlschranks. Eine bombastische Sammlung von Töpfen und Pfannen hing über dem Tisch, an dem Duane saß.
    »Bist du der Einzige, der schon auf den Beinen ist?«, fragte Duane. Er klang ziemlich überdreht.
    »Hab noch niemand gesehen außer dir. Ich bin allerdings auch erst vor zehn Minuten aufgetaucht.«
    »Hast du dich hier mal umgesehen? Das ist echt irre. Mehr wie ein Museum als ein Haus, von der Küche mal abgesehen. Der Besitzer scheint ’nen Mittelaltertick zu haben. Überall dieses Zeug, die reinste Seuche.« Duanes Worte kamen in einem schnellen Stakkatorhythmus, wie aus einem Maschinengewehr.
    »Und das findest du irre?« Martins Ton machte klar, dass er nicht dieser Meinung war.
    »Na ja, es ist zumindest mal was anderes.«
    Martin interessierte Duanes Einschätzung des Hauses herzlich wenig. Sein Blick wanderte suchend in der Küche umher. »Gibt’s hier irgendwas zu essen?«, fragte er.
    »Ja, Mann, ganze Berge. Schau mal in den Kühlschrank.«
    Als Martin die Kühlschranktür aufmachte, empfing ihn eine Riesenauswahl an Fastfood. Von Donuts über Marshmallows bis zu Hotdogs und Brathähnchen – ein Paradies für einen hungrigen Magen. Er schnappte sich ein Glas Erdnussbutter und eins mit Marmelade, dazu zwei Dosen Limonade und eine Tüte Marshmallows. »Wie steht’s mit Brot?«, fragte er seinen Kumpel.
    »Da drüben.« Duane deutete auf einen Brotkasten auf der Anrichte.
    Martin griff sich gierig mehrere Scheiben. In der Spüle fand er ein Messer und bestrich sich die Brotscheiben dick mit Erdnussbutter und Marmelade.
    »Mann, übertreib’s nicht mit der Marmelade«, kommentierte Duane kichernd. »Auf was bist du, Hasch?«
    »Keine Ahnung. Hab ein paar Pillen eingeworfen, die oben auf dem Nachttisch lagen«, sagte Martin zwischen gierigen Bissen. Ein Klecks Marmelade lief ihm im Mundwinkel herunter.
    »Auf’m Trip?«
    »Höllisch, ja. Und du?«
    »Nee, Mann. Bin auf Dust. Hab kein Auge zugetan, seit wir hier sind. Bin immer noch voll aufgedreht.«
    »Wann sind wir denn hergekommen?«, fragte Martin.
    »Scheiße, Mann, du bist echt auf’m Trip. Freitagabend«, antwortete Duane lachend.
    »Und was für’n Tag ist heute?«
    Duane lachte noch lauter. »Sonntag früh. Ziemlich früh.«
    »Wow, dann bist du seit zwei Nächten und einem Tag wach.«
    »Ohne Scheiß, Mann.« Duane sah richtig stolz aus.
    Martin schüttelte missbilligend den Kopf, nahm sich eine Handvoll Marshmallows und ging zurück zum Brotkasten. »Magst du ein Sandwich mit Erdnussbutter und Marmelade?«, bot er an.
    »Nee, Mann, hab keinen Hunger. Aber hau ruhig rein.«
    Martin schmierte sich noch ein Sandwich, diesmal mit noch mehr Marmelade.
    »Hey, Martin, ich hab

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