Der Kruzifix-Killer
schlug ihr mit der Hand so heftig auf die linke Wange, dass es sie von dem Stuhl hob.
»Hör auf, dich zu wehren, Schlampe.«
Er wandte sich zu dem anderen Mann um, der ihm ein Springmesser reichte. Ganz langsam fuhr er der Frau damit über die rechte Wange. Als sie das kalte Metall spürte, stieß sie einen entsetzten Schrei aus. Tränen rannen ihr unter der Augenbinde hervor. Der Mann richtete das Messer auf ihre Bluse. Mit einer raschen Handbewegung riss er sie ihr vom Leib. Zwischen ihren Brüsten bildete sich ein roter Blutstropfen, wo das Messer ihr die Haut aufgeritzt hatte. Ein angstvolles Wimmern drang aus ihrer Kehle, das sofort mit einem erneuten Schlag ins Gesicht beantwortet wurde.
»Halt’s Maul, Hure.«
Der zweite Mann trat nun ebenfalls zu ihr, spreizte ihr mit Gewalt die Beine und schlitzte ihr den Minirock auf, unter dem ein durchsichtiger roter Slip zum Vorschein kam. Er schien feucht zu sein, was Martin erregte und dazu veranlasste, sich eine bequemere Sitzposition zu suchen.
Die beiden Männer in dem Film fuhren fort, die Frau zu berühren und ihre Erektionen an ihrem Körper zu reiben. Ihre Aktionen wurden immer brutaler, zeitweise schien die Gewalt zu eskalieren. Trotzdem genoss Martin jede Sekunde des Films. Bis die letzte Szene kam.
Einer der beiden Männer stand jetzt hinter der Frau, die, inzwischen nackt und nicht mehr am Stuhl gefesselt, von den beiden Männern mehrmals vergewaltigt worden war. Auf einmal wurde ihr die Augenbinde abgerissen. Sie blinzelte panisch und versuchte, in dem grellen Licht etwas zu erkennen. Schließlich fokussierte sich ihr Blick, und sie sah den Mann an, der direkt vor ihr stand. Ein Ausdruck des Wiedererkennens stellte sich ein, unmittelbar gefolgt von aufflackernder Angst. Ihr panischer Gesichtsausdruck spiegelte sich plötzlich auch auf Martins Gesicht wieder.
»Heiliger Himmel!«, rief er und sprang auf. Er zitterte auf einmal selbst vor Angst.
Ohne Vorwarnung wurde ihr der Kopf nach hinten gerissen, so dass ihre Kehle frei lag. Plötzlich war das blitzende Messer da. Ihre Augen verdüsterten sich, als sie verstand, was gleich geschehen würde. Es war zwecklos, sich noch zu wehren.
»Mann, was is’n das für eine Scheiße?« Martins Augen waren vor Schreck weit aufgerissen. Seine Erregung hatte sich schlagartig in Entsetzen verwandelt.
Ein rascher, glatter Schnitt, und ihr Hals riss von links nach rechts auf. Dunkles, warmes Blut spritzte zunächst heraus und lief dann in Strömen an ihr hinunter. Martin und Duane hatten noch nie so viel Blut gesehen. Der Mann hinter ihr zog immer noch ihren Kopf nach hinten, während die Kamera den sterbenden Blick in ihren Augen heranzoomte. Lachen war die einzige Geräuschkulisse.
»Heilige Scheiße … Was zum Teufel …?«, schrie Martin hysterisch.
Duane war inzwischen ebenfalls aufgesprungen. Sein geschockter Blick hing wie gebannt am Bildschirm.
»Das ist ein Snuff-Movie! Du servierst mir ein Scheiß-Snuff-Movie?!« Martin hatte sich zu Duane umgedreht.
»Mann, das wusste ich nicht«, erwiderte Duane und wich einen Schritt zurück. »Die haben mir bloß gesagt, es wär ein Hardcore-Porno«, erwiderte er schwach. Seine Stimme klang unsicher.
»Hardcore?«, schrie Martin. »Sie ist tot, Duane. Ermordet vor unseren Augen. Das kann man wohl sagen, dass das Scheißhardcore ist.« Martin rieb sich mit zitternden Händen das Gesicht, als wollte er das, was er eben gesehen hatte, wegwischen. »Wer sind die ?«
»Was?« Duane schaute verwirrt drein.
»Du hast gerade gesagt, die hätten dir gesagt, es wäre ein Hardcore-Porno. Wer zum Teufel sind die ? Von wem hast du das?«
»Nur so Kontakte. Die Art Leute, von denen man Drogen und Mädchen kriegt.«
»Meine Art Leute ist das jedenfalls nicht«, schrie Martin nervös, ging zum DVD-Player und holte die Disc heraus. Seine Hände zitterten noch immer.
»Was regst du dich überhaupt so auf, Mann, das hat doch nichts mit uns zu tun. Sehen wir zu, dass wir die DVD loswerden, und vergessen das Ganze.«
»Das kann ich nicht, Duane.«
»Und warum nicht?«
»Weil ich sie kannte.«
37
W as? Was meinst du damit, du hast das schon mal gesehen? Wo? Wann?« Hunters Stimme stieg schlagartig um einige Dezibel an.
»Ich weiß nicht mehr genau. Vor vielleicht drei, vier Monaten«, sagte Isabella in beiläufigem Ton. »Willst du nicht frühstücken?«
Hunter war der Appetit vergangen. »Vergiss das Frühstück. Ich muss wissen, wo du dieses Zeichen schon mal
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