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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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einem schmerzlichen und zugleich durchdringenden Blick. »Ja, das habe ich getan. Aber inzwischen weiß ich, dass das offenbar nicht richtig war. Die routinemäßige Autopsie von Detective-Sergeant Wojinski hat Spuren von Digitalis und Zeus zu Tage gefördert. «
    »Zeus.« Jetzt erhob sich auch Eve von ihrem Platz. »Frank hat keine Drogen genommen, Commander. Abgesehen davon, wer und was er war, kann man eine chemische Droge wie Zeus nicht nehmen, ohne dass irgendwer es merkt. Man sieht es an den Augen und an der Veränderung, die die Persönlichkeit durchmacht. Wenn er Zeus genommen hätte, hätte jeder Cop in seiner Abteilung es gewusst. Und das Drogenscanning hätte es gezeigt. Den Pathologen muss ein Fehler unterlaufen sein.«
    Um nicht im Zimmer auf und ab zu laufen, vergrub sie die Hände in den Taschen. »Ja, es gibt Cops, die das Zeug nehmen, und es gibt Cops, die meinen, ihre Dienstmarke schütze sie vor dem Zugriff durch das Gesetz. Aber Frank bestimmt nicht. Nie im Leben war er einer von diesen unsauberen Typen.«
    »Aber die Spuren der Drogen waren da, Lieutenant. Ebenso wie Spuren anderer Chemikalien, so genannter Designer-Klons. Die Mischung dieser Chemikalien hat zu dem plötzlichen Herzstillstand und dadurch zu seinem Tod geführt.«
    »Sie vermuten, dass er eine Überdosis genommen oder Selbstmord begangen hat?« Sie schüttelte den Kopf. »Absolut unmöglich.«
    »Ich wiederhole, die Spuren der Drogen waren da.«
    »Dann muss es dafür einen Grund gegeben haben. Digitalis?« Sie runzelte die Stirn. »Das ist ein Herzmittel, nicht wahr? Sie sagen, er hätte sich vor ein paar Wochen ärztlich untersuchen lassen. Weshalb wurden seine Herzprobleme dabei nicht entdeckt?«
    Nach wie vor fixierte Whitney sie. »Franks bester Freund bei der Polizei ist der beste elektronische Ermittler der gesamten Stadt.«
    »Feeney?« Unweigerlich machte Eve zwei Schritte nach vorn. »Sie denken, Feeney hätte ihn gedeckt und seine Akte manipuliert? Verdammt, Commander.«
    »Es ist eine Möglichkeit, die ich nicht einfach ignorieren kann«, erklärte Whitney tonlos. »Ebenso wenig wie Sie. Freundschaft kann einen Schatten auf das Urteilsvermögen eines Menschen werfen. Ich vertraue darauf, dass Ihre Freundschaft zu Feeney in diesem Fall nicht ebenfalls einen Schatten auf Ihr Urteilsvermögen wirft. «
    Er kehrte zurück hinter seinen Schreibtisch, in die Position der Autoritätsperson. »Diesen Vorwürfen und Verdächtigungen muss gründlich nachgegangen werden. Ich möchte, dass am Ende der Ermittlungen keine Frage mehr offen bleibt.«
    Inzwischen hatte sie das Gefühl, als würden ihre Magenwände von Salzsäure verätzt. »Sie wollen, dass ich gegen Kollegen von mir ermittle. Von denen einer tot ist und eine trauernde Familie hinterlassen hat, während der andere mich ausgebildet hat und heute einer meiner besten Freunde…« – sie stemmte sich mit beiden Händen auf der Schreibtischplatte ab – »und auch einer Ihrer besten Freunde ist.«
    Er hatte ihren Zorn erwartet, hatte ihn bereits im Vorfeld akzeptiert. Ebenso wie er von ihr erwartete, dass sie diese Arbeit trotzdem übernahm. »Wäre es Ihnen lieber, wenn ich die Ermittlungen jemandem übertrüge, dem die beiden egal sind?« Er zog eine seiner Brauen in die Höhe. »Ich will, dass die Ermittlungen in aller Stille durchgeführt werden und dass sämtliche Beweisstücke und Aufzeichnungen ausschließlich durch mich eingesehen werden können. Vielleicht wird es irgendwann erforderlich für Sie, mit der Familie von Detective-Sergeant Wojinski in Kontakt zu treten. Ich vertraue darauf, dass Sie dabei möglichst diskret und taktvoll zu Werke gehen. Es besteht keine Notwendigkeit, ihre Trauer um Frank zu verstärken.«
    »Und wenn ich etwas finde, durch das sein Leben im Dienst der Öffentlichkeit in den Schmutz gezogen wird?«
    »Die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise läge dann bei mir. «
    Sie richtete sich zu ihrer ganzen Größe auf. »Das, worum Sie mich da bitten, ist so ziemlich das Schlimmste, was eine Polizistin tun kann.«
    »Ich gebe Ihnen den Befehl«, verbesserte Whitney. »Das sollte es leichter für Sie machen, Lieutenant.« Er reichte ihr zwei versiegelte Disketten. »Gucken Sie sich die Dinger am besten bei sich zu Hause an. Sämtliche Übertragungen in dieser Angelegenheit dürfen ausschließlich von Ihrem Privatcomputer an meinen Privatcomputer erfolgen. Es darf nichts über die Zentrale laufen, bis ich es Ihnen sage. So, und jetzt

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