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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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vor. Rache ist ein starkes Motiv und wenn Satanisten mit einem Ritualmesser im Körper enden, darf sie dabei nicht außer Acht gelassen werden.« Unfähig, der Versuchung zu widerstehen, fuhr sich Eve mit der Zunge über die Zähne und erklärte gespielt arglos: »Aber ich nehme an, sie würde ihre Opfer eher verfluchen.«
    »Überprüfen Sie die Nägel und die Haare der bisherigen und sämtlicher möglichen zukünftigen Opfer. Falls bei der Sache ein Fluch im Spiel ist, müssten ihnen kurz vor ihrem Tod die Nägel oder Haare geschnitten worden sein.«
    »Ach ja? Dann sehe ich sie mir mal genauer an.« Sie stand entschieden auf. »Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    »Spätestens morgen haben Sie meinen Bericht.«
    »Super.« Sie wandte sich zum Gehen, blieb dann jedoch noch einmal stehen und musterte Mira. »Sie scheinen ziemlich viel über diese Dinge zu wissen. Hat das zu Ihrem Studium gehört?«
    »Bis zu einem gewissen Grad, aber ich habe ein persönliches Interesse an der Sache und mich deshalb gründlich damit auseinander gesetzt.« Sie lächelte fein. »Meine Tochter ist nämlich eine Hexe.«
    Eve klappte die Kinnlade herunter. »Oh.« Was zum Teufel sollte sie jetzt sagen? »Tja, ich schätze, das ist eine Erklärung.« Unbehaglich vergrub sie die Hände in den Taschen ihrer Jeans. »Irgendwo hier in der Nähe?«
    »Nein, sie lebt in New Orleans. Sie fühlt sich dort weniger eingeengt. Vielleicht bin ich unter den gegebenen Umständen in dieser Angelegenheit nicht ganz objektiv, aber ich denke, dass Ihnen dieser sehr erdverbundene, großzügige Glaube durchaus gefallen wird.«
    »Sicher.« Eve wandte sich abermals zum Gehen. »Morgen Abend werde ich als Beobachterin an einem ihrer Treffen teilnehmen.«
    »Lassen Sie mich anschließend wissen, was Sie davon halten. Und falls Sie irgendwelche Fragen haben, die ich nicht beantworten kann, bin ich sicher, dass meine Tochter gern mit Ihnen spricht. «
    »Ich gebe Ihnen Bescheid.« Seufzend trabte Eve in Richtung Fahrstuhl. Himmel, Miras Tochter eine Hexe. Das war echt ein Ding.
    In der Absicht, sich Peabody zu schnappen und mit ihr zu Wineburgs Haus zu fahren, kehrte sie zurück in ihr Büro. Sie wollte sein privates Umfeld, seinen Terminkalender und seine persönlichen Aufzeichnungen sehen. Sicher hatte jemand wie er irgendwo eine private Liste mit Namen und Orten angelegt.
    Die Spurensicherung hatte sich bereits routinemäßig in der Wohnung umgesehen und nichts weiter entdeckt. Trotzdem wollte sie das selbst überprüfen.
    Peabody lief ihr bereits in der Eingangshalle des Reviers über den Weg. »Wir treffen uns in fünfzehn Minuten an meinem Auto. Vorher will ich noch kurz meine Nachrichten abhören und ein paar Telefongespräche führen.«
    »Sehr wohl, Madam. Lieutenant – «
    »Später.« Eve lief derart hastig weiter, dass sie Peabody nicht mehr zusammenzucken sah.
    Der Grund dafür wartete in ihrem Büro.
    »Feeney?« Sie zog ihre Jacke aus und warf sie über einen Stuhl. »Hast du endlich beschlossen, nach Mexiko zu fliegen? Wegen der Einzelheiten wendest du dich am besten an Roarke. Er müsste – «
    Ehe sie den Satz beenden konnte, stand Feeney bereits auf, ging durch das Zimmer und schloss die Tür. Ein Blick in sein Gesicht genügte, um zu wissen, weshalb er da war.
    »Du hast mich belogen.« Seine krächzende Stimme verriet Schmerz und Ärger, sein Blick jedoch war durchdringend und kalt. »Du hast mich, verdammt noch mal, belogen. Ich habe dir vertraut. Du hast hinter meinem Rücken gegen Frank ermittelt. Hinter dem Rücken seiner Leiche.«
    Es machte weder Sinn zu leugnen noch zu fragen, wie er es herausgefunden hatte. Sie hatte die ganze Zeit gewusst, dass ihre Arbeit nicht auf Dauer zu verheimlichen war. »Sie haben eine interne Untersuchung anberaumt. Whitney wollte, dass ich Beweise für seine Unschuld finde. Genau das habe ich getan.«
    »Interne Untersuchung, Schwachsinn. Keiner war sauberer als Frank.«
    »Das weiß ich, Feeney. Ich – «
    »Und trotzdem hast du gegen ihn ermittelt. Du bist seine Akte durchgegangen, und das, ohne mir auch nur einen Ton zu sagen.«
    »Ich hatte keine andere Wahl.«
    »Blödsinn. Verdammt, ich habe dich ausgebildet. Ohne mich würdest du immer noch in Uniform auf der Straße rumlaufen. Und dann rammst du mir ein Messer in den Rücken.« Mit geballten Fäusten trat er auf sie zu.
    Es wäre ihr lieber gewesen, er hätte sie benutzt.
    »Du hast auch Alices Akte wegen des Verdachts auf Mord noch nicht

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