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Der Kuss des Werwolfs - 1

Der Kuss des Werwolfs - 1

Titel: Der Kuss des Werwolfs - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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Amelia?«
    Das Lächeln verschwand von seinem Gesicht wie fortgewischt. »Gar nichts. Sie gehört zu der Familie, die den Earls of Shavick den Bluteid geschworen hat, und dient mir. Du bist doch nicht eifersüchtig auf eine Dienerin? Das steht dir nicht, Nola.« Vom lächelnden Verführer hatte er sich übergangslos in den arroganten Grafen verwandelt.
    Nola wusste nicht, was sie glauben sollte. Da war Rhodry, der bestaussehendste Mann, den sie kannte, und Amelia, eine hübsche junge Frau, deren Augenlider zu flattern begannen, wenn sie seinen Namen hörte. Nola konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass zwei so schöne Wesen einander nicht anziehend fanden.
    »Ich habe euch gesehen, gestern im Park«, stieß sie anklagend hervor.
    »Im Park …« Der Werwolf überlegte mit gerunzelter Stirn. Auf einmal hellte sich seine Miene auf. »Richtig. Sie kam zu mir, um mich etwas zu fragen, wegen einer Sache, die sie für mich erledigen soll.«
    »Was für eine Sache?«
    Diesmal schaute er sie abschätzend an, als überlege er, wie viel er ihr sagen konnte. »Wir werden Gäste bekommen, Mitglieder des Rudels, die nicht auf Shavick Castle oder in der Nähe leben. Es ist ihre Aufgabe, darüber zu wachen, dass alles für deren Ankunft vorbereitet wird. Darüber haben wir gesprochen.«
    Darüber hatten sie vielleicht auch gesprochen, aber das war sicher nicht alles gewesen. Dafür musste man dem Earl nicht die Hand auf den Arm legen und ihn mit flatternden Augenlidern anschauen.
    »Bist du der Earl of Shavick, als … als …,«, immer noch fiel es ihr schwer, das Wort auszusprechen, »… als Werwolf?«
    »Ich wurde von Königin Elisabeth mit der Grafenwürde belehnt, weil ich auf ihrer Seite stand und mich nie der Usurpatorin Maria Stuart anschloss. Das war, bevor ich zum Werwolf wurde.«
    Sie hätte ihn gern gefragt, warum er ein Werwolf geworden war und wie man das wurde, aber die Frage kam ihr zu intim vor. Rhodry sprach weiter.
    »Ich bin der erste Earl of Shavick, doch für die Menschen bin ich bereits der fünfte Earl. Regelmäßig führen wir eine Scharade auf und geben vor, dass der alte Earl gestorben sei und sein Sohn und Erbe die Nachfolge angetreten habe. Es gibt sogar einen Friedhof, auf dem alle Earls beerdigt sind. Außerhalb des Rudels weiß niemand, was ich wirklich bin. Das war in der Vergangenheit der beste Schutz für uns.« »Wovor braucht ihr Schutz? Ich bin sicher, du kennst ein Dutzend Arten, einen Menschen mit dem kleinen Finger zu töten.«
    Wieder schenkte er ihr dieses unwiderstehliche Lächeln. »Es gibt keine einzige Art, einen Menschen mit dem kleinen Finger zu töten. Aber ich könnte dich mit beiden Händen packen und dir den Kehlkopf eindrücken; in weniger als einer Minute wärst du tot. Kein Mensch hat gegen einen Werwolf eine Chance. Unser Problem ist: Wir sind zu wenige. Gegen die geballte Macht der Menschen sind wir chancenlos.«
    Sie musste sich gegen seinen Charme wappnen. »Wieso gibt es euch dann noch?«
    »Wir sind vorsichtig und nicht leicht zu töten. Außerdem glauben viele Menschen gar nicht an uns. Die Werwolfjäger werden belächelt. Die Menschen sind sich nicht einig.«
    »Und die Werwölfe?«
    »Wir sind uns auch nicht einig. Die meisten Rudel sind miteinander verfeindet. Die Krakauer sind unsere schlimmsten Gegner.«
    »Woher kommt diese Feindschaft?«
    »Die Feindschaft besteht seit Jahrhunderten. Wir vom Schottenclan versuchen, mit den Menschen zu leben und so wenig Schaden wie möglich unter ihnen anzurichten. Die Krakauer hingegen sehen die Menschen als niedere Wesen. Der Rudelführer trachtet danach, alle Werwölfe unter seiner Herrschaft zu vereinen, um unter den Menschen Furcht und Schrecken zu verbreiten. Ich versuche, eine Übereinstimmung mit den Menschen zu treffen, die es uns erlaubt, offen unter ihnen zu leben. Wir wollen nicht mehr gezwungen zu sein, uns und das, was wir sind, zu verstecken. Der Aberglaube bei den Menschen hat nachgelassen, und die Zeit ist reif, in ihr Bewusstsein zu treten, um die Bürgerrechte zu bekommen. Die Vampire sind zum Teil meiner Meinung.«
    »Vampire gibt es also auch?« Nola schluckte.
    »Viel weniger als Werwölfe. Sie sind Einzelgänger und leben verstreut unter den Menschen.«
    Er hatte das leicht dahingesagt, sie musste das erst einmal verdauen. Neben Werwölfen nun auch Vampire; es fehlte nur noch, dass es den Leibhaftigen, die Hölle und Dämonen gab.
    »Und die Krakauer Wölfe wollen keine Bürgerrechte?«
    »Sie

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