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Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love

Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love

Titel: Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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Pflanzen und Blumen. Nur die Götter wussten, was sie damit vorhaben mochte.
    Rashid war in den Stallungen und prahlte vor einigen der Havenshirer Bewaffneten mit den guten Eigenschaften seines Sarazenerhengstes. Er hatte die Schwestern am Morgen nach dem Frühstück verlassen, jedoch nicht, ohne ihnen noch einen Rat zu geben: »Das Kamel spürt es, wenn ein Sandsturm naht. Seid gewappnet!«
    Zum Teufel mit Rashids Kamelen! Alle waren auch so schon nervös wie Nonnen in einem Bordell - bis auf den Araber, der vermutlich sagen würde, er sei nervös wie ein Kamel in einem Harem. Diese Unruhe war der Grund, warum Breanne und Tyra jetzt im Frauengemach saßen und stickten. Stickten! Sie hätten ebenso gut versuchen können, aus Abfall Gold zu weben.
    Da die feinen Seidenfäden ständig an Breannes schwieligen Händen hängen blieben, fluchte sie im Stillen zum vielleicht hundertsten Mal, seit sie den verhassten Earl begraben hatten. Ihr war bedeutend wohler dabei, Dinge aus Holz zu tischlern, als sich mit den weiblichen ›Künsten‹ zu befassen. Schon von jungen Jahren an brauchte sie ein Stück Holz nur zu betrachten, um sich vorzustellen, was daraus entstehen könnte. Unter ihren tüchtigen Händen waren Bänke, Bettgestelle, Tische, Zäune, ja, einmal sogar ein Schweinestall mit fein geschnitzten Runen an den Dachbalken entstanden. Ihren Vater hätte fast der Schlag getroffen, als er es gesehen hatte. In der Tat war es ein wenig merkwürdig, dass eine Frau über dieses Talent verfügte, aber schließlich hatten ja alle Töchter König Thorvalds sehr ungewöhnliche Interessen.
    Tyra war, wie hätte es anders sein können, eine Kriegerin, da sie die Älteste in einer Familie ohne Söhne war. Als Breanne ihrer älteren Schwester zulächelte, sah sie deren verdrossenen Gesichtsausdruck und wusste, dass sie sich bei dieser typisch weiblichen Beschäftigung genauso unwohl fühlte wie sie selbst.
    Beide legten den Kopf ein wenig schief, um zu sehen, wie sich der Wandbehang entwickelte ... und brachen in schallendes Gelächter aus.
    »Dein Pfau sieht wie eine betrunkene Henne aus«, gluckste Tyra.
    »Ha! Und deine feine Lady hat Würmer im Gesicht«, gab Breanne zurück.
    »Das sind Wimpern«, erwiderte Tyra beleidigt.
    Breanne sah genauer hin. »Wimpern bis zum Mund?«
    »Eines kann ich dir sagen, Schwester«, fuhr Breanne fort. »Wäre ich nicht ohnehin schon überzeugt, dass ich niemals heiraten werde, dann hätte ich jetzt einen guten Grund, diesen Entschluss zu fassen. Ich hasse das Sticken. Außerdem sind die meisten Männer bösartige Ungeheuer wie Oswald oder bestenfalls die Mühe gar nicht wert.«
    »Das sagst du, weil du noch nie verliebt warst. Aber eines Tages ...«
    »Tyra! Ich bin fünfundzwanzig und habe Hunderte von Männern auf der Burg unseres Vaters kennengelernt. Und hier in Britannien bin ich noch einigen Dutzend mehr begegnet. Hätte ich mich verlieben sollen, wäre es längst geschehen.«
    »Eines Tages ...«
    Breanne hob abwehrend die Hand. »Nein, nein, ich bin nur realistisch. Sieh mich an, Schwester.« Sie berührte den langen Zopf, zu dem ihr rotes Haar geflochten war und aus dem sich wie üblich die verhassten Locken lösten. »Wusstest du, dass ein junger Knappe meine Haarfarbe einmal mit altem Rost verglichen hat? Das war kein Kompliment.«
    Sofort erschien ein Ausdruck des Mitgefühls in Tyras Augen. »Wer war das? Ich werde ihm das Gesicht mit meinem Schwert zerschlagen.«
    Das habe ich schon mit meiner Faust getan. »Du kannst es niemandem verübeln, dass er die Wahrheit sagt«, erwiderte Breanne achselzuckend. »Und vergiss nicht, dass ich größer bin als viele Männer, auch wenn ich deine Größe nicht erreiche. Außerdem bin ich zu schlank und habe einen viel zu kleinen Busen. Glaub mir, Männer reißen sich nicht darum, meine Gunst zu erringen, oder höchstens dann, wenn sie von meiner Mitgift hören. Und selbst dann sind sie sehr leicht wieder davon abzubringen.«
    »Du bist viel zu streng mit dir. Ehrlich gesagt überrascht es mich, dass du dich damit zufriedengeben willst, daheim bei Vater zu bleiben. Was willst du tun, wenn er nicht mehr lebt?«
    »Ich habe Pläne«, erwiderte Breanne mit einem kleinen Lächeln.
    »Du hast ein Geheimnis!« Tyra klatschte entzückt in die Hände. »Jetzt darfst du mich aber nicht im Ungewissen lassen. Verrate es mir.«
    »Du musst es aber vorläufig noch für dich behalten. Vater hat gesagt, wenn ich mit dreißig nicht verheiratet wäre, würde er

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