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Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love

Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love

Titel: Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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mir meine Mitgift geben, und ich könnte damit tun und lassen, was ich will. Ich möchte mir ein kleines Haus oder ein großes Cottage in der Nähe von Jorvik kaufen. Dort werde ich dann Stühle und Tische herstellen und sie auf dem Markt von Coppergate verkaufen.«
    Tyra war für einen Moment wie vor den Kopf geschlagen. »Eine Frau als Händlerin! Puh! Dann wird diese dicke Ader an Vaters Stirn aber vor Missfallen platzen. So etwas würdest du doch niemals tun!«
    »Oh doch, das würde ich. Es mag zwar selten sein, aber es gibt durchaus Frauen, die diesen Weg beschritten haben. Zum Beispiel Lady Eadyth, deine angeheiratete Tante von Ravenshire. Sie verkauft ihren Honig und ihre Zeitmesskerzen auf den Märkten.« Trotzig schob Breanne das Kinn vor und erwiderte ruhig Tyras Blick. »Ich habe Vaters Bevollmächtigten schon damit beauftragt, etwas Passendes für mich zu finden.«
    In dem Moment kündigte das Schmettern eines Horns einen Besucher an.
    »Ach, du meine Güte!«, stöhnte Breanne. »Ich wette, da kommt wieder jemand, der nach Oswald fragt und uns versichern will, wie sehr er mit uns fühlt.«
    Je weiter sich herumsprach, dass Oswald vermisst wurde, desto mehr Besucher kamen Tag für Tag, um ihrer Betroffenheit Ausdruck zu verleihen und ihre Hilfe bei der Suche nach ihm anzubieten. Bisher waren es nur Nachbarn und entfernte Verwandte gewesen. Ihnen allen hatten Vana und ihre Schwestern eine überzeugende Vorstellung geboten, indem sie sich besorgt und bekümmert gegeben hatten, obwohl sie an solchen Worten wie »ein großer Verlust« oder »so ein freundlicher und großzügiger Mann« fast erstickt waren.
    Nicht einer dieser Besucher hatte Empörung darüber erkennen lassen, dass Oswald bei einer Mätresse sein könnte. Und es war eine günstige Fügung, dass diese Mätresse nirgendwo zu finden war. Vielleicht war sie vor Oswald davongelaufen, bevor sie von seinem Verschwinden erfahren hatte. Wäre das nicht die allergrößte Ironie? Doch wie dem auch sein mochte, ihre Abwesenheit brachte jedenfalls so manchen auf die Idee, dass sie mit Oswalds Verschwinden zu tun haben könnte und dass die beiden irgendwo mit ihrem ehebrecherischen Treiben beschäftigt waren.
    »Wenn dieser Besucher nur nicht der König ist.« Breanne biss sich beunruhigt auf die Lippen.
    Wie sich herausstellte, war es jedoch noch viel schlimmer.
    Die Tür flog auf, und Vana kam mit Tränen in den Augen hereingeeilt. »Ich habe schlimme Neuigkeiten. Oswalds Garnisonskommandant hat König Edgar um Hilfe gebeten und soeben ein Antwortschreiben erhalten.« Vanas Unterlippe zitterte. »Erzbischof Dunstan, König Edgars engster Berater, ist hierher unterwegs.«
    »Nun, uns war doch klar, dass der König jemanden schicken würde«, sagte Breanne und half ihrer Schwester, auf einer der Bänke Platz zu nehmen.
    »Aber Dunstan ist der denkbar schlimmste Abgesandte. Wusstet ihr, dass er ein rücksichtsloser Frauenhasser ist? Er glaubt allen Ernstes, dass an allen Drangsalen eines Mannes allein die Frauen schuld sind. Eva war die Dienerin des Teufels und hat alle Frauen unrein gemacht. Ich habe mit eigenen Ohren gehört, wie er das gesagt hat.«
    »Und was hat das mit uns zu tun?«, fragte Tyra.
    »Ob man Oswalds Leiche findet oder nicht, Erzbischof Dunstan wird auf jeden Fall mir die Schuld an allem geben. Ich weiß, dass er das tun wird. Ich kann von Glück sagen, wenn das Schlimmste, was er mir antut, die Verbannung in ein Kloster ist.«
    »Könnte er das denn tun?«, wollte Breanne von Tyra wissen.
    Tyra zuckte mit den Schultern. »Viele sagen, er sei der einflussreichste Mann in ganz Britannien, sogar noch mächtiger als der König.«
    »Dann ist ja alles klar. Wir müssen verschwinden, bevor er kommt«, sagte Breanne.
    Vanas übel zugerichtetes Gesicht hellte sich auf. »Und wohin? Zurück nach Stoneheim?«
    Breanne schüttelte den Kopf. »Es ist unmöglich, so schnell eine Überfahrt in die Nordländer zu arrangieren.«
    »Dann also nach Hawkshire?« Der hoffnungsvolle Ausdruck wich nicht von Vanas Gesicht.
    Jetzt war es Tyra, die den Kopf schüttelte. »Mit Freuden würde ich euch alle mit zu mir nach Hause nehmen, und auch Adam würde euch willkommen heißen, aber ich befürchte, dass das der erste Ort ist, wo die Männer des Königs Vana suchen würden.«
    Alle schwiegen und versuchten zu entscheiden, welche Vorgehensweise die beste wäre.
    »Einen Ort, gibt es, an dem wir uns verstecken könnten«, meinte Tyra schließlich

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