Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)

Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
Vom Netzwerk:
konnte, dann lehnte er die Stirn gegen das Holz. Beinahe an ihr vergangen! Jinga, ich bringe Broger of Devries um! Er ist es nicht wert, weiterleben zu dürfen!
    Mit hochgezogenem Korsett, die Tunika vor die Brust haltend spähte Alys aus seiner Schlafkammertür. Sie war so von ihrem Höhepunkt gefangen gewesen, dass sie von der leise geführten Unterredung an der Tür nichts mitbekommen hatte. Da der Zeitpunkt aber so denkbar schlecht gewählt gewesen war, wollte sie wissen, was diese Unterbrechung zu bedeuten hatte.
    »Wolfer? Wer war das? Was wollten sie?«
    Schuldgefühle flammten in Wolfer auf und rangen mit der Lust, die allein ihre Stimme in ihm weckte. »Ich … äh … es tut mir leid.«
    Von allen Dingen, die sie zu hören gehofft hatte, war das das allerletzte. Alys zwinkerte. »Es tut dir leid?«
    Er nickte mit immer noch gegen die Tür gelehntem Kopf.
    »Es tut dir leid ?« Von einem Gefühl der Demütigung angefachte Wut stieg in ihr auf. »Du hattest mich auf dem Boden, hast mich … und … und es tut dir leid ?«
    Wolfer runzelte die Stirn. Das klang nicht nach einer scheuen, verängstigten Jungfrau. Sie hatte auch nicht wie eine scheue, verängstigte Jungfrau reagiert – er verfügteb über genug Erfahrung, um einen Lust- von einem Angstschrei unterscheiden zu können, auch wenn sein letztes Mal schon einige Jahre zurücklag. Er legte den Kopf zur Seite und spähte zu ihr hinüber. Sie wirkte ohne jeden Zweifel wie eine gekränkte Frau, nicht wie ein schüchternes Mädchen. Die Hände hatte sie in die Hüften gestemmt – eine Haltung, die sie ganz offensichtlich unbewusst Kelly abgeschaut hatte -, und die grauen Augen funkelten ihn an. Die einzige Entschuldigung, die ihm einfiel, war die Wahrheit. Oder ein Teil der Wahrheit. »Ich … nun ja, ich dachte, ich würde dir Angst einjagen.«
    »Mir Angst einjagen?« Alys hob die Brauen, senkte sie wieder und kam zu ihm hinübergestapft. »Ich werde dir gleich Angst einjagen, du …« Sie ließ ihre Tunika zu Boden fallen, krallte die Finger in seine Kleider und zog ihn von der Tür weg. Dann presste sie ihren Mund so fest auf den seinen, dass Wolfer sie packen musste, sonst hätten sie beide das Gleichgewicht verloren. Ihr Mund war mehr als willig, aber es fehlte ihr an Fantasie und Erfahrung. Was bewies, dass zumindest ein Teil von Kellys Behauptung zutraf.
    Wolfer umschloss ihren Kopf mit den Händen und zeigte ihr behutsam, wie sie sich von seiner Erfahrung leiten lassen konnte. Sie war vielleicht nicht besonders groß – Trevan hatte vor ihrer Verbannung sicher weit mehr gesammelt -, aber doch größer als die seiner Alys. Als er diesmal über ihre Lippen leckte, antwortete sie mit einem Seufzen, knabberte an den seinen und legte ihre Hände flach auf seine Brust. Ihre Berührung ließ sein Herz schneller schlagen, seine Hände glitten zu ihren Schultern und Armen und dann zu ihrer hosenbekleideten Kehrseite, während sie die Finger in seine Schultern grub und sich an ihn schmiegte.
    » Wolfer, wo steckst du? Ich denke gar nicht daran, alleine Frühstück zu machen, verdammt!«
    Evanors per Magie vermittelte Stimme in seinem Ohr ließ ihn zusammenzucken.
    Alys wich zurück, ihre Kühnheit schlug in Unsicherheit um. »Wolfer? Ist etwas …?«
    Wolfer lehnte seine Stirn gegen die ihre und schloss einen Moment lang die goldenen Wolfsaugen. Dann schlug er sie wieder auf und sah sie an. »Evanor ruft mich. Ich muss gehen, Frühstück machen.«
    »Oh.«
    Es war ein kleiner, enttäuschter Laut. Wolfer beugte sich vor und küsste sie erst sacht auf die Lippen, dann auf die Nasenspitze. »Wir machen später weiter, und zwar so langsam, wie du möchtest. Wenn du das willst …«
    »Oh.« Alys schluckte, räusperte sich, bot all ihren Mut auf und starrte seine Brust an. Dann strich sie seine zerknitterte Tunika glatt, wobei sie unbewusst über die Muskeln unter dem dünnen Stoff fuhr. »Ich, äh, ja. Ich möchte, dass wir weitermachen.«
    Wolfer stöhnte. Er brachte es nicht fertig, sie allein zu lassen.
    » Wolfer! Beweg deinen Hintern sofort in die Küche! «
    »Ich muss gehen.« Er streifte ein letztes Mal ihre Lippen, dann griff er hinter sich, öffnete die Tür und verließ den Raum.
    Alys blieb zurück. Sie berührte ihre Lippen, fuhr mit der Zunge darüber, blinzelte … und lächelte langsam. Dann grinste sie, drehte sich mit ausgebreiteten Armen im Licht, das durch die Fenster des Wohnraums fiel, ein Mal um die eigene Achse, ohne sich darum zu

Weitere Kostenlose Bücher